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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen
Autoren: Jenny Brunder
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keine Spur von Bisswunden, sodass wirklich alles und jeder für den Angriff in Frage kam.
    Scheinbar waren die Opfer brutal hingerichtet worden, ihre Köpfe abgetrennt und ihre Herzen fehlten. Was natürlich die Gerüchteküche um die Valdrac umso mehr anheizte, denn jedes Kleinkind wusste, dass Valdrac nicht nur das Blut von Menschen tranken, sondern auch ihre Herzen aßen. Das war es zumindest, was die Eltern ihren Kindern gerne erzählten.
    Natürlich hatte auch meine Mutter mir diese Geschichten aufgetischt, allerdings hatte ich gute Gründe ihr nicht zu glauben. Die Erzählungen meiner Großmutter und ihre Tagebücher, die sie vor fast fünfundvierzig Sommern geschrieben hatte.
    In diesen Tagebüchern schrieb sie über andere Rassen, jedoch hauptsächlich über die Valdrac. Sie behauptete, von einem von ihnen besucht worden zu sein, der ihr dann alles erklärt hatte. Außerdem habe es auch Besuche eines Fremden gegeben, der einer anderen Rasse angehörte, die sie jedoch nicht nannte.
    Genauso wenig nannte sie den Namen des Valdrac, der sie besucht hatte. Sie hatte mich glauben machen wollen, dass sie den Namen schlichtweg vergessen hatte, aber ich kaufte ihr das nicht so ganz ab. Sie hätte den Namen ja in eines ihrer Tagebücher schreiben können, in die sie auch alle anderen Details notiert hatte.
    Danach hatte ich sie auch gefragt, aber sie hatte nur mit den Schultern gezuckt und angefangen über etwas anderes zu reden, sodass ich am Ende einfach aufgegeben hatte, immerhin wollte ich ja alles wissen, was sie mir sonst noch so zu erzählen hatte.
    So erklärte sie mir, dass Valdrac nur am Blut der Menschen interessiert waren, da es sie am Leben hielt, sie jedoch keinerlei Interesse hatten Herzen oder andere Körperteile zu verzehren. Dieser Gedanke war für sie genauso ekelerregend wie uns.
    Warum genau sie Blut brauchten, um zu überleben, wusste Großmutter nicht, sie erwähnte einen Fluch, war sich da aber nicht so sicher.
    Menschen nannten Valdrac oft Monster oder Dämonen, der Grund dafür war nicht nur, die Annahme Valdrac aßen die Herzen ihrer Opfer, sondern auch etwas, das meine Großmutter die wahre Gestalt nannte. Wenn ein Valdrac diese annahm, dann verwandelte sich seine Haut in schwarze Schuppen und seine Augen nahmen eine blutrote Farbe an.
    Was genau das bedeutete, wusste meine Grußmutter nicht zu sagen, da der Valdrac der ihr davon berichtet hatte, nicht sehr ausführlich darauf eingehen wollte. Er hatte ihr mitgeteilt, dies sei eines der bestgehüteten Geheimnisse der Rasse und die Menschen bräuchten so etwas nicht zu wissen.
    Es würde wohl jedem Angst einjagen, einem Valdrac in seiner wahren Gestalt zu begegnen, wenn man dann noch die Fangzähne und das Bluttrinken hinzufügte, war es wirklich kein Wunder, dass man sie Dämonen oder Monster nannte.
    Ich war sehr an allen Rassen unserer Welt interessiert, die Valdrac jedoch hatten eine ganz besondere Anziehungskraft auf mich, was meiner Mutter überhaupt nicht gefiel.
    Sie hatte versucht mir zur erklären, dass ihre Mutter alt sei und sich diese Dinge nur einbildete, dass die Dinge, die sie in ihre Tagebücher geschrieben hatte, frei erfunden waren. Sie habe nur vergessen, dass sie nicht der Wahrheit entsprachen, weshalb es besser sei, ihr in dieser Beziehung überhaupt nichts zu glauben.
    Meine Großmutter war für ihr Alter jedoch sehr fit und so weit ich das sagen konnte, funktionierte ihr Gehirn noch so gut wie immer, sodass ich keinen Grund sah, meiner Mutter zu glauben.
    Grußmutter war für mich die einzig echte Informationsquelle. Die Lokalzeitung wusste oft nichts Interessantes zu berichten, außer es passierte in unserer unmittelbaren Umgebung. Selbst dann waren die Berichte von kleingeistigen Menschen wie meiner Mutter verfasst.
    Wir hatten noch nicht mal eine Bücherei, die nächstgelegene war zwei Tagesritte entfernt in Remas.
    Einmal hatte mich Großmutter dorthin mitgenommen. Damals war ich noch recht klein gewesen, doch seit diesem Tag hatte ich dorthin zurückkehren wollen, um mehr zu lernen.
    Doch selbst in der Bücherei waren die meisten Bücher über die menschliche Geschichte, ein paar wenige über die Dwakan und die Bücher über die Valdrac waren schlichtweg Mist.
    Sie enthielten nicht einmal richtige Informationen, stattdessen sprachen sie nur über die menschlichen Siege über die Valdrac und davon, wie man einen von ihnen am besten töten konnte.
    Ihr Herz rausschneiden, die Köpfe abtrennen, sie verbrennen oder am
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