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Die Blitzhochzeit

Die Blitzhochzeit

Titel: Die Blitzhochzeit
Autoren: Day Leclaire
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Sie wandte sich um und verschwand in der Menge.

2. KAPITEL
    Nikki eilte durch den Ballsaal, entschlossen, so viel Entfernung wie möglich zwischen sich und Joe Alexarider zu legen. Nie zu--vor hatte sie so die Kontrolle über sich verloren. Was war nur in sie gefahren? Selbstbeherrschung bedeutete ihr alles.
    Und sie hatte sie in dem Augenblick verloren, als er sie berührt hatte.
    Verloren? Ha T Sie hatte sie hemmungslos über Bord geworfen'
    Ungläubig schüttelte sie den Kopf; Wie hatte sie nur so dumm sein können? Seit dem Tod ihrer Eltern war sie gezwungen gewesen, die Verantwortung für ihre Verwandten zu übernehmen: Krista und Keli, Onkel Ernie und Tante Selma, ihre Cousins ... Sie alle wandten sich mit größter Selbstverständlichkeit an sie, sobald Probleme auftauchten. Und sie hatte mit kühler, nüchterner Logik stets eine Lösung für alles gefunden.
    Darauf war Nikki stolz. Stolz darauf, dass sie nie, nie emotional reagiert, sondern immer kühl geblieben war, egal, wie verzweifelt die Situation auch gewesen sein mochte.
    Bis zu diesem Abend.
    Sie warf einen verstohlenen Blick über die Schulter. Joe stand noch immer dort, wo sie ihn verlassen hatte - etwas abseits von der Menge, die Arme vor der Brust verschränkt -, und beobachtete sie. Erschrocken wandte sie sich ab. Was war nur passiert? In der einen Minute hatte er sie leidenschaftlich geküsst, und in der nächsten hatte er sie behandelt, als ob sie unter seiner Würde wäre. Das ergab einfach keinen Sinn!
    Sie musste ihn vergessen und sich einen anderen Mann suchen. Aber das war unmöglich.
    Joe war zu faszinierend. Seit dem Moment, als er ihre Unterhaltung mit Morey unterbrochen hatte, war sie seinem Zauber verfallen.
    Waren seine Augen schuld daran? Sie hatten einen sonderbaren Braunton und schimmerten dennoch mitunter grünlich. Oder war es die Intelligenz, die aus seinem Blick sprach? Nikki spürte instinktiv, dass er sich seinen Weg nach oben hatte hart erkämpfen müssen. Was auch immer der Grund sein mochte, er hatte jedenfalls eine tief verborgene Saite in ihr berührt.
    „Entschuldigen Sie." Ein ernster junger Mann riss sie aus ihren Grübeleien. „Darf ich um diesen Tanz bitten?"
    Da ihr so rasch keine plausible Ausrede einfiel, nickte sie zögernd. Später würde sie noch genug Zeit haben, ihr Verhalten zu analysieren, jetzt waren andere Dinge wichtiger. Der Abend verstrich, und sie hatte noch immer keinen passenden Ehemann gefunden. Es würde ihr schwer fallen, jemanden ausfindig zu machen, der Joe Alexander das Wasser reichen konnte.
    Vergeblich versuchte sie, für ihren Tanzpartner Interesse aufzubringen. Er sah sehr gut aus, man hätte ihn beinah als schön bezeichnen können. Sein Kinn war leicht gerundet und wies nicht im entferntesten auf einen starrsinnigen Charakter hin. Außerdem fehlten ihm jene dichten Brauen, die sich spöttisch hoben, wenn die Antworten auf lächerliche Fragen nicht gefielen. Und er besaß auch nicht diesen durchdringenden Blick, der es ihr unmöglich machte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Dafür war seine Nase schmal und gerade - ohne jenen kleinen Höcker unter den Brauen.
    Seine Lippen waren schmal - nicht sinnlich geschwungen. Er würde einer ahnungslosen Frau keine betörenden Küsse rauben. Überdies hatte er eine warme Tenorstimme und keinen grollenden Bass, der noch lange in ihr nachhallte, nachdem die Worte längst verklungen waren.
    Er war absolut perfekt.
    Und absolut langweilig.
    Schluss damit, ermahnte Nikki sich seufzend. Sie durfte nicht länger jeden Mann, der ihr begegne te, mit Joe vergleichen. Unauffällig musterte sie ihren Partner und suchte nach etwas, das ihr gefallen könnte. Sein braunes Haar war ein oder zwei Nuancen dunkler als Joes, aber ohne diese reizvollen sonnengebleichten Strähnen. Er war auch viel kleiner als Joe, der mit seinen breiten Schultern die meisten Männer im Saal überragte. Nie zuvor hatte sie jemanden getroffen, der über eine so kraftvolle, respekteinflößende Ausstrahlung verfügte.
    Was, um alles in der Welt, war nur schief gegangen?
    „Mein Name ist Dan Forsythe", erklärte ihr Gegenüber schließlich."
    „Nikki Ashton." Hatte sie ihn mit irgendeiner Bemerkung "verärgert?
    „Es freut mich, Sie kennen zu lernen."
    Hatte sie etwas getan, das ihm missfallen hatte?
    „Äh ... Der Tanz ist vorbei."
    Etwas, das sie nicht gesagt oder getan hatte?
    „Wollen wir uns vielleicht ein bisschen unterhalten, Nikki?" Er blieb unvermittelt stehen.
    Sie
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