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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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Pressekonferenz der Teufel los. Mercer versprach eine schnelle und effektive Ermittlung. »Du hast ein Problem, Linds…«
    »Nein, ich
kann
dir nichts geben, Cindy. Mercer hält alle Fäden in der Hand. Ich habe ihn noch nie so aufgebracht erlebt. Tut mir Leid.«
    »Ich habe dich nicht hergebeten, um etwas zu bekommen, Lindsay.«
    »Cindy, wenn du etwas weißt, sag’s mir.«
    »Ich weiß, dass dein Boss den Mund nicht so voll nehmen und solche Versprechen machen sollte.«
    Ich blickte auf den Fernsehschirm. »
Mercer
…?«
    Im Hintergrund hörte ich seine Stimme. Er versicherte, dass die Schießerei ein Einzelfall sei und wir bereits Anhaltspunkte hätten und dass jeder zur Verfügung stehende Polizist an diesem Fall mitarbeiten würde, bis wir den Mörder zur Strecke gebracht hätten.
    »Er teilt der Welt mit, dass ihr diesen Kerl fasst,
ehe
er wieder zuschlägt.«
    »Ja und?«
    Unsere Blicke trafen sich. »Ich glaube, er hat es bereits getan.«
    Der Mörder spielte
Desert Command
, und er war ein Meister darin.
    Peng, peng, peng… peng, peng.
    Leidenschaftslos schaute er durch das beleuchtete Infrarot-Zielfernrohr, als vermummte Gestalten in Sicht kamen. Auf seinen Fingerdruck hin gingen die dunklen, labyrinthähnlichen Gänge des Bunkers der Terroristen in orangeroten Flammen auf. Schemenhafte Gestalten stürzten durch die engen Gänge. Peng, peng, peng.
    Er war der Champion in diesem Spiel. Phantastische Hand-Auge-Koordination. Niemand konnte ihm das Wasser reichen.
    Sein Finger zuckte am Abzug.
Aasfresser, Sandwürmer, Kameltreiber
. Na los, komm schon her!…
Peng, peng…
Die dunklen Korridore hinauf… Er brach durch eine Eisentür und stieß dahinter auf eine ganze Gruppe. Sie spielten Karten und rauchten eine Wasserpfeife. Seine Waffe spuckte einen todbringenden orangefarbenen Strahl aus.
Gesegnet seien die Friedensbringer!
Er grinste.
    Wieder setzte er das Zielfernrohr ans Auge und spielte geistig noch mal die Szene vor der Kirche durch. Ja, da war das Gesicht des kleinen Schokoladentörtchens, die Zöpfe und der regenbogenfarbene Rucksack.
    Peng. Peng
. Auf dem Bildschirm explodierte die Brust einer Gestalt. Noch ein tödlicher Treffer, dann hatte er den Rekord!
Geschafft!
Er blickte auf den Spielstand.
Zweihundertsechsundsiebzig tote Feinde!
    Er trank einen großen Schluck Corona und grinste. Ein neuer persönlicher Rekord. Dieses Ergebnis war es wert, festgehalten zu werden. Er gab seine Initialen ein: F.C.
    Er stand vor dem Spielautomaten der Playtime Arcade in West Oakland und drückte noch auf den Abzug, als das Spiel längst beendet war. Er war der einzige Weiße in der Spielhalle, der Einzige. Deshalb kam er hierher.
    Plötzlich erschien oben auf den vier großen Fernsehmonitoren dasselbe Gesicht. Ihm lief es eiskalt über den Rücken, Wut stieg in ihm auf.
    Es war Mercer, dieses großmäulige Arschloch, der Boss sämtlicher Bullen in San Francisco. Er tat, als hätte er alles genau durchschaut.
    »Wir sind der Ansicht, dass es sich um einen Einzeltäter handelt«, verkündete Mercer. »Ein isoliertes Verbrechen…«
    Du hast ja keine Ahnung
. Er lachte.
    Warte bis morgen
 …
dann wirst du schon sehen. Warte nur!
    »Ich möchte betonen, dass wir unter keinen Umständen dulden werden, dass unsere Stadt durch rassistische Angriffe terrorisiert wird«, fuhr der Polizeipräsident fort.
    Unsere Stadt!
Verächtlich spuckte er auf den Boden.
Was weißt du schon über diese Stadt? Du gehörst nicht hierher.
    Er befühlte die C-1-Granate in seiner Jackentasche. Wenn er wollte, könnte er hier alles in die Luft jagen.
Hier und jetzt!
    Aber es gab Arbeit, die getan werden musste.
    Morgen.
    Er war auf der Jagd nach einem weiteren persönlichen Rekord
.
    Am nächsten Morgen untersuchten Jacobi und ich noch mal den Tatort bei der La-Salle-Heights-Kirche ab.
    Die ganze Nacht hindurch hatte ich mich hin und her gewälzt und mir wegen eines Falls Sorgen gemacht, von dem mir Cindy erzählt hatte, weil er auf ihrem Schreibtisch gelandet war. Es ging um eine ältere allein stehende Afroamerikanerin, die in der Gustave-White-Siedlung gewohnt hatte. Vor drei Tagen hatte die Polizei in Oakland sie unten in der Waschküche gefunden. Sie hing an einem Rohr, ihre Kehle war von einem Elektrokabel zugeschnürt.
    Anfänglich vermutete die Polizei Selbstmord. An der Leiche waren keine Abschürfungen oder Spuren eines Kampfes zu erkennen. Aber am nächsten Tag fand man bei der Obduktion unter den Fingernägeln
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