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Die Blitzhochzeit

Die Blitzhochzeit

Titel: Die Blitzhochzeit
Autoren: Day Leclaire
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eine ältere, verheiratete Frau."
    Jonah zog eine Braue hoch. Das war zwar nicht gerade klug von Eric, aber er hatte schon Schlimmeres angestellt; „Na und?"
    „Sie arbeitet für uns", erklärte Loren. „Diese ... Beziehung beeinträchtigt sowohl sie als auch Eric in ihrem Urteilsvermögen. Sie hätten um ein Haar das Dearfield-Depot verloren."
    Jonah unterdrückte einen Fluch. Es musste wirklich ernst sein, wenn Eric über dieser Affäre ihren wichtigsten Klienten vernachlässigte. Was, zum Teufel, war nur in ihn gefahren? Offenbar hatte die Verantwortung für die New Yorker Niederlassung seinen Halbbruder nicht erwachsener gemacht. „Kenne ich sie?"
    „Ihr Name ist Nikki Ashton. Sie ist..."
    „Leiterin der Sonderprojekte. Ich habe von ihr gehört. Allerdings glaube ich nicht, dass ich ihr je begegnet bin." Jonah seufzte müde. „Ihr habt sie kurz nach meiner Abreise nach London engagiert. Wie ist sie?"
    „Sie ist eine hinreißende Frau - eine von diesen langbeinigen Rothaarigen."
    „Loren, du weißt, wie sehr ich es hasse, wenn du Menschen nach ihrem Äußeren beurteilst", tadelte Della.
    Loren zwirbelte verlegen seinen stahlgrauen Schnurrbart. „Tut mir leid, Liebling, eine alte Angewohnheit von mir."
    „Feuert sie", verlangte Jonah, ohne zu zögern.
    Loren räusperte sich. „Ich fürchte, das können wir nicht."
    „Warum nicht?"
    „Die Firma braucht sie. Erstens ist sie brillant", räumte er widerstrebend ein. „Und zweitens ist sie gerade für den Lawrence-J.-Bauman-Preis nominiert worden. Die Verleihung findet in sechs Wochen statt. Wie würde es aussehen, wenn wir jemanden ihres Formats entlassen würden?"
    Jonah presste die Lippen zusammen. Loren hatte leider recht. Wer einmal zu den Kandidaten für den LJB-Preis gehört hatte, wurde von den Finanzkreisen des ganzen Landes hofiert. „International Investment" würde einen nicht wiedergutzumachenden Schaden erleiden, wenn man sich unter einem fadenscheinigen Vorwand von einem potentiellen Preisträger trennte.
    „Habt ihr schon mit Eric darüber gesprochen?"
    „Nein." Bella schüttelte den Kopf. „Wir hatten gehofft, es würde sich von selbst erledigen.
    Du weißt ja, wie Eric ist. Er verliebt sich ständig neu."
    „Aber diesmal nicht."
    Tränen schimmerten in den Augen seiner Mütter. „Sie muss eine ganz besondere Frau sein, sonst wäre es ihr nicht gelungen, sein Interesse so lange wach zu halten."
    Jonah drehte sich wieder zum Fenster Um. Er Kannte seinen Bruder gut genug, um sich ausmalen zu können, welche „besonderen" Qualitäten nötig waren, um über längere Zeit Erics Aufmerksamkeit zu fesseln. Wenn Nikki Ashton nur halb so intelligent war, wie Loren behauptete, musste ihr das auch aufgefallen sein. Eric war gewiss eine leichte Beute für sie gewesen.
    „Was ist mit ihrem Mann?" fragte er. „Öder ist es Mr. Ashton etwa egal, dass seine Frau ein Verhältnis mit ihrem Boss hat?"
    „Wir wissen von ihm nur, dass er seit einem Jahr außer Landes ist", gestand Loren. „Ich glaube nicht einmal, dass er Ashton heißt. Kurz nachdem sie bei uns angefangen hatte, hat sie geheiratet, aber ihren Mädchennamen beibehalten. Ich habe mich in der Personalabteilung erkundigt. Nikki hat über ihn keine Angaben gemacht. Er ist weder in ihrer Versicherung berücksichtigt, noch profitiert er in irgendeiner Form von de Vergünstigungen der Firma." Er zuckte mit den Schultern, „ich fürchte, wir stecken in einer Sackgasse."
    „Eine moderne Ehe. Wie praktisch", bemerkte Jonah trocken. Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Okay, Loren, was soll ich tun?"
    „Könntest du nicht mit Eric reden?" warf Della ein, bevor ihr Gatte antworten konnte.
    „Oder mit Mrs. Ashton? Wenn ihre Beziehung wirklich so viele Probleme aufwirft, sollte man vielleicht einen der beiden in eine andere Filiale versetzen."
    „Wir müssen vorsichtig vorgehen, Della", mahnte Loren stirnrunzelnd. „Ich brauche Eric in New York. Abgesehen von der Sache mit der Ashton ist er für die Firma ein echter Gewinn."
    „Ich habe die Berichte gelesen", meinte Jonah, „und gehofft, dass er nun endlich Zur Vernunft gekommen wäre."
    „Bis jetzt war das auch so." Loren warf seinem Stiefsohn einen warnenden Blick zu.
    „Außerdem müssen wir Nikki mit Samthandschuhen anfassen. Sie weiß über unsere Geschäfte bestens Bescheid."
    Jonah stutzte. „Glaubst du, sie könnte uns ernsthaft schaden?"
    „Falls das ihre Absicht ist, leider ja", räumte Loren betroffen
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