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Die Blitzhochzeit

Die Blitzhochzeit

Titel: Die Blitzhochzeit
Autoren: Day Leclaire
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machen würde.
    „Ruhig", flüsterte er und streichelte ihren Rücken. „Ganz ruhig."
    „Joe, bitte ..."
    Ein furchtsamer Unterton schwang in ihrer Stimme mit. Jonah ahnte, was gleich passieren würde. Wenn er nicht schnell handelte, würde sie in Panik geraten und fortlaufen. Und er hätte keine Gelegenheit mehr, ihre Pläne zu vereiteln. Ohne sie loszulassen, lockerte er seinen Griff.
    „Ist schon gut, Nikki. Entspann dich."
    „Das ist leichter gesagt als getan." Sie atmete tief durch. „Es war wohl ein Fehler.
    Vielleicht..."
    „Vielleicht sollten wir erst einmal miteinander reden", unterbrach er sie. „Würde dir das helfen?"
    Sie nickte erleichtert. „Ja."
    „Gut." Versonnen strich er über die winzigen Perlen, mit denen ihre Jackenaufschläge bestickt waren. „Du siehst hinreißend aus. Fast wie eine Braut." Er benutzte diesen Ausdruck absichtlich, um das Gespräch auf Eric und ihre bevorstehende Eheschließung zu lenken. £u seinem maßlosen Erstaunen schien ihre Anspannung zu schwinden.
    Seine hingegen wuchs.
    Störte es sie überhaupt nicht, dass sie sieh beinah einem völlig Fremden hingegeben hätte, während ihr Verlobter irgendwo im Hintergrund wartete? Offensichtlich nicht.
    Achselzuckend blickte sie ihn an. „Ist das nicht der Zweck dieser Veranstaltung?"
    „Wie eine Braut auszusehen?" Er nahm ihre Hand und hob sie hoch, bis das Licht auf ihren goldenen Trauring fiel. „Die meisten Bräute sind noch nicht verheiratet."
    „Tut mir leid." Nikki lachte leise. „Ich trage ihn schon so lange, dass ich ihn ganz vergessen habe."
    „Ich schätze, dein Ehemann hat ihn nicht vergessen,"
    „Ich habe keinen Ehemann, deshalb bin ich hier."
    „Du willst also heiraten", stellte er fest.
    „Ja, natürlich."
    „Und wo ist dein künftiger Bräutigam?"
    Sie schenkte ihm ein geheimnisvolles Lächeln. „Ich habe ihn noch nicht gefunden."
    „Und wenn er auftaucht?"
    „Dann werden wir heiraten." Sie fuhr mit der Zunge über ihre geröteten Lippen.
    Sie sind von meinen Küssen geschwollen, dachte Jonah. Sie wartete hier auf ihren künftigen Ehemann, während der Geschmack eines, anderen noch auf ihren Lippen lag. Der mühsam unterdrückte Ärger flammte erneut auf. Was für eine Frau war sie eigentlich? Und warum hatte Eric sie nicht durchschaut?
    Nikki schien zu spüren, dass die Unterhaltung eine entscheidende Wendung genommen hatte, denn sie wich einen Schritt von Jonah zurück. „Vielleicht ist dies eine gute Gelegenheit, sich näher kennen zu lernen."
    Er lachte bitter. „Ich glaube, das haben wir bereits in den vergangenen Minuten erledigt."
    Sein Sarkasmus blieb ihr nicht verborgen. Verlegen senkte sie den Kopf. „Ich meinte ...
    Darf ich dir ein paar Fragen stellen?"
    „Worüber?"
    „Über dich."
    Er musterte sie misstrauisch. „Was willst du wissen?"
    „Woher kommst du?"
    „Ursprünglich? Aus Chicago."
    „Und jetzt?"
    „Aus dem Ausland."
    Das weckte ihr Interesse. „Du warst in Übersee?" rief sie" entzückt. „Das ist ja fabelhaft!
    Wirst du eine Weile im Land bleiben, oder..."
    „Das steht noch nicht fest", unterbrach er sie ungeduldig. „Eigentlich müsste ich die Situation hier in ein oder zwei Wochen im Griff haben."
    Enttäuschung spiegelte sich auf ihrer Miene wider. „Oh, das tut mir leid. Wäre es möglich, dass du deine Pläne änderst?"
    Was, zum Teufel, war hier eigentlich los? Wollte sie sich etwa mit ihm verabreden? Und was war mit Eric?
    „Was willst du?" fragte Jonah unverblümt.
    Nikki straffte die Schultern. „Nichts, was in deine Pläne passt", erwiderte sie kühl.
    „Woher willst du das wissen?"
    Sie wich noch weiter vor ihm zurück. Jonah spürte, dass sie ihm mit jeder Sekunde mehr entglitt. „Ich wohne in New York", erklärte sie. „Wenn du bereit wärst, dorthin zu ziehen, könnte es vielleicht mit uns klappen. Aber ..."
    Könnte es vielleicht mit ihnen klappen? Wütend packte er ihren Arm und riss sie an sich.
    „Ich frage dich jetzt zum letzten Mal, Lady. Was willst du von mir?"
    Panik flackerte in ihrem Blick auf. „Ich wollte dich fragen, ob du nicht nach New York übersiedeln könntest. Aber jetzt will ich nur noch, dass du mich loslässt."
    Langsam gab er sie frei. Es musste an der Erschöpfung liegen. Eine andere Entschuldigung gab es nicht für sein Benehmen. „Verzeih", flüsterte er. „Ich wollte dir nicht weh tun."
    „Vergiss es", erwiderte sie. „Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich muss meinen künftigen Ehemann finden."
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