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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For
Autoren: Alexandra Potter
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beschäftigt. Nachdem Gabe die Bühne verlassen hatte, gab es zahllose Entschuldigungen und Erklärungen auf beiden Seiten, und wir blieben noch lange auf, um über alles zu reden - ein Gespräch, bei dem so einiges ans Licht kam. Die größte Enthüllung war, dass Gabe mit Mia Schluss gemacht hatte. Aber es gab auch noch andere - dass er an jenem Morgen, als er ausgezogen war, dreimal um den Block fahren musste, ehe er die Kraft aufbrachte, endgültig zu gehen. Dass er nach einigem Nachdenken zu dem Schluss gekommen war, meinen Rat anzunehmen und sein Auftreten zu verändern. All das sprudelte aus ihm heraus.
    Und dann war ich an der Reihe. Ich erzählte ihm von Lionels Herzinfarkt, von meiner Versöhnung mit Rosemary und von Victor Maxfields Nachricht. Ich erzählte ihm alles. Na ja, nicht ganz. Den Teil, dass sein Onkel ihn als Idioten bezeichnet und gemeint hatte, er sei in mich verliebt, ließ ich weg.
    Aber das war nicht nötig, denn er sagte es mir selbst.
    Bevor wir uns küssten.
     
    »Und, was denkst du?«
    In ein Gewirr aus weichem Federbett, grüner Tagesdecke und nackten Beinen gekuschelt, sehe ich Gabe an. Es ist Morgen, wir liegen in meinem Hotelbett und haben es uns bei einem Frühstück und den Sonntagszeitungen gemütlich gemacht.
    Ich berühre seine Zehen mit dem Fuß und lasse meinen Blick über sein zerzaustes Haar und seine vom Schlaf verquollenen Augen hinter den Brillengläsern wandern, wobei ich mich nur fragen kann, wie ich mir jemals wünschen konnte, die Zeitungen lieber allein und ohne Störungen zu lesen. Ich liebe Störungen. Müßig wandern meine Gedanken zur letzten, die erst wenige Minuten zurückliegt …
    »Hmm, mal sehen … ›neues, unverbrauchtes Talent‹ … ›schüchterner, fast schrulliger Humor‹ … ›einer der witzigsten Comedians, den die Stadt je gesehen hat‹ …«
    Ich schlage mit meinem halb aufgegessenen Croissant nach ihm.
    »Aua«, jault er und reibt sich die nackte Schulter, als hätte ich ihn ernsthaft verletzt. »Du hast einen echt fiesen rechten Haken.«
    »Ich rede nicht von dem Artikel«, protestiere ich. »Sondern von dem Foto.«
    »Oh, verstehe, das Foto«, wiederholt er, als hätte er meinen Namen in der linken Ecke nicht bemerkt, doch sein Mundwinkel zuckt verräterisch. Er betrachtet es mit zusammengekniffenen Augen. »Oh, ziemlich guter Typ«, witzelt er. Ich werfe ihm einen scharfen Blick zu. »Und das Foto ist auch nicht übel.« Er legt den Arm um mich. »Sie sind sehr talentiert, Miss Hamilton.« Er küsst mich. Ich schmecke Gebäck und Orangensaft, und gerade als ich das Gefühl genieße, spüre ich etwas. Schon wieder?
    »Ich wollte dich vom ersten Augenblick an, als ich dich gesehen habe«, murmelt er.
    »Hey, damals hattest du noch eine Freundin.«
    »Na ja, eigentlich …« Verlegen reibt er sich die Nase. »Ich habe nicht gesagt, wann wir uns getrennt haben.«
    Verwirrt sehe ich ihn an.
    »In Wahrheit war es Monate, bevor ich nach London gekommen bin.«
    »Warum um alles in der Welt hast du behauptet, du hättest eine Freundin, als Jess …« Und dann dämmert es mir. Dieser erste Abend. Im Garten hinter dem Haus. Als sie versucht hat, ihn zu verführen.
    »Du warst ihr Plan B.« Ich kichere.
    »Plan B?« Er sieht verletzt aus, ehe er in Gelächter ausbricht. »Das muss ich mir merken.« Kichernd lehnt er sich über die Bettkante und greift nach seinem eselsohrigen Notizbuch. Es dauert eine Weile, bis er den darin steckenden Bleistift herausgefummelt hat, und als ich zusehe, wie er zu kritzeln beginnt, durchströmt mich eine Woge der Liebe.
    »Hey, ich hab noch einen tollen Witz für dich«, sagt er.
    »Oh Gott, bitte keine Witze mehr.« Stöhnend suche ich unter der Decke Zuflucht. Ich liebe Gabe, aber eine Comedy-Show ist genug.
    Lachend drückt er eine Reihe Küsse auf mein Haar.
    »Kennst du den schon von dem Comedian, der einer Rothaarigen namens Heather verfiel?«
    Ich tauche wieder auf und schmiege mich an ihn. »Nein, was ist passiert?«
    »Er fiel nicht mehr raus.«
    »Das ist nicht mal ansatzweise lustig.«
    »Soll es auch nicht sein«, murmelt er, zieht mich an sich und küsst mich.
    Ich schließe die Augen und erwidere seinen Kuss. Das ist die beste Pointe, die ich jemals gehört habe.

EPILOG
    »Das macht dann drei Dollar fünfundsiebzig.«
    Ich lege die Zeitschrift auf den Ladentresen und ziehe eine Fünfdollarnote aus der Tasche meiner Shorts. Der Ladenbesitzer nimmt sie entgegen, und während ich auf das Wechselgeld
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