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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen
Autoren: Jenny Brunder
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ihnen jemand vorzustellen.“ Seine Stimme klang freundlich und keinesfalls so abwertend, wie man es hätte erwarten können.
    Der Diener nickte und ging mit eiligen Schritten davon.
    „Zuerst werde ich dir einmal dein neues Zimmer zeigen, denn es dauert zuweilen etwas, bis sich die anderen freimachen können.“ Mit diesen Worten stieg Tyrok die Treppe empor und ich folgte ihm langsam mit Blick auf meine neue Umgebung.
    Das Schloss war sehr prunkvoll eingerichtet. An den Wänden hingen Gemälde und es gab viele Kunstgegenstände. Der Boden und die Treppe waren mit einem Teppich ausgelegt, der unsere Schritte dämpfte. Die Treppe war riesig und schien endlos nach oben zu führen. Allerdings machten wir im ersten Stock Halt.
    Der Gang, der sich auf diesem Stockwerk erstreckte, war lang und breit. Etwa alle vier bis fünf Meter war eine Lampe an der Wand angebracht, sodass er hell erleuchtet war.
    Tyrok ging voran, er warf einen großen Schatten, der fast unheimlich wirkte. Vor einer der vielen Türen hielt er an und öffnete sie.
    „Nach dir“, forderte er mich auf und ich betrat das Zimmer dahinter.
    „Wow“, war alles, was ich herausbrachte, so erstaunt war ich. Das Zimmer war einfach riesig und wunderschön eingerichtet. An der hinteren Wand stand ein großes Doppelbett und an der rechten Seite ein großer Schrank. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein riesiges Panoramafenster, durch das ich in den Schlossgarten schauen konnte. Der reichte, so weit das Auge sehen konnte und als Valdrac waren meine Augen noch um einiges besser, als die der Menschen.
    Im Garten befand sich ein wunderschöner Teich mit einem Brunnen in der Mitte, um den rings herum große Steine platziert waren.
    „Gefällt es dir?“, erkundigte sich Tyrok. „Und wie“, sagte ich und lächelte ihn an.
    „Das freut mich zu hören. Der Schrank ist noch relativ leer, aber mit der Zeit wirst du ihn sicherlich füllen. Auf der rechten Seite ist ein Fach extra für deine Waffen untergebracht, von denen du bald einige haben wirst, sobald wir mit dem Training durch sind.“
    Ich freute mich darauf, hatte ich mich doch schon immer für die Waffenkunst interessiert, doch meine Eltern hatten mir nicht erlaubt eine Waffe zu besitzen und es sich auch gar nicht leisten können.
    „Die nächste Stadt ist nicht weit entfernt, wenn du willst, kannst du in die nächsten Tage einkaufen gehen, allerdings hab ich dir schon mal ein paar Kleider besorgt, du findest sie im Schrank“, fuhr er fort. Er schien wirklich für alles gesorgt zu haben, was ein weiterer Beweis dafür war, dass er schon länger geplant hatte, mich zum Valdrac zu machen.
    „Lass uns jetzt wieder hinunter gehen, die anderen werden sich sicher langsam eingefunden haben“, meinte Tyrok.
    Also folgte ich ihm wieder hinunter in eine große Halle. Dort stand ein großer Tisch, an dem etwa dreißig Stühle standen, allerdings war nicht mal die Hälfte davon besetzt. Am oberen Ende der Tafel stand ein großer Sessel, fast schon Thron. Ich nahm an, dass dies Tyroks Platz war und sollte Recht behalten, denn er führte mich zu dem Platz und ich durfte mich neben ihn setzen.
    Tyrok jedoch setzte sich nicht, stattdessen schritt er zu der nächsten Person an der Tafel. Es handelte sich dabei um eine Frau mittleren Alters mit schwarzen Haaren. Tyrok legte ihr die Hände auf die Schultern.
    „Das ist Lilly, sie ist bereits seit sechsundachtzig Sommern an meiner Seite und somit am längsten bei mir.“ Lilly lächelte mir freundlich zu und Tyrok schritt weiter zu einem Mann.
    „Dies ist Heiko. Er ist erst seit zwei Sommer hier bei uns und war bis jetzt unser Jüngster.“ Auch er blickte mich freundlich an. Die Nächste war wieder eine Frau. Silvana, wie Tyrok sagte. Sie allerdings blickte mich nicht freundlich an, sondern ziemlich boshaft. Ich konnte mir allerdings nicht erklären, warum. Sie machte auch die ganze Zeit ein Gesicht, als hätte sie einen schlechten Geruch in der Nase. Es kostete meine ganze Beherrschung nicht darüber zu grinsen, oder mir überhaupt etwas anmerken zu lassen.
    Tyrok stellte mir die restlichen Mitglieder seines Clans vor und sagte dann: „Wie du selbst erkennen kannst, waren das noch längst nicht alle, doch die anderen sind außer Haus auf Reisen oder um Aufträge für mich auszuführen. Allerdings wirst du sie sicherlich auch bald kennen lernen.“
    Dann nahm Tyrok wieder Platz und läutete mit einer kleinen Glocke. Gleich darauf trugen mehrere Diener eine
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