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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao
Autoren: Jason Dark
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seinem neuen Boot, denn flußabwärts ging die Reise schneller.
    Leider würde seine nächste in die andere Richtung führen. Da kam er langsamer voran.
    Hescon hob die Schultern und betrat seine Hütte. Auf dem Boden lag die Sisalmatte, die ihm als Schlafplatz diente. Es war stickig zwischen den Wänden. Das Ungeziefer zertrat er mit den Sohlen seiner Sandalen. Sein Essen hatte er hochgestellt. Es war ein Brei aus Hirse und Fett, hart und gleichzeitig talgig.
    Er setzte sich auf seine Matte, starrte gegen die Wände und aß in Ruhe. Sein Blick war dabei auf die rechte der beiden Luken gerichtet. Wenn er dort hinausschaute, konnte er erkennen, wie die Sonne wanderte und die Schatten länger wurden.
    Er kaute, schluckte und schaute. Sein Gesicht blieb ausdruckslos. Als Fischer gehörte er zu den Menschen, die Geduld haben mußten, und er ließ seine Gedanken fließen. Dabei schaute er zu, wie Käfer und anderes Ungeziefer in seine Hütte kroch. Sie spürten genau, wenn sich der Tag dem Ende neigte, sie kamen von überall her, von draußen, auch von innen, denn sie hockten in den Wänden.
    Die Tiere zerklatschte er, wenn sie zu nahe an ihn herankamen. Sie rochen den Menschen und seine Nahrung.
    Und die Sonne wanderte weiter. Noch schien sie gegen die Luke, doch sie hatte bereits ihre Farbe verändert. Das helle Gelb war einem tiefen Rot gewichen, die Schatten nahmen an Länge zu, demnach war der Ball tiefer gesunken.
    Hescon hörte die Stimmen. Die anderen Fischer kehrten zurück. Jetzt zeigten sich auch die Frauen, die auf den Feldern gearbeitet hatten. Sie kehrten zurück in ihre Hütten, wo sie sich um Männer und Kinder kümmerten. Es war der ewige Gleichklang. Nichts unterbrach die Ruhe und Schläfrigkeit des kleinen Fischerdorfes. Der Tag kam, der Tag ging, so war es immer, so würde es auch bleiben.
    Nach dem Essen holte er den abgedeckten Tonkrug aus der Ecke. In ihm hielt sich das Trinkwasser ziemlich lange frisch. Bei der Trockenheit mußte jeder mit dem wertvollen Gut Wasser sparen. Zum Glück waren die Brunnen tief genug gebohrt worden.
    Er hob den Deckel ab und schaute in den Krug hinein. Oft genug kam es vor, daß Ungeziefer auf der Oberfläche schwamm, das es trotz des Deckels geschafft hatte, seinen Weg zu finden.
    Da brauchte er diesmal keine Sorge zu haben. Mit beiden Händen umfaßte er den bauchigen Teil des Krugs, hob ihn an und setzte den Rand gegen seine Lippen.
    Er trank in langen durstigen Zügen. Das Wasser war bereits trübe, schmeckte schal und abgestanden, war zu warm, doch es erfrischte ihn trotzdem. Er kochte es einfach.
    Nachdem er seinen Durst gelöscht hatte, stellte er den Krug wieder weg und legte den Deckel auf die Öffnung. Als er sich umdrehte, hörte er Schritte. Ein Freund schob sich durch den Eingang. Er war Fischer wie Hescon und gleichzeitig sein Schwager. Der Freund lächelte.
    »Du bist schon zurück?«
    »Ja, ich wollte nicht mehr.«
    »Nichts gefangen?«
    Hescon nickte. »So ist es. Die Fische hätten nicht einmal für eine Mahlzeit gereicht.«
    Sein Schwager hob die Schultern. Er sah Hescon ziemlich ähnlich. Beide hatten Oberlippenbärtchen und eine dunkle Hautfarbe, für die die Sonne Ägyptens sorgte. Der mantelähnliche Umhang des Schwagers reichte bis über die Waden hinweg, das graue Haar hatte er durch eine Kappe geschützt, so wie Hescon es auch tat, wenn er sich in der Gluthitze auf dem Fluß bewegte. »Deine Schwester hat nach dir gefragt.«
    »Sag ihr, daß es mir gutgeht.«
    »Sie wollte, daß du kommst.« Der Mann ließ nicht locker.
    Hescon hob die Schultern. »Später mal, denn heute habe ich wirklich keine Zeit.«
    »Die hast du nie.«
    »Es wird mal anders sein.«
    Der Schwager schüttelte den Kopf. Er wollte sich nicht so leicht abwimmeln lassen. »Was ist mit dir los, Freund? Rede, ich will es wissen. Bitte, sag es mir.«
    »Nichts ist los.«
    »Das glaube ich dir nicht. Du hast dich in der letzten Zeit verändert. In den lagen zuvor…«
    »Ich denke nach.«
    Der Grauhaarige mußte lachen. »Worüber, über den schlechten Fang vielleicht?«
    »Nein, über mich. Bitte, ich bin müde.« Sein Schwager verstand. »Gut, dann werde ich deiner Schwester sagen, daß du später kommst.«
    »Ja, irgendwann…«
    Kopfschüttelnd verschwand der Besucher, und Hescon atmete auf. Er hätte seinem Schwager gern von seinem Auftrag erzählt, aber der Fremde war dagegen gewesen. Fin falsches Wort nur hätte Hescon das Leben gekostet, dafür sah er den anderen an.
    Die
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