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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet
Autoren: John Scalzi
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wenig Sinn, wenn du ihn so sehr beschäftigst, dass ich ihn nie zu sehen bekomme.«
    »Nicht nur Mark ist beschäftigt, Dr. Isabel Wangai, Ministerin für Wissenschaft und Erkundung im Auftrag der Nation der Fuzzy-Völker«, sprach Holloway sie mit ihrem vollständigen Titel an.
    »Das ist wohl wahr«, sagte Isabel. »Aber meine Arbeit ist wenigstens interessant. Die Aufträge, die du Mark erteilst, sind reine Fronarbeit.«
    »Die Tätigkeit eines Justizministers ist etwas anderes als Fronarbeit.«
    »Es geht eher um die Art und Weise, wie du ihn herumkommandierst.«
    »Die Gründung einer Nation ist mehr als nur Partys und Feuerwerk«, gab Holloway zu bedenken.
    »Sagt der Mann auf der Party, nachdem er das Kommando zum Feuerwerk gegeben hat«, entgegnete Isabel. »Ich habe eine Idee. Wie wäre es, wenn du, Mr. Generalbevollmächtigter, losziehst, um meinen Ehemann zu holen und zur Party zu schleifen? Damit auch er die angenehmen Seiten der Gründung einer Nation genießen kann. Und dann könntest du ihm und mir eine Woche freigeben, damit wir endlich in die Flitterwochen gehen können. Damit er und ich auch einmal die angenehmen Seiten unserer Ehe genießen können.«
    »Eine geniale Idee«, sagte Holloway. »Und zu den Flitterwochen fällt mir ein, dass wir hier demnächst möglicherweise sehr nette Dschungeltouren im Angebot haben.«
    »Du zuerst, Jack«, sagte Isabel und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. »Und jetzt meinen Ehemann, bitte.«
    »Schon dabei«, sagte Holloway. Er machte sich auf den Weg zum Lift und hielt nur kurz an, um zwei Flaschen Bier aus einem Kühler zu nehmen.
    Holloway fand Sullivan in seinem Büro, ehemals das Büro von Janice Meyer. Er klopfte an die offene Tür. »Deine Frau hat mich geschickt. Ich soll dich holen.« Er trat ins Büro und reichte Sullivan ein Bier.
    Sullivan nahm es entgegen. »Gut. Ich bin jetzt bereit, mich holen zu lassen. Habe ich etwas Wichtiges verpasst?«
    »Nur das Feuerwerk«, sagte Holloway.
    »Das habe ich durchs Fenster bewundert«, sagte er. »Hast du Carl erlaubt, es zu zünden?«
    »Erschien mir passend, zumal wir diese Stadt von Aubreytown in Carlsburg umbenannt haben.«
    »Die erste planetare Hauptstadt des Universums, die nach einem Hund benannt ist«, sagte Sullivan. »Wir sind wahrlich eine einmalige Nation.«
    »Auf die Fuzzy-Nation«, sagte Holloway und hob die Flasche.
    »Auf die Fuzzy-Nation«, bekräftigte Sullivan.
    Sie stießen an und tranken.
    »Wie lief die Diskussion über die Dschungeltouren?«, wollte Holloway wissen.
    »Sie haben die Sache aufgegeben, nachdem Chad ihnen Videoaufnahmen von Zararaptoren in Aktion geschickt hat. Es gibt nichts Besseres als mörderische Raubtiere, um die Selbstwahrnehmung zurechtzurücken. Nach dem Ende der Verhandlungen dauerte es allerdings nur ein paar Minuten, bis einer von ihnen zurückrief und Chad stattdessen eine Safaritour vorschlug.«
    »Der rastlose Unternehmergeist gibt niemals auf«, stellte Holloway fest.
    »Und er zeichnet sich auch nicht durch besondere Klugheit aus«, sagte Sullivan. »Ich bin in Versuchung, die Großwildjagd zu genehmigen, solange sich die Teilnehmer lediglich mit Messern bewaffnen.«
    Holloway grinste bei diesem Vorschlag.
    »Aber wegen der Ökotouristen mache ich mir gar keine so großen Sorgen«, fuhr Sullivan fort. »Es sind vielmehr die Bergbaugesellschaften, die mir auf die Nerven gehen.«
    »Das hatten wir doch geklärt«, sagte Holloway. »Kein kommerzieller Rohstoffabbau für mindestens zwanzig Jahre und auch danach nur in sehr geringem Umfang.«
    »Es gibt immer wieder Leute, die glauben, dieses Gesetz umgehen zu können«, sagte Sullivan. »Vor allem, wenn es um die Sonnensteine geht. Du weißt, dass wir bereits einige selbstständige Prospektoren erwischt haben. Sie kommen mit den Wissenschaftlern und versuchen dann, sich davonzustehlen. Einer von ihnen hat es tatsächlich geschafft, sich einen Gleiter zu organisieren und zur Ader zu fliegen, die du entdeckt hast, Jack.«
    »Was habt ihr mit ihm gemacht?«, erkundigte sich Holloway.
    »Die Frage ist nicht, was wir mit ihm gemacht haben«, sagte Sullivan. »Neben dem Gleiter haben wir einen Arm gefunden.«
    »Damit hätte sich dieses Problem von selbst erledigt«, warf Holloway ein.
    »Es kann nur schlimmer werden«, gab Sullivan zu bedenken.
    »Ich weiß. Tu es auf den Haufen unserer übrigen Probleme.«
    »Was meinst du, Jack?«, fragte Sullivan. »Lohnt sich der ganze Ärger?«
    »Es ist immer noch besser
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