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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers
Autoren: Peter Lerangis
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    »Entschuldige«, begann Dan. »Aber du hast geschlafen …«
    Er sah hinüber zu Amy. Schon immer hatten die beiden allein durch Blicke miteinander kommunizieren können, und seine Schwester lieferte ihm schweigend alle Gründe:
    … Nellie, wir haben gesehen, dass du verschlüsselte E-Mails von irgendjemandem erhältst …
    … und in Russland hast du eine Nachricht bekommen, in der ein Statusbericht angefordert wurde …
    … und rein zufällig kannst du ein Flugzeug steuern …
    … und wir wollen ja nicht paranoid sein, aber wenn wir eins auf dieser Reise gelernt haben, dann das: Vertraue niemandem.
    »Verflucht! Machen die das bei dir auch, Al?«, schimpfte Nellie und warf Dan und Amy jeweils einen dicken Rucksack zu. »Dieses stumme Gedankenaustauschen?«
    Alistair wirkte verwirrt. »Was tun sie? Wie bitte?«
    Nellie reichte Arif die Tragebox für die Katze. Dann packte sie Alistair und Arif an den Armen und zerrte sie in Richtung Wald. »Nichts für ungut, ihr beiden. Wir werden uns hier zwischen
den Bäumen verstecken. Ihr könnt uns ja telepathische Nachrichten aus dem Knast schicken. Aber vergesst nicht, dass ihr mir noch eine Erklärung schuldet, warum ihr euren treuen Babysitter hintergangen habt.«
    »Warte! Wir kommen mit!«, rief Dan und schulterte im Laufen seinen Rucksack. »Und du bist ein Au-pair! «
    Als sie sich dem Wald näherten, erblickte Amy die schwelende Ruine des Hauses. Sie wandte sich ab. Sie wollte es nicht sehen. Sie wollte nicht schon wieder an Irina erinnert werden. Für sie war keine Rückreise mehr eingeplant.
    Dieser Gedanke ließ Amy innehalten. »Warum nehmen wir nicht Irinas Fischerboot?«, rief sie. »Die Polizei wird es nicht erkennen.«
    »Viel zu klein«, meinte Alistair. »Außerdem bin ich mit dem Boot gekommen, nicht Irina.«
    »Aber dann …«, überlegte Dan. »Onkel Alistair, gibt es auf dieser Insel noch eine Anlegestelle?«
    »Jetzt, wo du es sagst …« Alistair blieb stehen und holte Luft. »Vor vielen Jahren habe ich mal an einer versteckten Bucht im Norden die Überreste eines kleinen Segelschiffes entdeckt. Warum fragst du?«
    »Vielleicht ist das ja unsere Rettung!«, platzte Amy heraus. »Wenn Irina nicht hier angelegt hat, dann vielleicht in dieser Bucht!«
    »Genial. Kluges Mädchen!«, lobte Alistair.
    » Ich bin doch auf die Idee gekommen«, brummte Dan.
    Alistair löste sich von Nellies Arm und zeigte voller Zuversicht mit seinem Stock auf einen in der Ferne stehenden Baum. »Seht ihr das gelbe Zeichen da hoch oben im Baum? Das ist eine Wegmarkierung. Wenn wir den Bäumen mit der gelben Kennzeichnung
folgen, kommen wir zu der Anlegestelle. Aber die Markierungen sind stark verblasst, also müssen wir gut aufpassen.Ich schlage uns einen Weg durchs Buschwerk.« Er zog sein Jackett aus, legte es über den linken Arm und hielt diesen dann Nellie entgegen. »Würdest du mich ein wenig stützen, Liebes?«
    Nellie griff entschlossen nach Alistairs umwickeltem Arm. Der ging schnell voran und hieb dabei mit dem Stock auf Ranken und Zweige ein. Arif folgte ihnen, leise vor sich hin murmelnd. Nicht lange, und der Inhalt von Alistairs Jackentaschen fiel zu Boden.
    »Du hast was verloren!« Dan hob einen Kamm, Pfefferminzbonbons, ein Taschentuch und ein kleines blaues Filzetui auf. Das Etui trug eine russische Aufschrift.
    »Wow … gehört das Irina?« Dan griff hinein und nahm ein Glasfläschchen mit blauer Flüssigkeit heraus.
    Alistair wandte sich um und fuhr sich mit dem Ärmel über die Stirn. »Äh, nun ja, ich hab das gestern Abend auf der Erde liegen sehen, vor dem Haus. Ich wusste nicht, was das ist, und so hab ich …«
    Irinas Gift , dachte Amy.
    Alistair nahm das Etui, steckte es in die Hosentasche und lief weiter. Er war immer so gelassen. So nüchtern.
    Aber… sie ist gestorben. Diese Sachen haben ihr gehört. Das ist Diebstahl.
    Amy sah zu Dan, aber der rannte schon weiter, auf der Suche nach den Markierungen.
    » Dan? «, brüllte Nellie. » Indiana Jones, gib ein Zeichen, damit wir wissen, ob du noch lebst! «
    Sie warteten. Sekunden angespannter Stille folgte ein Kreischen:

    » Aaahhh! Schlangen! Haut ab! «
    Amy eilte davon. Plötzlich blieb ihr Knöchel an einer glitschigen Ranke hängen, sie purzelte durchs Gestrüpp und rollte einen steilen, sandigen Abhang hinunter.
    Unten landete sie im Schlamm, direkt vor Dans dreckigen Chucks. Ihr Bruder blickte grinsend auf sie herab. Er lehnte an seiner Beute: ein großes, zweistöckiges
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