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Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe
Autoren: Virginia Dove
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reden.”
    “Eine schwangere Frau sollte nicht mit der Axt Türen einschlagen”, stellte er fest, und ihm wurde bewusst, dass Perri hier auf dem Hügel nicht sicher war. Matt musterte sie prüfend. “Geht es dir gut?”, fragte er und strich ihr über den Körper, als wolle er sich selbst überzeugen, dass ihr nichts zugestoßen war.
    “Alles in Ordnung, danke. Und dem Baby geht’s auch gut.”
    “Prima. Los, gehen wir.” Er nahm ihre Hand.
    “Wohin?” Sie zog die Hand zurück und sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Sie wollte nirgendwohin.
    “Zur Farm.”
    Ungläubig sah sie ihn an. “Du willst da hinaus?”, flüsterte sie entsetzt. “Dieser Sturm dreht die Wolken um, Matt, und du willst da hinaus?” Bekräftigend deutete sie auf die alte Scheune.
    “Ich möchte, dass du bei mir bist”, wiederholte er und zog sie mit sich zur Tür. “Und ich muss zu den Pferden. Dir darf nichts geschehen.”
    Ihm konnte es gar nicht schnell genug gehen, dass sie das Haus verließen. Matt wartete nur noch, bis Perri ihre Sandaletten mit Stiefeln vertauscht und ihre Taschenlampe in einen Stiefelschaft gesteckt hatte. Doch Jeans durfte sie sich nicht mehr anziehen. Obwohl sie sich deswegen beschwerte, ließ sie sich von ihm zum Pick-up führen, der bedenklich schwankte.
    Matt stieg ein, ließ den Motor an und sah zu seiner Frau. Ihm war nicht peinlich, was ihm durch den Kopf ging. Obwohl verschwitzt und zerzaust, sah Perri unglaublich sexy aus in ihren abgeschnittenen Jeans. Zum Glück war er nicht mehr so jung und dumm, um hier in einem Wirbelsturm mit ihr zu schlafen. Außerdem wirkte Perri im Moment so wütend, dass er nur froh sein konnte, dass sie die Axt im Wintergarten gelassen hatte. Er unterdrückte ein Lächeln und legte den Gang ein.
    Schweigend fuhren sie um das Haus herum und warfen einen prüfenden Blick auf den alten Friedhof. Zu ihrer großen Erleichterung war kein noch kein ernster Schaden entstanden. Im Zaun klemmte Kinderspielzeug, und über dem Eingangstor hingen die Überreste einer Schaukel.
    “Das kann man wegräumen”, sagte Matt nur. Der Sturm tobte weiter, doch sie schwiegen beide. Gerade eben erst hatte Matt erkannt, wie sehr er Perri liebte, aber er sagte kein Wort, sondern blickte nur auf die Weide, über die sie fuhren. Schließlich sah er zu Perri.
    “Alles in Ordnung mit dir?”, fragte er noch mal. Ihr Schweigen verwirrte ihn.
    “Mir geht es gut, danke”, antwortete sie höflich. “Ich habe über das, was du gestern gesagt hast, nachgedacht. Ich bin es wirklich leid, mir über die Vergangenheit den Kopf zu zerbrechen. In einer Truhe im Keller habe ich Tagebücher von Gannie gefunden. Wusstest du, dass sie sich kurz vor dem Krieg in Ray Deepwater verliebt hat?”
    Überrascht hob Matt die Augenbrauen. “Ray Deepwater? Nein.”
    “Er muss der Bruder von Johns Großvater gewesen sein. Vielleicht sollte ich John fragen”, meinte Perri. “Ihr Vater war jedenfalls gegen die Verbindung, und Rays Familie hat eine Heirat schlichtweg abgelehnt.”
    “Davon habe ich noch nie gehört. Was ist dann passiert?”
    In Perris Augen standen Tränen. “Er ist den Krieg gezogen. Sie hat all die Jahre auf ihn gewartet, aber er ist nicht zurückgekehrt. Und sie hat nie geheiratet. Das finde ich unsagbar traurig. Gannie hielt an ihrer Liebe fest, obwohl ihre Familie sie bei einer Heirat verstoßen hätte. Deshalb hat sie auch so hart gearbeitet, denn sie wollte wenigstens etwas Geld haben, von dem sie leben konnten.”
    “Das erklärt einiges. Zum Beispiel ihre Zuneigung zu John. Zu jener Zeit muss es merkwürdig gewesen sein, dass eine Frau wie Olivia Gledhill sich selbst ernähren wollte, anstatt sich einen Ehemann zu suchen.”
    “Sie hatte sich entschieden, allein zu bleiben, und hat nie aufgehört, Ray zu lieben.” Perri richtete sich auf. “Und ich werde auch meinen Weg gehen. Das Wühlen in der Vergangenheit und die ewige Zurückhaltung und Höflichkeit müssen ein Ende haben.” Sie wandte den Blick ab. “Du hast mich verletzt, Matt. Zugegeben, ich habe viel gelernt in Raleigh, und ich habe mich weiterentwickelt, aber ich bin dir nicht dankbar, dass du mich fortgeschickt hast. Das habe ich nur aus Höflichkeit gesagt.” Sie lachte bedrückt. “Du hast mir das Herz gebrochen, und ich wollte Spirit Valley niemals verlassen. Ich habe mich danach gesehnt, hier zu leben und eine Familie zu haben.”
    “Perri, von dem, was ich gestern gesagt habe, habe ich nicht einmal die
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