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Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)
Autoren: Irvine Welsh
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wieder klar erkennen konnte. Er sah den Truck und den riesigen silbernen Erdöltank, den er transportierte. Er sah Skinner pinkeln. Ja, das Führerhaus war leer, stellte er fest, nachdem er hingeschlurft war und nachgesehen hatte. Als er hineinschaute, entdeckte er, dass die Tür offen stand und die Schlüssel im Zündschloss steckten. Und da strullte auch der Lkw-Fahrer an die Wand, wenige Meter in Windrichtung daneben.
    Es war ein Zeichen, das musste es sein, es konnte nichts anderes bedeuten. Und wenn Brian Kibby diese Gelegenheit jetzt nicht ergriff, das wusste er im Herzen, würden die Schicksalsgöttinnen ihm keine zweite geben.
    – Kenn ich dich von irgendwoher?, fragte eins der betrunkenen Mädchen, die mit dem glänzenden Gesicht, als Caroline auf das Handy starrte. In ihrer zunehmenden Verzweiflung tippte sie eine SMS :
    DAN HAB DADS TAGEBUCH GEF. ER IST AUCH DEIN UND BRIS VATER. TUT EUCH NICHTS C XXXXX Sie schickte sie ab, als das andere Mädchen, die freche, die ihr das Handy gegeben hatte, sagte: – Kennste Fiona Caldwell?
    – Nein … ich muss noch ne SMS wegschicken.
    – Nee, gib mein Handy her, verlangte das Mädchen.
    – Lass sie die SMS schicken, sagte ein anderes Mädchen, das etwas nüchterner war als die übrigen. – Du bist Caroline, oder? Als Caroline darauf nickte, sagte sie: – Caroline Kibby, sie war mit mir auf der Craigmont.
    Caroline ging auf, dass sie das Mädchen, Moira Ormond, aus der Schule kannte. Damals war sie ein schüchternes Goth-Mäd chen gewesen, aber das war vorbei. Caroline nickte ihr mit mehr Dankbarkeit zu, als sie je zuvor jemanden gegenüber empfunden hatte, und tippte eine weitere SMS , diesmal an ihren Bruder.
    Das Anstrengendste war, seinen schwerfälligen, schwitzenden Körper ins Führerhaus zu wuchten. Wieder einmal half der Alkohol, der die furchtbaren, mörderischen Schmerzen seines Fleisches dämpfte.
    Er startete schnell den Lkw und fuhr auf sein in seliger Unkenntnis wartendes Zielobjekt zu, das sich immer noch an der Mauer erleichterte.
    Tommy Pugh hörte den vertrauten Klang seines startenden Motors.
    Scheiße, was …?
    Tommy schaute sich entsetzt um, als der LKW beschleunigte und auf die Mauer zusteuerte, wenige Meter neben ihm. Er verfrachtete sich schleunigst in die andere Richtung, und sein untersetzter Körper entfaltete eine Athletik, die aus schierer Verzweiflung geboren war.

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45
E-Mail aus Amerika
    An: skinnyboy@hotmail. co m
Von: dotcom@dotcom. co m
Betreff: Liebe und s o
    Okay, Skinner
Ich freu mich so, dass du wieder hier rüberkommst. Warum? Ich leg die Karten auf den Tisch. Ich bin auch verrückt nach dir. Ich vermisse dich schrecklich. Ich weiß, das könnte alles so ein Cyberromanzen-Quatsch sein, aber ich sehe immer wieder dein Gesicht, dieses Sprungschanzenkinn, das vorsteht und im Profil ein bisschen aussieht wie ein Halbmond, und diese dicken schwarzen Brauen, als müsstest du eigentlich bei Oasis sein.
Ich weiß nicht, wo uns das hinführt, Danny, mein süßer Schatz, aber ich weiß, dass wir verrückt wären, wenn wir es nicht versuchen würden. Und es fühlt sich einfach so richtig an, und ich kann es kaum erwarten, meinen lieben Jungen wiederzusehen.
Ich liebe dich so wahnsinnig,
Dorothy xxxxxxxx

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46
Flame grilled
    Caroline zwang sich durch den strömenden Regen über das Kopfsteinpflaster des alten Leith. Beinahe wäre sie wieder weggerutscht, und sie hatte jetzt echte Schmerzen. Es waren sehr wenige Leute unterwegs, die meisten hatten sich mittlerweile auf den Heimweg gemacht, einige hockten noch gemütlich in den lärmenden Bars und Restaurants, die den Shore am Water of Leith säumten.
    Wo werden Brian und Danny sein? In welchem Laden? Im Restaurant?
    Als sie gerade in die Bar gehen wollte, die zu dem Restaurant gehörte, in dem sie zu Abend gegessen hatten, verschlug es Caroline den Atem, denn eine Explosion dröhnte in ihren Ohren und der Widerschein von Flammen tanzte auf dem blauschwarzen Kopfsteinpflaster um sie herum. So schnell sie konnte, humpelte sie zum Ort des Geschehens, zu den alten Docktoren.
    Beverly Skinner drehte das Thermostat in ihrem Wohnzimmer hoch. Es schien plötzlich viel kälter geworden zu sein. Sie hob Cous-Cous hoch und spürte die Wärme des Tiers auf ihrem Schoß. Sie warf noch einmal einen Blick auf London Calling und rief sich die Erinnerung an diese winterlich kalte Sonntagnacht damals 1980 ins Gedächnis.
    Erst, wie sie und Keith Kibby zusammen auf diese Party in
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