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Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Titel: Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)
Autoren: E. Archer
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Gertie wünschte sich, Ballkönigin zu sein oder so was in der Art. Sie ist wie die erwachsene Version ihrer Tochter Daphne. Kinder wie Daphne werden so.
    GERTRUDE BATTERSBY: Ich habe mir gewünscht, geliebt zu werden. Mehr nicht. Und ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass mir der Ton, den meine Schwester hier anschlägt, ganz und gar nicht gefällt!
    CHEVALLY: Und Mary?
    C. VON CHESHIRE: Ich … verdammt, daran kann ich mich ehrlich nicht erinnern!
    MARY            : Ich habe mir Frieden gewünscht. Ich dachte an einen größeren Frieden, zum Beispiel, dass irgendwo ein Krieg aufhört. Aber meine Quest hat mir letztlich beigebracht, wie man auch mit langweiligeren Dingen glücklich sein kann. Ganz undramatisch. Meine Schwester kann sich nicht mal mehr an den Wunsch erinnern. Aber ich bin sehr zufrieden.
    CHEVALLY: Dann dürfen wir also annehmen, dass Sie, Durchlaucht, weil man es Ihnen verwehrt hat, Daphne, Cecil und Beatrice einen Wunsch gewähren wollten?
    C. VON CHESHIRE: Ja, genauso war es.
    EINEPERSSON: Ich hasse es, den Zyniker zu spielen. Aber es ist doch unübersehbar, dass die Dame auch noch einen anderen, sehr viel eigennützigeren Grund hatte!
    CHEVALLY: Sprechen Sie bitte weiter!
    EINEPERSSON: Nun, wir sollten die Kelling-Klausel nicht vergessen, Artikel 4.
    CHEVALLY: Wären Sie so gut, die Kenntnisse des Ausschusses aufzufrischen?
    EINEPERSSON: Es gab seit Jahren keinen Grund, sich auf diese Klausel zu berufen. Die Unkenntnis des Ausschusses ist also verzeihlich. Die Kelling-Klausel legt fest, dass ein Mitglied der königlichen Familie, das in seiner Jugend keinen Wunsch gewährt bekam, dies als Erwachsene beziehungsweise Erwachsener nachholen kann, und zwar dann, und nur dann, wenn besagte Person ihrerseits drei Familienmitgliedern einen Wunsch gewährt hat. Ursprünglich handelte es sich dabei um einen Notbehelf, der zu einer schnellen Wiederbelebung des Wunschrituals führen sollte. Denn die Gilde hatte diesbezüglich einen Rückgang in dramatischem Ausmaß festgestellt.
    CHEVALLY: Sie unterstellen also, dass Ihre Durchlaucht den Battersby-Kindern Wünsche gewährt hat, um selbst in diesen Genuss zu kommen?
    EINEPERSSON: Ja. Und um ihre Tantiemen zu bekommen, sobald der Wunsch umgesetzt und als Geschichte verkauft worden wäre.
    CHEVALLY: Durchlaucht, wenn Sie sich bitte dazu äußern würden!
    C. VON CHESHIRE: Ich habe es nicht wegen des Geldes getan.
    MARY            : Dürfte ich ihr bitte ein Taschentuch bringen?
    C. VON CHESHIRE: Danke. [Schneuzt sich.] Ich verdiene schon jede Menge Geld, danke. Aber um den Wunsch ist es mir schon gegangen. Ich wollte unbedingt meinen eigenen Wunsch haben.
    MARY            : Ehe wir fortfahren, möchte ich hier laut und deutlich sagen, dass ich jeden noch so eigennützigen Beweggrund für vertretbar halte, wenn er dazu führt, dass ein Wunsch gewährt wird.
    RALPH            : Was? Seit wann das denn?
    MARY            : Seit ich den neuen Ralph kennengelernt habe.
    CHEVALLY: Wir haben Ihre Meinung zur Kenntnis genommen, Mary. Aber der Ausschuss kann nicht über den Grundsatz hinwegsehen, dass das eigennützige Gewähren von Wünschen untersagt ist.
    C. VON CHESHIRE: Es tut mir leid, es tut mir so leid!
    MARY            : Ist schon in Ordnung, Chessie. Ich persönlich bin der Auffassung, dass alle Wünsche aus eigennützigen Gründen gewährt werden. So ist das nun mal, aber wichtig sind sie trotzdem.
    EINEPERSSON: Jetzt reicht’s! Was wir hier erleben mussten, ist ein einziges Debakel – die schlechteste Wunsch-Staffel seit Jahrhunderten! Miserabel vorbereitet von einem unerfahrenen, überforderten Erzähler. Muss ich die handwerklichen Mängel auflisten? Es gab einen Spielebuch-Teil – ein Solo-Abenteuer! Es wurde ›Mist‹ erwähnt, und das gleich mehrmals! Dazu kam eine eindeutig triebhafte Hinwendung des Erzählers zu mindestens einer der Battersby-Damen, möglicherweise zu beiden. Ich brauche bestimmt nicht hinzuzufügen, dass Maurice eine der erfolgreichsten Erzählungen unserer Gilde, die von mir verfasste Schneekönigin , verwendet und bis auf das letzte Viertel alles gestrichen hat! Ich musste dazwischenfunken und einen Erzählbären einsetzen, damit Ralph überhaupt wusste, was los war. Es gab also unzählige Verstöße! Insofern liegt klar auf der Hand, dass es hier nur einen Beschluss geben kann: sofortiges Berufsverbot für diesen Stümper!
    CHEVALLY: Keiner der Anwesenden
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