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Die Attentaeter von Luna City

Die Attentaeter von Luna City

Titel: Die Attentaeter von Luna City
Autoren: Marc A. Herren
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derzeit hier abgeht.«
    »Dann werde ich das tun. Ich habe ja nichts zu tun, außer abzuwarten.«
    Dermol Sangar nickte, worauf das Abbild in der Holosphäre kurz einfror und gleich darauf verschwand.
    Der Jäger atmete durch.
    Bisher war alles gut gegangen. Er hatte damit gerechnet, dass er nicht so ohne Weiteres auf dem Planeten würde landen dürfen. Das schwierigste Hindernis war nun aus dem Weg geräumt. Mit dem Arzt würde er spielend fertig werden. Anschließend stand seinem Transfer nach Luna nichts mehr im Wege.
    Wären er und seine XYANGO im Vollbesitz ihrer Kräfte gewesen, hätte er Terras Trabanten direkt angeflogen. Bevor die LFT-Flotte ihn enttarnt hätte, wäre er mit seiner transformierten XYANGO bereits hinter dem lunaren Schutzwall gewesen.
    Unter den gegebenen Umständen musste er einen anderen Weg wählen. Einen durchaus eleganten, wie Vlyoth fand. Seine Feinde würden höchstpersönlich dafür sorgen, dass sich die XYANGO in aller Ruhe der Selbstreparatur widmen konnte.
    Die Holosphäre erhellte sich erneut. Diesmal schwebte darin aber ein leicht verändertes Erkennungszeichen: Der Kreis war deutlich geschrumpft, dafür das Kreuzzeichen vergrößert worden. Ein grünes, schlangenartiges Tier wand sich darum.
    Vlyoth öffnete die Bildverbindung. Das Bild eines glatzköpfigen Terraners mit kalkweißer Gesichtsfarbe erschien in der Holosphäre.
    »Yoanu Quont?«, fragte er.
    Vlyoth nickte. »Azhashan Sakkos, nehme ich an. Danke, dass du mich so schnell kontaktiert hast.«
    »Ich habe deine Hyperfunk-Anfrage erhalten. Und ich muss sagen, dass sie mich ... nun, erstaunt hat. Wer hat die Diagnose deiner Krankheit gestellt?«
    »Mein Medoroboter.«
    Der Arzt sog scharf Luft ein. »Hat er dich auch darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Virus, das Morbus Elkuim auslöst, seit vielen Jahrhunderten als ausgestorben gilt? Darüber hinaus wurde es nie in einem Angehörigen eines Volkes nachgewiesen, das nicht von den Terranern abstammt. Verzeih mir also meine Zweifel, aber trotz der Diagnose deines Medoroboters gehe ich nicht davon aus, dass Morbus Elkuim für deine Gleichgewichtsirritationen verantwortlich ist.«
    Der Jaj strich sich mit einer fahrigen Geste über das Gesicht. »Oh, Doktor, ich wäre froh, wenn du mir eine Gegendiagnose stellen könntest. Die Ungewissheit über meinen Zustand bedrückt mich über die Maßen.«
    Sakkos nickte. »Dafür sind wir hier. Yoanu, bitte veranlasse deinen Medoroboter, dir aus dem Schulterbereich eine Gewebeprobe zu entnehmen und sie mir in einer versiegelten Kapsel in die Klinik zu transmittieren.«
    Vlyoth schürzte die Lippen. »Es tut mir leid, aber dies wird nicht möglich sein, Doktor.«
    Azhashan Sakkos sah ihn verständnislos an. »Ohne Erstdiagnose wird dich die Planetenüberwachung nicht landen lassen. Bitte verstehe ...«
    Der Jäger hob eine Hand. »Ich habe mich unklar ausgedrückt. Selbstverständlich werde ich dir eine Gewebeprobe zukommen lassen. Aber mir fehlt die Möglichkeit, dir die Kapsel via Transmitter zukommen zu lassen. An Bord der GATOIR BUTINNY befindet sich kein solches Gerät. Tatsächlich gibt es nicht viele linguidische Schiffe, die mit einem Transmitter ausgerüstet sind.«
    Das zuvor kalkweiße Gesicht des Arztes verfärbte sich leicht rosa, wie der Jaj mit innerer Befriedigung wahrnahm.
    »Ich bitte um Verzeihung«, stieß Sakkos rasch aus. »Ich vergaß, dass Angehörige deines Volkes keine Transmitter verwenden können.«
    »Wir würden unser Kima verlieren, falls uns ein Transmitter entstofflichte und durch den Hyperraum transportierte«, sagte Vlyoth mit dunkler Stimme. »Aus diesem Grund sind Transmitter ziemlich unpopulär bei uns – selbst beim Warenverkehr verlassen wir uns lieber auf die Alternativen.«
    Sakkos nickte hastig. »Ich verstehe. Bitte verzeih meine Ignoranz. Es war mir entfallen. Ich hatte noch nie die Ehre, mit einem Angehörigen deines Volkes direkt zu tun zu haben.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen«, sagte Vlyoth sanft. »Wäre es dir genehm, wenn ich dir die Kapsel an Bord einer Sonde zur Klinik schicke?«
    Der Arzt schüttelte bedauernd den Kopf. »Das geht leider nicht. Die Sicherheitsbestimmungen wurden heute Morgen verschärft – aus welchen Gründen auch immer. Bitte sende die Probe zur Überwachungsstation sieben. Ich werde den Beamten in Kenntnis setzen, der deinen Fall behandelt. Er kann die Kapsel überprüfen und sie mir direkt zusenden. Geht das?«
    Vlyoth verzog das Gesicht des Linguiden
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