Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die bezaubernde Rivalin

Die bezaubernde Rivalin

Titel: Die bezaubernde Rivalin
Autoren: Liz Fielding
Vom Netzwerk:
in den Unterlagen meines Vaters und war der Meinung, das sei die Rettung. Ich müsste nicht in London bleiben. Aber als ich Kitty sah, wusste ich, dass sie das Warenhaus in ihrer Verfassung niemals würde führen können. Natürlich hätte sie das Know-how dazu besessen, aber sie war einfach mit den Nerven am Ende. Ich bin dann die ganze Nacht bei ihr geblieben, habe mit ihr geredet und gehofft, dass ich mich täuschen würde und sie trotzdem in der Lage sei, den Vorstandsvorsitz zu übernehmen.“ Er zuckte die Schultern. „Aber sie bekam einen Nervenzusammenbruch, als sie mir von Jordans Vater erzählte und wie sehr sie darunter gelitten habe, dass Jordan von seinem Großvater nicht akzeptiert wurde. Am Morgen habe ich dann eine von Kittys Schwestern angerufen und bin bei den beiden geblieben, bis der Arzt kam. Erst danach kehrte ich nach London zurück.“
    „Und hast meine Mutter gehen lassen!“, sagte India empört.
    „Ein Umstand, den ich immer bedauert habe, Kind, glaub mir.“
    „Warum hat sie mich nicht mitgenommen?“, fragte India nun mit Tränen in den Augen.
    „Damals habe ich gedacht, sie wolle mit keinem von uns mehr etwas zu tun haben. Heute weiß ich, dass es ein Irrglaube war. Meine Mutter hat versucht, Pamela zu bestechen, damit sie uns verlässt. Und als das nicht funktionierte, hat Grandma ihr gedroht und gesagt, ihr Haschischkonsum falle unters Drogengesetz und sie würde Pamela anzeigen, wenn sie nicht freiwillig ginge. Nun, als ich von Kitty zurückkehrte, saß Pamela bereits im Flieger nach Indien.“
    „Und jetzt bist du bei Mom gewesen, nicht wahr? Deshalb warst du so lange weg.“
    „Ja, Kitty hat mir geholfen, Pamela zu finden. Sie ist mit uns nach London gekommen, India, und will dich sehen. Falls du ihr verzeihen kannst, heißt das. Falls du uns beiden verzeihen kannst.“
    India hatte Mühe zu atmen. Ihr ganzes bisheriges Leben lief vor ihr ab, aber unter ganz anderen Vorzeichen.
    Auch Jordan war wie vom Donner gerührt und brachte einen Augenblick kein Wort heraus. Dann wandte er sich an Peter Claibourne. „Es tut mir leid, so leid.“
    Indias Vater nickte, sagte aber: „Ich glaube nicht, dass ich derjenige bin, bei dem Sie sich entschuldigen sollten.“ Sich an Kitty wendend, fuhr er fort: „Ich schätze mal, dann hätten wir erledigt, weswegen wir hergekommen sind. Fährst du mit zurück nach London?“
    Kitty Farraday nickte, nahm einen Umschlag aus der Handtasche und reichte ihn India. „Das gebe ich Ihnen zu treuen Händen und vertraue darauf, dass Sie schon die richtige Entscheidung für das Warenhaus treffen“, sagte sie noch, bevor sie mit Peter Claibourne das Haus verließ.
    Die richtige Entscheidung? Wie sah die denn aus? überlegte India und blickte den beiden nach. Dann warf sie Jordan einen vorwurfsvollen Blick zu.
    „Ich wollte es dir ja erzählen …“, fing er an, aber India fiel ihm ins Wort: „Ich wusste von Anfang an, dass es dir nicht nur um das Warenhaus ging. Das hättest du gleich haben können.“
    „Ich will dich nicht belügen, India. Ich habe dreißig Jahre mit der Vorstellung gelebt, dass meine Mutter schrecklich unter dem gelitten hat, was dein Vater ihr, wie ich glaubte, angetan hat. Direkt konnte ich es ihm nicht heimzahlen. Aber ich dachte, ich könnte ihm wehtun, wenn ich dir wehtat. Damit er einmal erfuhr …“ Jordan rieb sich das Gesicht. „Wie kann ich dir nur glaubhaft machen, dass ich die Sache nicht durchgezogen hätte? Vor zwei Tagen hatte ich das Gefühl, am Abgrund zu stehen, wenn ich ein Leben ohne dich führen müsste.“
    „Das sagst du jetzt.“ India war aufgestanden, auch wenn sie immer noch ganz weiche Knie hatte. Aber es war an der Zeit, zu gehen.
    „Ich hätte dich gestern zwingen sollen, mir erst einmal zuzuhören.“
    „Mach dir bloß keine Vorwürfe!“, sagte India spöttisch. „Ich habe schließlich angefangen, dich zu verführen. Ich habe dir das Warenhaus überlassen und auch sonst alles gegeben, was eine Frau einem Mann geben kann.“ Während sie das sagte, ging sie zur Tür, den Tränen nah. All ihre Hoffnungen hatten sich zerschlagen, und ihre Träume waren wie Seifenblasen zerplatzt. Den Umschlag von Kitty Farraday warf sie im Vorbeigehen auf die Konsole an der Eingangstür. Ein Warenhaus zurückzubekommen konnte nicht wettmachen, was sie verloren hatte. Das Leben hatte mehr zu bieten, als shoppen zu gehen. Und in London wartete ihre Mutter auf sie. „Leb wohl, Jordan.“
    Jordan konnte nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher