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Die Attentaeter von Luna City

Die Attentaeter von Luna City

Titel: Die Attentaeter von Luna City
Autoren: Marc A. Herren
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Steine hatten.
    Die Solare Premier nahm mit OTHERWISE Kontakt auf. Die Biopositronik, die den größten Teil von NATHANS Aufgaben übernommen hatte, dem Riesenrechner des Mondes, präsentierte ihr eine Reihe von Vorschlägen, welche militärischen und zivilen Personengruppen über die mögliche Bedrohung durch einen Gestaltwandler informiert werden sollten.
    Cai wählte den aus ihrer Sicht naheliegendsten Vorschlag aus und erteilte OTHERWISE die Berechtigung, die entsprechenden Stellen über die Sachlage zu orientieren.
    »Servo«, murmelte Cai müde. »Ich verzichte auf das Bad. Stell mir dafür einen flambierten Vurguzz ans Bett. Einen doppelten.«
     
    *
     
    Während sich die Solare Premier entkleidete, ins Bett schlüpfte und nachdenklich auf die blau züngelnden Flammen im Vurguzzglas starrte, materialisierte in zwei Lichtminuten Entfernung zur Venus ein Schiff, das einem terranischen Delfin glich.

1.
    Solsystem, Nähe Venus
     
    Die GATOIR BUTINNY bremste mit Maximalwerten ab.
    Der Jäger ging die hereinkommenden Ortungsdaten konzentriert durch. Das Solsystem präsentierte sich ihm, wie er aufgrund der Informationen seines Auftragspaketes erwartet hatte.
    Rund um die aktuelle Position der Hauptwelt gruppierte sich das Gros der terranischen Heimatflotte. Die restlichen Schiffe sicherten den Raum um die anderen wichtigen Welten des Solsystems – vor allem Venus, Mars und die Monde von Jupiter und Saturn – sowie die Raumstationen und strategisch wichtigen Punkte in den peripheren Bereichen des Systems.
    Im Zentralmonitor erschien die verwaschene Oberfläche der Venus, des zweitinnersten Planeten. Auf der Dschungelwelt würde sein Schiff die restlichen Beschädigungen beheben – falls sein Plan funktionieren sollte.
    Taststrahlen erreichten das Delfinschiff, gleich darauf erfolgte die automatische Kennungsanfrage durch eine der Raumstationen im venusischen Orbit. WISTER beantwortete sie, während der Jaj mit angehaltenem Atem die Umgebungsdaten durchging.
    Keine verdächtige Bewegung von militärischen Schiffen, keine eintreffenden Strahlen, die zu den bekannten terranischen Zielerfassungssystemen gehörten. Die GATOIR BUTINNY gehörte zu einem von Dutzenden bis Hunderten von Schiffen, die täglich das Solsystem ansteuerten. Leza Vlyoth hatte nicht vor, das Misstrauen der terranischen Militärs oder Behörden zu wecken.
    Die Unsicherheit, die er in diesem Augenblick verspürte, hatte in zweifacher Hinsicht mit seinem Zusammentreffen mit Perry Rhodan zu tun.
    Erstens hatte das Schiff zu wenig Zeit gehabt, um während des Zwischenstopps im Leerraum die massiven Schäden zu beheben, die durch die Kollision der XYANGO mit der KRUSENSTERN entstanden waren. Die Transformation des Schiffes hatte aus diesem Grund nicht gänzlich funktioniert; großflächige Bereiche der Hülle wirkten mehr wie zerknitterte Folien denn massive Bauteile aus verstärktem Metall und metallischen Legierungen. Wo es ging, hatte die XYANGO die verdächtigen Stellen mit zusätzlichen Bauteilen zu kaschieren versucht. Einem aufmerksamen Analysten in den Raumstationen könnten die Beschädigungen aber auffallen, was zu unangenehmen Kontrollen führen würde.
    Zweitens ging der Jaj davon aus, dass Perry Rhodan die Liga und ganz besonders sein Heimatsystem über die Existenz eines Gestaltwandlers und die Möglichkeiten seines Schiffes – soweit sie Rhodan bekannt waren – ins Bild gesetzt hatte.
    Es war aber eindeutig sein Vorteil, dass Rhodan nicht wissen konnte, in welcher Form die XYANGO unterwegs war. Und gerade ein sogenannter Delfinraumer der Linguiden würde weniger Verdacht erregen, da diese Schiffe traditionsgemäß nur über minimale Offensivsysteme verfügten.
    Eine Holosphäre erhellte sich. Darin stand das offizielle Zeichen des Planeten Venus: ein Kreis, der auf einem kleinen Kreuz stand – oder wie es im Datenanhang zu Vlyoths Missionspaket stand: »Die stilisierte Darstellung des Handspiegels der Göttin Venus«. Diese wiederum wurde von den Terranern als die Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit verehrt. Außer Terra waren alle Planeten nach Gottheiten benannt. Der Jaj fragte sich, aus welchen Gründen ein raumfahrendes Volk sich so offensichtlich zu archaischen Glaubensformen bekannte.
    »Es wird dringend um die Öffnung des Funkkanals gebeten«, informierte ihn der Bordrechner.
    Der Jäger drehte den Kopf zur Seite und betrachtete sich kurz in einem Spiegelfeld. Ein haariges, um Mund und Augen
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