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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao
Autoren: Jason Dark
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sein Gelächter war in der Wüste ziemlich weit zu hören, worüber er sich selbst erschrak.
    »Sorry, John.«
    Ich winkte ab, ließ den hellen Strahl kreisen, suchte nach weiteren Hinweisen, ohne jedoch welche zu finden.
    »Nichts, Bill.«
    Mein Freund schlug mit der Faust in seine flache Hand. »John, das kann nicht wahr sein. Wenn ich darüber nachdenke, dann müssen die beiden vom Sand verschluckt worden oder von einem Flugobjekt mitgenommen worden sein.«
    »In diesem Fall rechne ich mit allem.«
    »Auch mit einem UFO?«
    »Wirf es nicht so weit weg. Denk daran, daß die sehr alten Ägypter und Atlanter ihr Wissen von den Völkern bekommen haben, die von den Sternen zu ihnen kamen.«
    »Das kann stimmen.«
    Natürlich glaubte ich nicht daran, daß ein UFO im Wüstensand gelandet und die beiden an Bord genommen hatte, doch als theoretische Möglichkeit war es durchaus denkbar.
    »Weitergehen oder warten?« fragte Bill.
    »Warten.«
    »Aber nicht auf den morgigen Tag.«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte ich, löschte die Lampe und deutete schräg nach vorn. »Sieh mal dort.«
    Bill Conolly senkte seinen Blick. Jetzt sah er auch in die vor uns liegende Schüssel hinein, und seine Gesichtszüge bekamen eine gewisse Starrheit, die sein Erstaunen wiedergaben.
    »Was ist das?«
    »Bewegungen, Bill.«
    »Du hast recht, ich habe wohl schlechte Augen.« Er wischte über sein Gesicht und verfluchte den feinen Sand, der sich auf der Haut wie eine Panade mit dem Schweiß vermischt hatte.
    In der Mulde war es tatsächlich zu Bewegungen gekommen. Es wirkte so, als sollte der feine Sand aufgerollt werden, denn es hatte sich ein Muster aus feinen Quellen gebildet, die nicht stillstanden, sondern immer wieder aufeinander zurollten, sich zu neuen Formationen vereinigten, wieder Gebilde erschufen, übereinander herglitten, so daß kleine Hügel und Mulden entstanden, die schnell wieder aufgefüllt wurden, sich zu neuen Formationen entschlossen und schließlich wie erstarrt blieben.
    »Jetzt passiert etwas!« flüsterte Bill.
    Ich gab ihm keine Antwort, denn er hatte recht. Unter dem Sand tat sich tatsächlich etwas, und es blieb auch nicht dort verborgen, denn es drückte sich in die Höhe, so daß in der Muldenmitte wieder eine neue Formation entstand.
    Eine zweite Schüssel, diese allerdings wesentlich kleiner und trotzdem noch immer sehr groß.
    Der Sand rieselte und floß. Er warf Wellen, er zuckte, er bewegte sich, er schaufelte sich weiter. Gebilde entstanden, die ineinander zurückflössen, und dann war es soweit.
    Dicht unterhalb der Oberfläche entstand die erste sichtbare Spur. Ein feiner goldener Glanz breitete sich aus, der auf uns nicht kostbar wirkte, sondern gefährlich.
    Wir hatten keinen Blick mehr für das kalte Feuer der Sterne, der goldene Glanz war wichtiger. Er deutete auf das Unheimliche hin, das sich sehr bald aus dem Schoß der Erde lösen würde.
    »Wenn ich nicht in der Wüste stünde, würde ich sagen, daß unter dem Sand goldenes Wasser schwimmt.«
    Ich mußte grinsen. »Keine Sorge, Bill, zu trinken wirst du schon nichts bekommen. Erst recht kein Goldwasser.«
    »Daran kann man sich auch den Magen verderben, nehme ich an.«
    Der Spaß hatte ein Ende, denn der goldene Schein nahm an Intensität zu, ein Beweis dafür, daß der Gegenstand, der im Sand gelauert hatte, weiter in die Höhe gekrochen war. Die Schicht, die ihn bisher verborgen hatte, war kaum noch zu sehen. Als er sich das letzte Stück in die Höhe drückte, floß der Sand ab wie dünner Puderzucker. Wir staunten beide. Eigentlich hätten wir ja damit rechnen müssen, doch als wir es direkt sahen, blieb uns fast das Herz stehen.
    Aus der Tiefe der Wüstenschüssel erschien derjenige, der über Jahrtausende dort gelegen hatte.
    Hosian — der Zombie-Pharao!
    ***
    Er war ein Ereignis, er war eigentlich weder zu fassen noch zu verstehen. Er war furchtbar und faszinierend zugleich, und er strahlte zwei Dinge ab, die eigentlich in einem Verhältnis wie Feuer und Wasser zueinander standen.
    Tod und Leben!
    Das Leben auf der von uns aus gesehen rechten Seite. Den Tod präsentierte er links.
    Das Leben zeigte eine Goldschicht, die sich in einem prächtigen Glanz von der Stirn bis zum Kinn hinzog. Der Pharao bestand eigentlich nur aus einem Kopf. Sollte er einen Körper besitzen, so war dieser im Sand der Mulde verborgen.
    Nur das Auge zeigte keinen Goldschimmer. Es bestand aus einem großen, schwarzen Kreis, über den eine ebenfalls schwarze Braue einen
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