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Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe
Autoren: Virginia Dove
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Hälfte auch so gemeint”, antwortete er leise. “Das zwischen uns beiden ist nicht vorbei. Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für so eine Unterhaltung.”
    “Es ist vorbei”, entgegnete sie ruhig. “Ich kann nicht bei einem Mann bleiben, der mich nicht um meiner selbst willen liebt. Du würdest mich zu einer Persönlichkeit nach deinem Geschmack formen, und schon sehr bald wärst du nicht mehr der Mann, dem zuliebe ich geblieben bin.”
    “Wie bitte?”
    “Ich werde mich nicht an die Vergangenheit klammern wie Gannie, und ich werde nicht fortlaufen. Eine eigene Familie zu haben, das ist mein Ziel. Wenn wir uns scheiden lassen, sollten wir das in Frieden tun.” Obwohl sie das nicht wollte, klang sie jetzt doch wieder höflich und vernünftig. “Ich bleibe in Spirit Valley und erkämpfe mir meinen Platz. Ich werde tun, was für mein Baby das Beste ist und für mich als alleinerziehende Mutter.”
    Er zuckte bei dem Begriff zusammen, doch das bemerkte sie nicht. “Wo immer ich kann, werde ich dich darin unterstützen, eine Beziehung zu unserem Kind aufzubauen. Aber das Sorgerecht bekommst du nicht.”
    Das mit dem Sorgerecht war mein größter Fehler, dachte Matt. “Perri, ich will mich nicht von dir scheiden lassen. Ich möchte, dass wir verheiratet bleiben.” Musste er noch mehr sagen? Damit war doch alles klar.
    “Bitte, Matt. Das kann ich einfach nicht mehr glauben. Am Anfang habe ich dich nur gereizt, weil du dachtest, ich sei für dich unerreichbar. Und nun brauchst du mich wegen des Kindes.”
    “Schluss damit!” Er wich einem durch die Luft wirbelndem Ast aus. “Sag das nicht noch einmal! Natürlich wünsche ich mir das Baby, aber vor allem will ich dich, ob mit oder ohne Kind.”
    “Mach dich nicht lächerlich, Matt.” Sie hielt sich am Türgriff fest, als sie den holprigen Rand der Weide erreichten. “Du willst das Baby behalten, und du würdest alles versprechen, um dieses Ziel zu erreichen.” Sie schüttelte den Kopf. “Entweder müsste ich vor Liebe so blind sein, dass es mir vollkommen egal ist, ob du mich liebst, oder ich müsste so dumm sein, dass ich dir glaube, wenn du sagst, du willst mich um meiner selbst willen.” Perri sah ihn an. “Aber ich bin weder blind noch dumm. Und ich bleibe ohnehin, du kannst dir die Sprüche also sparen.” Sie lachte bitter auf. “In einem Punkt hast du allerdings recht. Dies ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt für so ein Gespräch. Wir sollten es fortsetzen, wenn ich zurück bin.”
    “Zurück?”
    “Ich werde nach Tucson fahren”, teilte Perri ihm mit. “Gleich nach meiner nächsten Untersuchung.”
    Matt blickte starr nach vorn und versuchte, ruhig zu atmen. Das fiel ihm immer schwerer. Der Gedanke, dass Perri fortfuhr, weckte Panik in ihm, und im Augenblick wusste er überhaupt nicht, womit er sie umstimmen konnte. Sie wollte ihm keine weitere Chance geben. Obwohl es immer noch unerträglich heiß war, fröstelte er. Sein einziger Trumpf hatte darin bestanden, dass sie ihn liebte. Diese Liebe hatte er als selbstverständlich hingenommen, und das war ein Fehler gewesen.
    Er fuhr weiter. Gledhill hielt dem Sturm stand, und die Ransom-Farm auch. Das Einzige, was wie weggeblasen war, war die Sicherheit, dass Perri ihn genug liebte, um ihm Zeit zu geben, seine Gefühle für sie wiederzufinden.
    “Was muss ich tun, damit du bei mir bleibst?”, fragte Matt sie mit heiserer Stimme. “Was muss ich sagen?”
    Ein dumpfes Krachen von der anderen Seite des Hauses rettete Matt davor, alles nur noch schlimmer zu machen. Perri und er hielten den Atem an, als sie ein Hupen vom Einfahrtstor hörten. Ein Auto hupte SOS.
    Vater dachte Matt. “Steig aus.” Er hielt direkt vor der hinteren Veranda.
    “Nein”, antwortete sie entschieden. “Vielleicht brauchst du mich. Jetzt fahr! Wir verlieren Zeit.”
    Er gab Gas, und als sie sich dem Eingangstor näherten, fluchte Matt laut.
    Der große schmiedeeiserne Torbogen war umgefallen. Ein großes Wagendach war dagegen geflogen und hatte es umgeknickt. Die Zufahrt zum Grundstück war durch umgestürzte Bäume blockiert, und Sams Wagen war in die Böschung gerast.
    Matt fuhr näher an den demolierten Wagen heran. Er hielt an und sprang aus dem Pick-up. Nur vage bekam er mit, dass Perri sich hinters Steuer setzte und wendete.
    Wegen der umgestürzten Bäume konnte Matt die Fahrerseite des anderen Pick-ups nicht sehen. Seine Augen brannten, während er sich einen Weg durch das Gestrüpp bahnte.
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