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Die Attentaeter von Luna City

Die Attentaeter von Luna City

Titel: Die Attentaeter von Luna City
Autoren: Marc A. Herren
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zu einem Lächeln. »Selbstverständlich, Doktor.«
    Sakkos bedankte sich für seine Kooperation und unterbrach die Verbindung.
    Der Jaj lehnte sich zufrieden zurück. Die Gewebeprobe von Yoanu Quont hatte er bereits während des Anfluges auf das Solsystem mit den gezüchteten Virenstämmen behandeln lassen.
    Er wartete mehrere Minuten, dann gab er den Befehl, die Probe in einer medizinischen Kapsel zu verstauen und sie an Bord einer Sonde aus der XYANGO auszuschleusen und sie zu der Überwachungsstation zu schaffen.
     
    *
     
    Es verging ein weiterer halber Tag, ehe Sakkos sich erneut meldete.
    »Du respektive dein Medoroboter hatte leider recht«, begann er ohne Umschweife. »Du bist tatsächlich an Morbus Elkuim erkrankt. Zum Glück handelt es sich nur um eine zwar lästige, aber keinesfalls schwerwiegende Krankheit. Ich besitze eine kleine Armee von Nanorobotern, die sich auf die Virenbekämpfung spezialisiert haben. Da sich diese speziellen Viren aber in einer Sauerstoffatmosphäre in rasender Schnelle vermehren, wirst du um eine Quarantäne nicht herumkommen, Yoanu.«
    »Das habe ich befürchtet.« Der Jäger seufzte schwer. »Wie lange wird diese Quarantäne dauern?«
    »Vier Monate.«
    Vlyoth riss mit gespielter Überraschung die Augen auf. »Vier Monate?«, rief er.
    Der Arzt nickte. »So lange dauert es, bis die Nanoroboter die Viren vollständig zerstört haben. Das Virus hat die Eigenschaft, dass sich die ausgeschleusten Virionen an Sauerstoffmoleküle klammern, sich auf ihnen fortbewegen wie auf Schwebeboards. Deswegen finden sie sich an allen Stellen deines Körpers, nicht nur im Gleichgewichtsorgan, das sie in erster Linie angreifen. Diese ungeheure Beweglichkeit ist auch der Grund, weshalb die Luft in deinem Schiff mehrmals gefiltert und von Nanorobotern behandelt werden muss, bevor wir sicher sein können, dass alle Viren abgetötet sind.«
    Vlyoth seufzte ergeben. »Aber nach diesen vier Monaten bin ich wieder gesund?«
    Azhashan Sakkos nickte. »Dafür garantiere ich.«
    »Dann akzeptiere ich die Quarantäne. Wie gehen wir weiter vor? Ich nehme an, dass ich trotzdem landen darf.«
    »Das ist kein Problem, solange du dein Schiff in ein Prallfeld hüllst. Sobald du auf dem Raumhafen der Klinik gelandet bist, werden wir eine Prallfeldglocke über das Schiff legen. Vorschriften, du verstehst.«
    »Ich verstehe.«
    »Dann ist ja alles geklärt. Sobald die Glocke steht, werde ich dir eine Sonde schicken, die den Schwarm Nanoroboter enthält. Dein Medoroboter wird wissen, wie er aktiviert werden kann. Ansonsten sind die Anweisungen im Mikrorechner der Sonde abgespeichert. Nach Ablauf der vier Monate wirst du die Quarantäneglocke verlassen dürfen. Dann beginnt eine dreitägige Nachbehandlung in der Klinik.« Er blickte sich suchend um, bevor er den Blick wieder auf Vlyoth richtete. »Hast du noch irgendwelche Fragen, Yoanu?«
    »Keine Fragen, Doktor.«
    »Dann wünsche ich dir gute Besserung. Und melde dich bei mir, falls du Fragen hast oder Komplikationen eintreten sollten.«
    »Das werde ich.«
    Die Holosphäre verdunkelte sich. Wenige Sekunden später meldete der Bordrechner, dass er von der Überwachungsstation die Freigabe für den Landeanflug erhalten hatte.
    Der Jäger grinste kalt. »Es geht nichts über eine gute Vorbereitung«, murmelte er.
     
    *
     
    Es klappte alles wie geplant. Die XYANGO landete auf dem riesigen Landefeld der Huo-LaFayn-Klinik in Venus City, am Ufer des Nordmeeres.
    Kurz nachdem die Quarantäneglocke errichtet worden war, öffnete sich im Prallfeld eine Strukturlücke, und die Sonde mit den Nanorobotern schwebte zum Schiff. Vlyoth ließ sie ins Labor bringen, wo sie von einem mehrfach gestaffelten Schirm gesichert wurde.
    Bevor er sich aus dem Pilotensessel erhob, nahm der Jaj mehrere Statusmeldungen und Standardaussagen von sich auf. Der Bordrechner würde bis auf Widerruf in unregelmäßigen Abständen Azhashan Sakkos kontaktieren und dem Arzt Zwischenberichte zu seinem Heilungsprozess übermitteln.
    Falls sich der Terraner von sich aus meldete, würde der Rechner ihm aus dem vorhandenen Material die treffendsten Antworten geben. Für Sakkos würde es aussehen, als wäre der Linguide an Bord seines Delfinraumers und würde mehr oder weniger gelangweilt auf das Ende der Quarantäne warten.
    Leza Vlyoth erhob sich. Sofort brandete ein intensiver, ziehender Schmerz durch seinen Körper. Er atmete einige Male tief durch, bis er sicher war, dass er den Schmerz beherrschte
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