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Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories
Autoren: Philip K. Dick
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Vorarbeiter aus dem Lager gegenüber, der mehrere Taschen mit Mikrowerkzeugen aller Art schleppte.
    »Sie haben nicht genau angegeben, was Sie brauchen«, sagte der Vorarbeiter und betrat das Apartment. »Deshalb hat Mr. Dancemann mich angewiesen, Ihnen alles mitzubringen.«
    »Und der Vergrößerer?«
    »Im Schweber oben auf dem Dach.«
    Vielleicht, dachte Poole, will ich nur sterben. Er setzte eine Zigarette in Brand und rauchte und wartete, bis der Vorarbeiter den schweren Vergrößerungsschirm samt der Stromzuführung und Kontrollschaltung in das Apartment brachte. Das ist reiner Selbstmord, was ich plane, durchfuhr es Poole. Ihm schauderte.
    »Irgend etwas nicht in Ordnung, Mr. Poole?« fragte der Lagerarbeiter, während er sich aufrichtete, endlich befreit von der Last des Vergrößerungsschirms. »Ich kann mir vorstellen, daß Sie nach Ihrem Unfall noch ein wenig wacklig auf den Beinen sind.«
    »Ja«, stimmte Poole kurzangebunden zu. Ungeduldig wartete er, bis der Vorarbeiter das Apartment verließ.
    Unter dem Vergrößerungsschirm nahm der Plastikstreifen neue Dimensionen an: Er war jetzt ein breites Band, in das Hunderttausende winziger Löcher gestanzt waren. Dachte ich’s mir doch, durchfuhr es Poole. Also tatsächlich keine Ferrooxidbeschichtung, die elektromagnetisch mit Informationen versehen wird, sondern ein Lochstreifen.
    Durch den Vergrößerer wurde deutlich, daß sich das Band vorwärts bewegte. Zwar sehr langsam, doch es bewegte sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit über den Abtastkopf hinweg.
    Wie ich es mir vorgestellt hatte, dachte er, stellen die Löcher Signalgeber dar. Es funktioniert wie bei einem elektrischen Klavier: stößt der Abtastkopf auf das Band, bedeutet das nein, stößt er auf ein Loch, bedeutet das ja. Wie kann ich das überprüfen?
    Vermutlich nur so, indem er einen Teil der Löcher ausfüllte.
    Er maß, wieviel Band noch auf der Spule war, errechnete – unter großen Mühen – die Geschwindigkeit des Bandlaufs und kam so zu einem Ergebnis. Wenn er das Band an der Stelle veränderte, an dem es sich über den Abtastkopf zu schieben begann, würden fünf bis sieben Stunden vergehen, bis sich die Manipulation bemerkbar machte . Also würde er dadurch Stimuli ausschalten, die in einigen Stunden wirksam werden sollten .
    Mit einem Mikropinsel übermalte er einen großen – einen relativ großen – Teil des Bandes mit einem undurchsichtigen Lack… den er zwischen den Mikrowerkzeugen in den Taschen gefunden hatte.
    Für ungefähr eine halbe Stunde, überlegte er, habe ich die Stimuli gelöscht und schätzungsweise tausend Punkte überdeckt.
    Es würde sehr interessant werden, festzustellen, welche Veränderungen – falls überhaupt – sich in etwa sechs Stunden für ihn ergaben.
    Fünfeinhalb Stunden später saß er zusammen mit Dancemann bei Krackter’s, einer ausgezeichneten Bar in Manhattan, und beide hatten einen Drink vor sich stehen.
    »Sie sehen schlecht aus«, bemerkte Dancemann.
    »Mir geht es auch schlecht«, bestätigte Poole. Er leerte sein Glas und bestellte neuen Scotch.
    »Wegen dem Unfall?«
    »In gewissem Sinne, ja.«
    »Hat es…« begann Dancemann, »hat es damit zu tun, daß Sie etwas über sich herausgefunden haben?«
    Poole hob den Kopf und sah sein Gegenüber an, das in dem gedämpften Licht, das in der Bar herrschte, nur undeutlich zu erkennen war. »Dann haben Sie es gewußt?«
    »Ich wußte«, sagte Dancemann, »daß ich Sie an sich ,Poole’ statt ,Mr. Poole’ nennen müßte. Aber ich ziehe das letztere vor, und ich werde auch in Zukunft daran festhalten.«
    »Wie lange wußten Sie schon Bescheid?«
    »Seit Sie die Firma übernommen haben. Man hat mir gesagt, daß die wirklichen Besitzer von Tri - Plan, die im Prox - System ansässig sind, es vorziehen, Tri - Plan durch eine elektrische Ameise leiten zu lassen, um so die volle Kontrolle zu behalten. Ihnen ging es um einen brillanten und tatkräftigen…«
    »Die wirklichen Besitzer?« Zum erstenmal hörte er etwas in dieser Richtung. »Wir haben zweihunderttausend Aktionäre.«
    »Marvis Bey und ihr Mann Ernan auf Prox-4 kontrollieren einundfünfzig Prozent des Stimmkapitals. So war es schon bei Gründung der Firma gewesen.«
    »Warum wußte ich davon nichts?«
    »Man hat mich angewiesen, Ihnen nichts davon zu sagen. Man wollte, daß Sie glauben, Sie würden die Unternehmenspolitik bestimmen. Mit meiner Unterstützung. Aber in Wirklichkeit habe ich Sie nur mit dem gefüttert, mit dem mich
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