Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Desperation

Desperation

Titel: Desperation
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Begegnung
der Cop-Art ihre
(finden Sie das wirklich klug)
sonderbaren Aspekte gehabt hatte.
»Boxenstop, Peter, weißt du nicht mehr? Wir mußten nicht
tanken, du hast gesagt, das könnten wir in Ely, aber wir haben
Limonade gekauft, damit wir guten Gewissens die Waschräume aufsuchen konnten.« Sie sah zu dem Cop auf und versuchte zu lächeln. Sie mußte sich zurückbeugen, damit sie
sein Gesicht sehen konnte. Peter fand, sie sah aus wie ein kleines Mädchen, das Daddy ein Lächeln entlocken möchte,
nachdem Daddy von einem schlimmen Tag im Büro nach
Hause gekommen ist. »Die Waschräume waren sehr sauber.«
Er nickte. »Haben Sie bei Fill More Fast oder Berk’s Conoco
gehalten?«
Sie sah Peter unsicher an. Er hielt die Hände in Schulterhöhe
hoch. »Ich kann mich nicht erinnern«, sagte er. »Verdammt, ich
kann mich kaum erinnern, daß wir angehalten haben.«
Der Cop warf das nutzlose Stück Schraube über die Schulter in die Wüste, wo es eine Million Jahre ungestört liegenbleiben würde, wenn es nicht einem neugierigen Vogel
auffiel. »Aber ich wette, Sie erinnern sich an die Jungs, die vor
dem Haus rumgehangen haben. Ältere Jungs. Einer oder zwei
vielleicht so alt, daß sie gar keine Jungs mehr sind. Die jüngeren mit Skateboards oder Rollschuhen.«
Peter nickte. Er mußte daran denken, wie Mary ihn gefragt
hatte, warum Leute hier waren
- warum sie kamen, und
warum sie blieben.
»Dann war es das Fill More Fast.« Peter sah nach, ob der
Cop ein Namensschild an einer Hemdentasche trug, fand
aber keins. Also mußte er es zumindest vorerst noch bei >der
Cop< bewenden lassen. Der, der wie der Marlboro-Mann aus
der Werbung aussah. »Alfie Berk duldet sie nicht mehr. Hat
sie alle rausgeworfen. Eine Bande von Tunichtguten.«
Mary legte den Kopf schief, und einen Moment konnte Peter den Schatten eines Lächelns um ihre Mundwinkel spielen
sehen.
»Sind sie eine Bande?« fragte Peter. Er begriff immer noch
nicht, worauf das alles hinauslief.
»Wenn man das in einem kleinen Ort wie Fallon so nennen
kann«, sagte der Cop. Er hielt sich Peters Führerschein vors
Gesicht, betrachtete ihn, betrachtete Peter, ließ ihn wieder sinken. »Hauptsächlich Schulschwänzer. Und eins ihrer Hobbys
ist es, Nummernschilder anderer Bundesstaaten zu klauen.
Eine Art Mutprobe. Ich nehme an, Ihres haben sie sich geholt,
als Sie drinnen die Getränke gekauft oder die Waschräume
aufgesucht haben.«
»Sie wissen das, und die tun es trotzdem?« fragte Mary.
»Fallon ist nicht meine Stadt. Ich geh niemals dorthin. Ihre
Wege sind nicht meine Wege.«
»Was sollen wir wegen des fehlenden Nummernschilds
unternehmen?« fragte Peter. »Ich meine, es ist das reinste
Durcheinander. Das Auto ist in Oregon zugelassen, aber
meine Schwester ist wieder nach New York gezogen. Sie hat
Reed gehaßt -«
»Tatsächlich?« fragte der Cop. »Heiliger Strohsack!«
Peter konnte spüren, wie Mary ihn ansah, wahrscheinlich,
damit er an ihrer Heiterkeit teilhaben konnte, aber das schien
ihm keine gute Idee zu sein. Ganz und gar nicht.
»Sie sagte, dort zu studieren sei, als wolle man mitten in
einem Konzert der Grateful Dead studieren«, sagte er. »Wie
auch immer, sie ist zurück nach New York geflogen. Meine
Frau und ich dachten, es könnte ganz lustig sein, das Auto für
sie nach New York zu bringen. Deirdre hat ihre Sachen in den
Kofferraum gepackt… hauptsächlich Kleider …«
Er plapperte wieder und zwang sich deshalb, zu schweigen.
»Also, was soll ich tun? Ich kann schlecht hinten ohne
Nummernschild quer durch das ganze Land fahren, oder?«
Der Cop ging sehr zielstrebig zum Kühler des Acura. Er
hielt immer noch Peters Führerschein und Deirdres kanarienvogelgelbe Zulassung in einer Hand. Sein Sam-Browne-Gürtel knirschte. Als er vor dem Kühler stand, verschränkte er die
Hände hinter dem Rücken und betrachtete stirnrunzelnd etwas. Peter fand, er sah wie ein interessierter Mäzen in einer
Kunstgalerie aus. Tunichtgute, hatte er gesagt. Eine Bande
von Tunichtguten. Peter glaubte nicht, daß er jemals gehört
hatte, wie jemand dieses Wort tatsächlich in einem Gespräch
benutzte.
Der Cop kam zu ihnen zurück. Mary stellte sich neben Peter, aber ihre Angst schien verflogen zu sein. Sie sah den
großen Mann interessiert an, mehr nicht.
»Das vordere Nummernschild ist okay«, sagte der Cop.
»Bringen Sie das hinten an. Auf diese Weise werden Sie ohne
Probleme nach New York kommen.«
»Oh«, sagte Peter. »Okay. Gute Idee.«
»Haben Sie Schraubenschlüssel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher