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Die Blitzhochzeit

Die Blitzhochzeit

Titel: Die Blitzhochzeit
Autoren: Day Leclaire
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dieser Menschenmasse auszumachen war ziemlich unmöglich, obwohl Eric mit seiner hochgewachsenen, schlanken Gestalt und dem goldblonden Haar eine auffallende Erscheinung war-. Jonah überlegte. Wenn er sich dagegen auf die Rothaarigen konzentrierte, würde es ihm vielleicht gelingen, Nikki Ashton aufzuspüren. Und wenn er Nikki hatte, war Eric bestimmt nicht weit.
    Unverzüglich näherte er sich der ersten in Frage kommenden Dame.
    Jonah lehnte sich mit der Schulter gegen die Wand und beobachtete die tanzenden Paare.
    Verdammt! In den vergangenen neunzig Minuten hatte er Dutzende von Rothaarigen angesprochen - große, kleine, schlanke, dünne. Aber keine von ihnen war Nikki Ashton gewesen. Er unterdrückte ein Gähnen und kämpfte gegen die Müdigkeit an, die ihn zu überwältigen drohte. Was er jetzt unbedingt brauchte, waren ein paar Stunden Schlaf. Wäre seine Mission nicht so dringend gewesen, hätte er sich aus dem Getümmel zurückgezogen und irgendwo ein Bett gesucht.
    Seufzend richtete er sich auf und wollte gerade dem nächsten Rotschopf folgen, der seinen Weg kreuzte, als ihm plötzlich ein vertrauter Duft in die Nase stieg. Verwundert schaute er sich um und entdeckte in einiger Entfernung eine junge Frau, die ihm den Rücken zuwandte und mit einem unscheinbaren Mann plauderte. Leider hatte ihr Haar nicht annähernd die gleiche Farbe wie das der Frau auf dem Foto. Es war viel dunkler und erinnerte eher an seidig schimmerndes Mahagoni.
    Er wollte sie. schon von seiner Liste streichen, als erneut ein Hauch ihres Parfüms herüberwehte. Es war der gleiche Duft wie in Nikki Ashtons Büro. Jonahs Jagdinstinkt erwachte. Zielstrebig näherte er sich seiner Beute.
    „Ah, da sind Sie ja", unterbrach er lächelnd die Unterhaltung der beiden. „Verzeihen Sie, dass es so lange gedauert hat."
    Die Frau drehte sich verwundert zu ihm um. Ihm war sofort klar, dass er sich geirrt haben musste. Das konnte unmöglich Nikki Ashton sein. Nicht nur, dass ihre Haarfarbe nicht stimmte, auch ihre Augen passten nicht zu dem leuchtenden Blau auf dem Foto - sie waren beinah violett. Er hatte wieder einmal die Falsche erwischt. Aber diesmal war es ihm egal.
    Er war müde und verärgert und brauchte dringend eine Verschnaufpause - und die gedachte er in den Armen einer schönen Frau zu verbringen.
    Jonah legte den Arm um ihre Taille. „Sie haben mir den nächsten Walzer versprochen, erinnern Sie sich?" fragte er. Ehe sie etwas darauf erwidern konnte, beugte er sich zu ihrem Begleiter vor. „Entschuldigen Sie uns", meinte er ohne eine Spur von Bedauern und schob sie auf die Tanzfläche.
    Sie sagte kein Wort, sondern schmiegte sich in seine Arme, als würde sie dorthin gehören.
    Trotz ihrer hohen Absätze reichte sie ihm kaum bis ans Kinn. Ihr Duft hüllte ihn ein. Jonah schloss die Augen und genoss ihre Nähe. Schweigend tanzten sie einige Minuten, bevor er sie neugierig betrachtete.
    Himmel, sie war wirklich eine hinreißende Frau! Ihre Figur war makellos und ihr milchweißer Teint ohne jede Sommersprosse. Sie trug ein cremefarbenes Kostüm, dessen enganliegende, mit winzigen Perlen und Pailletten bestickte Jacke ihre vollen Brüste betonte. Trotz des schmalen Minirocks bewegte sie sich mit anmutiger Eleganz. Angesichts ihrer langen, wohlgeformten Beine fiel ihm Lorens Beschreibung von Nikki Ashton wieder ein: „Sie ist eine hinreißende Frau - eine von diesen langbeinigen Rothaarigen". Jonah runzelte die Stirn. Hätte er nicht Nikkis Bild gesehen, hätte die Frau in seinen Armen genau 2u dieser Beschreibung gepasst.
    Plötzlich bemerkte er den Trauring an ihrer Hand. Nikki war angeblich auch verheiratet...
    „Es wird langsam Zeit, dass wir uns miteinander bekannt machen", sagte er.
    Sie lächelte ihn ironisch an. „Heißt das, dass wir uns noch nicht begegnet sind, obwohl Sie Morey etwas ganz and eres erzählt haben?"
    „Sie haben mich ertappt", räumte er amüsiert ein. „Aber diesen Fehler kann man leicht korrigieren."
    „Demzufolge heißt das auch, dass ich Ihnen weder diesen noch irgendeinen anderen Tanz versprochen habe?"
    Ihre Augen faszinierten ihn. Sie hatten einen warmen Lavendelton, mit einem etwas helleren indigofarbenen Kränz um die Iris. „Hätten Sie es denn vergessen können?"
    Lachend schüttelte sie den Kopf. „Sie sind kein Mann, den man so leicht vergisst."
    Es schwang nicht die geringste Spur von Koketterie in dieser Feststellung mit. Wäre er bezüglich ihrer Identität nicht so misstrauisch gewesen,
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