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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers
Autoren: Peter Lerangis
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anzuschließen, die ihrem Besitzer unvergleichliche Macht verleihen würden. Aber das Testament hatte auch einen Ausweg angeboten: Amy und Dan hätten je eine Million Dollar entgegennehmen und die Jagd nach den Zeichen anderen überlassen können.
    Diese Entscheidung wäre sicherlich normal gewesen.
    Aber Grace hätte gewollt, dass die beiden diese Herausforderung annahmen. Amy konnte sich nicht vorstellen, gegen Grace’ Willen zu handeln. Und Dan konnte sich nicht vorstellen, die Möglichkeit, unvorstellbare Macht zu erlangen, auszuschlagen. Und da waren sie nun, vier Kontinente und etliche Hinweise später: ein 14-jähriges Mädchen, ihr elfjähriger Bruder und ein Au-pair-Mädchen,zu dessen einzigen Qualifikationen das illegale Downloaden irgendwelcher Punklieder und das Erdulden von Tätowierschmerzen zählte. So schien es jedenfalls am Anfang …

    Aber auf ihrer Suche nach den Zeichen war das Abnormale inzwischen ja normal geworden.
    Wieder durchbrach Nellies Stimme die Luft. Sie war jetzt näher, und der Bootsmotor wurde schwächer, weil sie sich zum Anlegen bereitmachte. Ihr Rufen war nun kristallklar zu vernehmen.
    »Polizei!« Sie deutete hinter sich. »POLIZEI!«
    »Wollen die etwa den Vulkan verhaften?«, fragte Dan sarkastisch.
    »Jetzt komm!«, rief Amy, packte ihren Bruder am Arm und rannte zu Alistair. »Ein Haus ist abgebrannt, Dan, und ein Mensch ist ums Leben gekommen! Bei so etwas wird die Polizei nun mal aktiv. Onkel Alistair! Nellie wird von der Polizei verfolgt! «
    Alistair trat in einem faltenlosen grauen Seidenanzug und einem strahlend sauberen gelben Hemd aus dem nahen Wald. Seine Melone saß perfekt auf seinem Kopf. Als er hörte, was Nellie rief, wurde er kreidebleich. »Isabel …«, murmelte er. »Sie wird der Polizei erzählt haben, dass wir die Schuldigen sind. Das wäre ganz nach ihrem modus operandi .«
    Dan stöhnte. »Himmel! Erst kann ich dich ganz locker verstehen, und dann Bamm! haust du diese Fremdwörter raus.«
    Alistair pikste die Spitze seines Stocks behutsam in Dans Fuß und nagelte ihn sozusagen fest. Er beugte sich hinunter zu seinem Neffen. »Ich weiß, was du vorhast. Du glaubst, deine Späßekönnten uns aufheitern. Aber manche Dinge haben ganz und gar nichts Heiteres – etwa, in Jakarta ins Gefängnis geworfen zu werfen. Denn genau dorthin, junger Mann, sind wir auf dem besten Wege.«

Zweites Kapitel
    »Rockstar nicht springen!« Das Boot legte sich in eine scharfe Kurve, und der Skipper schrie eine Warnung, die Amy vollkommen unverständlich blieb.
    »Rockstar in Eile!«, erwiderte Nellie, die schon einen Fuß aufs Dollbord gesetzt hatte. Sobald der Skipper neben einem abgewrackten alten Fischerboot angelegt hatte, sprang Nellie auf die glitschigen Planken. Sie trug eine schwarze Jeansweste, kurze Hosen, gestreifte Kniestrümpfe, rote Converse ohne Schnürsenkelund ein Mr Bill-T-Shirt. Ihre zweifarbigen Haarborsten lagen flach angeklatscht an ihrem Kopf, was sie aus der Ferne wie ein nasses Stinktier aussehen ließ. Sie rannte Dan und Amy entgegen, Saladin schlich ihr hinterher.
    »Da seid ihr ja!«, rief Nellie. »Euch geht es gut! Ich bin ja so froh, euch zu sehen!«
    »Saladin!«, freute sich Dan und eilte auf den Ägyptischen Mau zu.
    » Saladin? Und ich? Bin ich etwa Luft?« Nellie nahm Dan samt Saladin in die Arme. »Hört mal, Leute. Wir müssen los. Gestern, als mir auffiel, dass ihr beide einfach weg seid, bin ich echt ausgeflippt.Hab jeden angeschrien, von wegen Wo sind sie? Wieso habt ihr sie gehen lassen! und so, aber die Leute vom Hotel haben nur geantwortet: Häää, keine Ahnung! Na, jedenfalls hab ich ich alles zusammengepackt, weil ich dachte, wir müssen uns vom Acker machen, und unten in der Lobby treffe ich dann Arif,
meinen Mann. Und ich dann: Hilf mir! , und er packt unseren ganzen Kram auf dieses Boot, und als wir dann gerade auf dem Meer sind, kriegt Arif diese Funkmeldung und ist ganz außer sich, aber ich kapier nicht, worum es geht, bis er POLIZEI! schreit. Und dann sind sie auch schon da und steigen in dieses große alte Boot, und wir rufen: Sajonara , natürlich auf Indonesisch,und sehen zu, dass wir rauskommen aus diesem Getümmel und sie abhängen. Dann höre ich diese Funkmeldungen, halb auf Englisch, von wegen es hat gebrannt und jemand ist tot und so weiter, und da hakt es bei mir aus – Warum habt ihr das gemacht! Warum habt ihr mich da im Hotel zurückgelassen? Ihr hättet mir wenigstens eine Nachricht dalassen können!
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