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Die Blitzhochzeit

Die Blitzhochzeit

Titel: Die Blitzhochzeit
Autoren: Day Leclaire
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verloren gehen."
    Jonah reichte ihm ein paar Geldscheine und stieg aus. Ob Weg oder nicht, es wäre völlig unmöglich gewesen, sich hier zu verlaufen. Das Haus war das einzige Gebäude im Umkreis von mehreren Meilen. Mitten in der Wüste Nevadas gelegen, erhob es sich .von bunten Scheinwerfern angestrahlt in den nächtlichen Himmel, Es glich einer gewaltigen weißen Hochzeitstorte. Ungläubig betrachtete er die sonderbare Architektur, dann zuckte er mit den Schultern. Solange er hier Nikki Ashton fand, könnte das Anwesen seinetwegen wie eine Schale Erdbeeren mit Schlagsahne aussehen.
    Im Haus angekommen, blieb er verwundert in der Halle stehen und schaute sich um. Ein mächtiger Kronleuchter verbreitete mit Hunderten von Kristalltropfen funkelndes Licht.
    Girlanden aus Immergrün und weiße Satinschleifen schmückten die hohen dorischen Säulen, die das obere Stockwerk trugen. Ein nicht enden wollender Strom von Menschen stieg die herzförmig geschwungene Doppeltreppe hinauf. Jonah atmete tief durch und schloss sich den anderen Gästen an.
    Oben reihte er sich in die Schlange der Besucher ein, die darauf warteten, in den Ballsaal vorgelassen zu werden. Erst jetzt fiel ihm ein,, dass er gar keine Eintrittskarte hatte.
    Unauffällig tastete er nach seiner Brieftasche und fragte sich, ob man hier wohl Kreditkarten akzeptierte. Oder sollte er sich mit einem Bluff Zutritt verschaffen? Nach wenigen Minuten stand er vor einer der schönsten Frauen, die er je gesehen hatte.
    Sie war groß und schlank, ihr dunkles Haar hatte sie mit klassischer Eleganz aus dem Gesicht frisiert. In der Hand hielt sie einen kleinen Korb, in dem bereits unzählige Einladungen lagen; Sie lächelte freundlich.
    „Ich bin Jonah Alexander", begann er. „Hören Sie, ich habe ein kleines Problem ..." Bevor er weitersprechen konnte, richtete sie den Blick auf den Gast hinter ihm. Ihre braunen Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    „Hallo, Aimee", sagte eine tiefe Männerstimme.
    Sie erbleichte. „Raphael", flüsterte sie. Der Korb entglitt ihren Händen und fiel zu Boden.
    Jonah bückte sich und sammelte einige der hauchdünnen Metallplatten ein, um sie zurück in den mit Samt ausgeschlagene n Korb zu legen. Aimee murmelte etwas Unverständliches und kniete sich neben ihn. „Ist alles in Ordnung?" fragte er leise.
    „Selbstverständlich", versicherte sie rasch. Das Zittern ihrer Hände strafte, ihre Worte jedoch Lügen. Nachdem sie das letzte Billett aufgehoben hatte, erhob sie sich wieder.
    „Danke für Ihre Hilfe."
    „Es war mir ein Vergnügen." Jonah lächelte und richtete sich ebenfalls auf, während er den Mann, den sie Raphael genannt hatte, verstohlen musterte.
    Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt und seelenruhig gewartet, als hätte er alle Zeit der Welt. Aus kühlen grauen Augen erwiderte er Jonahs Blick. Seine Miene ließ keinen Zweifel daran, dass es sich bei dem Vorfall zwischen Aimee und ihm um eine Privatangelegenheit handelte.
    Jonah ließ sich allerdings nicht so leicht einschüchtern. Er straffte die Schultern und stellte sich mit dem Rücken zu Raphael schützend vor die Frau. „Kann ich noch etwas für Sie tun?"
    erkundigte er sich höflich.
    Nervös schüttelte Aimee den Kopf. „Ich glaube nicht. Willkommen auf dem Cinderella-Ball. Genießen Sie den Abend. Wir hoffen, dass Sie …" Sie verstummte, hatte sich jedoch schnell wieder in der Gewalt. „Wir wünschen Ihnen eine glückliche Zukunft."
    Damit war er entlassen. Er konnte nicht länger bleiben, so gern er ihr auch bei der Konfrontation mit diesem Raphael beigestanden hätte. Immerhin hatte ihm das Schicksal buchs täblich alle Türen geöffnet. Nur ein Narr hätte diese Chance nicht genutzt. Dennoch zögerte er. „Sind Sie sicher?" fragte er.
    Raphael verlor allmählich die Geduld. „Sag ihm, er soll verschwinden, Aimee. Die Sache geht nur uns beide etwas an."
    Sie lächelte Jonah besänftigend an. „Raphael und ich sind ... alte Bekannte. Trotzdem vielen Dank für Ihre Fürsorge."
    Jonah neigte leicht den Kopf. Nach einem letzten warnenden Seitenblick auf Raphael schlenderte er in den überfüllten Ballsaal. Ungeachtet seiner eigene n Probleme hätte er Aimee sofort geholfen, wenn sie ihn darum gebeten hätte. Es war nicht seine Art, eine Frau in Not allein zu lassen. Aber da sie ihn gefragt hatte...
    Er musste Eric und Nikki finden, bevor es zu spät war.
    Während er sich umsah, dämmerte ihm, welch gigantische Aufgabe vor ihm lag. Seinen Bruder in
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