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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft
Autoren: Jason Dark
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sagte ich nur. Jeder von uns wusste, dass es ab jetzt richtig ernst wurde...
    ***
    Die Insel nahm uns auf. Sie schluckte uns regelrecht, und das lag natürlich am Dunst, der gar nicht so dünn war, wie wir angenommen hatten. Wir mussten uns schon auf die Insel tasten, die leider nicht flach war, sodass wir gezwungen waren, zu klettern. An dieser Seite war die Uferregion sogar recht steil. Es gab auch keine ausgetretenen Pfade oder natürliche Treppen, die wir gehen konnten. Dafür ein recht feuchtes und steiniges Gelände.
    Ich hatte die Führung übernommen. Meine beiden Freunde nahmen die gleiche Strecke, die recht schnell flacher wurde. Wir konnten uns jetzt besser bewegen und hatten den höchsten Punkt erreicht. Ob es der höchste der Insel war, wussten wir nicht.
    Wir standen wie drei Eroberer zusammen, die ihre Fahne vergessen hatten. Ob wir bereits gesehen worden waren, ließ sich nicht feststellen. Die natürlichen Gegebenheiten gaben unseren Feinden eine wirklich ideale Deckung.
    Eroberer schauen sich normalerweise um und suchen nach den besten Gelegenheiten, um sich irgendwo niederzulassen. Das hätten wir auch gern getan. Nur hinderte uns der Nebel daran. Allerdings war eines recht schnell zu erkennen. Die Insel war auf dieser Höhe nicht so flach, wie wir vermuteten. Die dunkleren Flecken im Hintergrund konnte man durchaus als Erhebungen ansehen. Buckel, Hügel, wie auch immer.
    »Wenn wir eine Blutgruft finden wollen«, sagte ich, »dann liegt sie bestimmt nicht frei. Das widerspräche dem Begriff Gruft. Ich denke, dass wir irgendwo einen Eingang suchen müssen, um an unsere Freunde heranzukommen, falls sie sich dort versteckt halten, falls sie nicht schon in der Umgebung lauern und uns beobachten. Vampire können auch im Dunkeln sehen, vergesst das nicht.«
    »Wir haben auch Nebel«, gab Abe zu bedenken.
    »Egal. Die Gruft muss gefunden werden. Ich denke, dass wir nach einer Höhle suchen müssen.«
    Mehr brauchte nicht gesagt zu werden. Es war zwar nicht die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen, doch als leicht konnte keiner die Aufgabe bezeichnen. Fremdes Gelände, hinzu kam die Dunkelheit mit dem Nebel, nein, so etwas machte keinen Spaß. Außerdem mussten wir damit rechnen, aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden. Egal wie und mit welchen Waffen. Die Vampire besaßen genügend Kreativität, um sich schon das Richtige einfallen zu lassen.
    Um in Höhlen zu gelangen, dienen Eingänge. Hier suchten wir sie am Boden und auch an den Hügeln und den Felsformationen, die manchmal vor uns aufragten wie die Kunstgebilde eines Bildhauers, der seine Werke noch nicht vollendet hatte.
    Wir trennten uns und blieben trotzdem recht dicht zusammen. Es passierte nur selten, dass der eine den anderen auf Grund des Nebels aus den Augen verlor.
    Wir mussten Glück haben. Wir mussten etwas finden. Für mich gab es keine andere Lösung. Aber nicht ich hatte das Glück, sondern der G-man Abe Douglas. Er meldete sich durch einen Pfiff.
    Ich schaute nach links.
    Douglas war eine Gestalt im Nebel, die heftig winkte. Ich erkannte sein Gesicht nicht, aber wer sich so bewegte, der hatte etwas gefunden, das stand fest.
    Suko und ich trafen zugleich bei ihm ein. Wir standen jetzt im Schatten einer Erhebung, die man durchaus als einen Hügel bezeichnen konnte. Allerdings bestand er mehr aus Gestein, über das eine flache Graskruste gewachsen war.
    Der direkte Zugang lag etwas tiefer und schräg von uns entfernt. Um ihn zu erreichen, mussten wir nach links gehen. Es waren nur zwei, drei Schritte, die Abe noch nicht gegangen war.
    »Ich habe euch erst rufen wollen.«
    Bisher hatten wir unsere Lampen nicht hervorgeholt. Der Dunst umschwebte uns wie eine kalte Schicht aus dem Geisterreich und trieb auch vor dem Eingang der Höhle her. Da wir direkt vor ihm standen, fielen uns seine normalen Proportionen auf, die uns sehr entgegenkamen. Es war ein hoher Eingang. Wir brauchten uns nicht zu bücken, und wir wussten, dass weiter vor uns etwas passierte oder passiert war, denn aus der Höhle trieb uns ein bestimmter Geruch entgegen, den nur ein kaltes Feuer abgeben konnte.
    Wir schnüffelten. Ohne etwas zu sagen, gelangten wir zum gleichen Schluss. Aber das Feuer selbst konnten wir nicht sehen und auch keine glühenden Reste davon, denn der Dunst stoppte nicht vor dem Höhleneingang, sondern drang noch ein Stück in ihn hinein, bevor er sich auflöste.
    Ob sich jemand im Innern aufhielt, sahen wir deshalb nicht. Es kam auf den Plan
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