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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet
Autoren: John Scalzi
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auf eine Uhr starren und die letzten Sekunden abzählen, bis jedes Neuron in Ihrem Gehirn gebraten wird.«
    »Ich glaube, Sie überschätzen Ihre Fähigkeiten«, sagte Aubrey lächelnd.
    »Seltsam, dass Sie so etwas sagen«, erwiderte Holloway. »Wenn man bedenkt, dass ich es in nur einem Monat geschafft habe, Ihnen einen Planeten wegzunehmen und Ihrer Firma einen Stich mitten ins Herz zu versetzen. Sie sollten in Ruhe überlegen, wozu ich fähig wäre, wenn Sie mir zwei Monate geben. Oder ein ganzes Jahr.«
    Aubrey hatte aufgehört zu lächeln.
    »Wir nehmen den Deal an«, sagte Landon.
    »Brad … «, sagte Aubrey.
    »Seien Sie still, Wheaton«, unterbrach Landon ihn schroff. »In dieser Sache haben Sie nichts mehr zu sagen. Das Spiel ist aus.«
    Aubrey hielt die Klappe.
    Holloway sah Landon überrascht an. »Also sind Sie eigentlich gar nicht sein Assistent«, sagte er schließlich.
    »Um Gottes willen, nein«, sagte Landon. »Es ist schlimm genug gelaufen, aber es wäre noch schlimmer gewesen, wenn wir ihn nicht überwacht hätten.«
    »Das wüsste ich aber«, sagte Holloway. »Es ist ziemlich schlimm gelaufen.«
    »Aber es wird definitiv nicht schlimmer werden«, versprach Landon. »Der Rest der Familie Aubrey hat eingesehen, dass es ein gutes Markenzeichen ist, einen Wheaton Aubrey an der Spitze der Firma zu haben. Das vermittelt Kontinuität, was für die Aktionäre der Klasse B besonders wichtig ist. Aber in den letzten paar Generationen scheint sich hier die Geschichte der Habsburger zu wiederholen.«
    Landon zeigte mit dem Finger auf Aubrey. »Der Großvater von ihm hier hätte die Firma fast mit Greene gegen Winston in den Ruin getrieben, und wenn wir nicht dafür sorgen würden, dass sein Vater, unser derzeitiger ruhmreicher Führer, sich dauerhaft im Zustand alkoholischer Beneblung befindet, würde er wahrscheinlich versuchen, jede ökologisch verträgliche Regelung rückgängig zu machen, an die sich die Firma derzeit hält. Wir dachten, dass dieser hier vielleicht besser ist. Zumindest hat er eine gewisse Intelligenz und interessiert sich tatsächlich für die Geschäfte. Also ließen wir ihm seinen Willen, erlaubten ihm, seine Intrigen durchzuziehen, und schickten ihn auf eine Rundreise durch alle Niederlassungen, um zu sehen, wie er sich macht. Jetzt wissen wir Bescheid.«
    »Das war eine kostspielige Lektion«, stellte Holloway fest.
    Landon zuckte mit den Schultern. »Im Moment ist sie kostspielig, das stimmt. Aber die Zukunft ist lang. Die Familie vertraut darauf, dass die Fuzzys mit der Zeit den ökonomischen Wert ihres Planeten erkennen und sich wünschen, dass die Rohstoffe im Einklang mit ihren Wünschen und Bedürfnissen abgebaut werden. Und wenn dieser Tag kommt, hoffen wir, dass sie uns als wertvollen, engagierten und rücksichtsvollen Partner in Betracht ziehen.«
    »Das kommt darauf an«, sagte Holloway. »Wird dieser Aubrey die Firma leiten?«
    Landon lachte.
    Aubrey blickte finster drein.
    »Dann sind wir hier fertig«, sagte Holloway. »Und nun, Mr. DeLise, Mr. Aubrey und Mr. Landon, wenn Sie das Gebäude verlassen, werden Sie dort einen Gleiter vorfinden, der darauf wartet, Sie zur Bohnenstange zu bringen. Ihr Transport steht bereit. Ihre persönlichen Sachen wird man Ihnen später nachschicken.«
    Alle drei Männer machten einen schockierten Eindruck. »Sie wollen, dass wir sofort gehen?«, sagte Aubrey fassungslos.
    »Ja, ihr werdet sofort gehen«, sagte jemand mit leiser, heller Stimme. Es war Papa Fuzzy.
    Die drei Männer sahen den Fuzzy an, als hätten sie vergessen, dass er sprechen konnte.
    »Ihr habt gesagt, dass ihr gehen werdet«, fuhr Papa fort. »Also werdet ihr gehen. Ich will nicht, dass die Menschen, die mein Kind töteten, die gleiche Luft atmen, die mein Kind geatmet hat, und die gleiche Sonne sehen, die mein Kind gesehen hat. Ihr seid keine guten Menschen. Ihr habt diese guten Dinge nicht verdient.«
    Papa stand auf, ging quer über den Tisch und baute sich vor Aubrey auf. »Ich kenne nicht alle Dinge, die ihr kennt. Aber ich bin intelligent.« Er zeigte auf DeLise. »Ich weiß, dass dieser Mensch mein Kind tötete. Jetzt weiß ich, dass du diesem Menschen gesagt hast, dass er mein Kind töten soll. Du hast zusammen mit diesem Menschen mein Kind getötet. Jack Holloway sagte mir, dass er den … « Papa blickte sich zu Holloway um.
    »Verdammten Mistkerl«, half Holloway ihm aus.
    »Jack Holloway sagte mir, dass er den verdammten Mistkerl erwischen würde, der mein
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