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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen
Autoren: Jenny Brunder
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daran verursachte ein leichtes Ziehen in meiner Magengegend. Ich konnte noch immer nicht so ganz fassen, dass ich tatsächlich einen Menschen getötet hatte. Allerdings konnte ich mir nicht vormachen, dass ich mein erstes Blut nicht genossen hatte.
    Langsam setzte ich mich im Bett auf. Lange konnte ich nicht geschlafen haben, wie ich am Stand der Sonne erkannte. Es war noch nicht mal Mittag.
    Tyrok war nicht hier, ich war alleine im Zimmer. Mich fragend, wo er wohl sein konnte, blickte ich mich suchend nach meiner Kleidung um, doch erkannte ich sofort, dass ich diese wohl nie wieder anziehen konnte. Es waren nur noch ein paar verrissene Fetzen Stoff. Unwillkürlich musste ich grinsen, in Erinnerung daran, was Tyrok in der Nacht mit mir angestellt hatte.
    Ich verließ das Bett und ging langsam ins Bad, das an das Zimmer grenzte. Noch während ich dabei war, mich frisch zu machen, kam Tyrok zurück. Er hatte einige Kleider für mich besorgt und grinste mich an, ich bemerkte jetzt erst, dass ich nackt war.
    Tyrok reichte mir die Kleider und ich warf einen Blick auf sie.
    Er hatte für mich ein Lederkorsett besorgt und half mir gleich beim Anziehen. Darüber trug ich eine schwarze Bluse und schwarze Hosen. Nachdem ich mich angezogen hatte, betrachtete er mich abschätzend und lächelte dann. „So siehst du wirklich gut aus“, sagte er. Ich war zufrieden.
    „Und was werden wir nun tun?“, fragte ich ihn. Ich war begierig darauf von ihm zu lernen, wie die Valdrac lebten.
    „Wir werden uns heute zu meinem Clan aufmachen. Es ist ein langer Weg, aber morgen sollten wir unser Ziel erreicht haben. Dann werde ich dir das Kämpfen beibringen, denn deine Valdrackräfte müssen richtig eingesetzt werden, es gibt vieles in dieser Welt, was uns gefährlich werden könnte, wenn wir nicht darauf vorbereitet sind“, erklärte er.
    Das war nicht verwunderlich, hatte es doch schon einige Kriege gegeben, in denen die Valdrac involviert gewesen waren. Auch die anderen Rassen hatten ihre Kriege gegeneinander. Dann waren da noch die Dämonenjäger, die hinter uns her waren, auch sie konnten eine Gefahr darstellen, wenn man nicht vorsichtig war, soviel war klar.
    Ich war sehr gespannt darauf, den Clan meines Mentors kennenzulernen und konnte es kaum erwarten, unsere Reise zu starten.
    Im Dorf hatte ich nie wirklich viele Freunde. Die Mädchen dort waren in meinen Augen immer total langweilig gewesen, sie interessierten sich nur dafür so schnell wie möglich erwachsen zu werden, um einen reichen Mann heiraten zu können. Da mich dies nie interessiert hatte, fingen sie an mir auszuweichen, mich zu ignorieren. Daher sah ich der Möglichkeit neue Freunde innerhalb meines neuen Clan zu machen freudig entgegen.
    Tyrok trat auf mich zu, küsste mich und dann machten wir uns auf den Weg.
    Auf dem Weg aus dem Gasthaus fragte ich mich kurz, ob der Wirt schon den Tod seines ältesten Sohnes bemerkt hatte, oder was Tyrok mit der Leiche gemacht hatte. Doch diese Fragen waren schnell vergessen. Wir setzten uns in die Kutsche, um unseren Weg fortsetzen. Genau genommen wollte ich es auch gar nicht wissen.
     
     
    Die Fahrt verlief relativ ereignislos. Mein verdatterter Blick fiel zuerst auf das riesige Schloss, das vor mir lag, nachdem ich die Kutsche verlassen hatte. Ich hatte noch nie so ein großes Gebäude gesehen. Tyrok trat neben mich.
    „Beeindruckend, nicht wahr?“, sagte er nach einigen Augenblicken des Schweigens. Es klang fast ein bisschen arrogant, aber ich wäre sicher auch stolz auf einen solchen Besitz gewesen. Ich konnte nur nicken und mich schwer von diesem Anblick lösen.
    „Komm, ich werde es dir von innen zeigen“, waren seine Worte, als er mich an der Hand nahm und zum Tor zog, das den Eingang darstellte.
    „Gehört es dir?“, fragte ich ihn auf dem Weg. „Ja, es ist ein Familienerbstück. Früher lebte dort meine Familie, heute lebt mein Clan dort, der für mich zur neuen Familie geworden ist. Ich werde sie dir alle vorstellen, sofern sie im Schloss sind. Einige von ihnen sind die meiste Zeit auf Reisen“, antwortete er. Ich freute mich darauf sie alle kennenzulernen, würden sie jetzt wohl auch meine neue Familie werden.
    Wir betraten das Schloss und gleich in der Eingangshalle wartete einer der vielen Diener auf uns.
    „Kann ich euch irgendetwas bringen, Lord?“, fragte er in unterwürfigem Ton an Tyrok gerichtet. Dieser schüttelte den Kopf.
    „Im Moment nicht, Marcel. Aber ruf bitte die anderen zusammen, ich habe
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