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Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Titel: Der widerspenstige Ritter (German Edition)
Autoren: Natascha Artmann
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auch durchaus amüsiert hatte. Mal zusammen mit ihr, und auch über sie. Er hatte sich dafür aber nicht entschuldigt!
    Genau, diese Tatsache sollte sie sich vor Augen führen, wenn ihre Schuldgefühle drohten, sie zu verschlingen. Auch Sir Aaron hatte sich einen Spaß auf ihre Kosten erlaubt. Was nichts anderes hieß, als dass sie jetzt eigentlich quitt waren. Keiner hatte mehr einstecken müssen, als der andere.
     
    Durch ein dunkles Zimmer zu laufen, wie ein Wolf im Käfig, hatte keine beruhigende Wirkung auf Aaron. Nicht wenn er sich immer wieder die Worte in Erinnerung rief, die ihn schier verrückt machten.
    Das nächste Mal, wenn ich einen Ritter begegne…
    Wenn er diesem besagten Ritter begegnete, würde er ihn mit seinem Schwert in kleine Stücke schneiden, in sehr kleine Stücke. Und das unter den Augen der Maid, die ihn zu so einer Tat trieb. Sie sollte mit eigenen Augen sehen, welche Konsequenzen es hatte, wenn sie den Kontakt zu einem anderen Ritter suchte.
    Sich nur vorzustellen sie würde mit einem anderen Mann so sprechen, wie mit ihm in der Scheune, bei ihrer aller ersten Begegnung, machte ihn verrückt. Zu wissen, dass dieser Mistkerl sie dann vielleicht küssen würde, war unerträglich. Sich auszumalen, dass sie das womöglich genießen würde, war die reinste Folter.
    Sich über seine eigenen Gedanken klarzuwerden, brachte Aaron jedoch nicht dazu, diese Überlegungen wieder fallen zu lassen. Es zwang ihn höchstens, sich seinen Empfindungen zu stellen.
    Zuerst einmal gab er ehrlich zu, dass ihn Lady Rebekka verrückt machte. Er mochte sie nicht wirklich, aber sie machte ihn verrückt. Auch wenn er das nicht weiter erklären konnte, aber sie machte ihn wirklich und wahrhaftig verrückt.
    Zweitens war sie ihm viel zu abenteuerlustig und natürlich auch zu naiv. Etwas was er eigentlich negativ einstufen sollte. Aber ehrlich gesagt, war das etwas, was er an ihr sehr ansprechend fand.
    Die dritte Empfindung hatte eindeutig etwas mit ihm als Mann zu tun. Traurig aber wahr, das Mädchen zu küssen, weckte in ihm den Wunsch danach, es wieder und immer wieder zu tun. Wobei es nicht einmal eine Rolle spielte, aus welchem Grund er sich ihrer Lippen bemächtigte. Ob Spiel, Täuschung, Vergnügen oder Strafe, wenn er nur ihren Mund an seinem spürte, dann waren die Gründe alle plötzlich gegenstandslos. Es spielte keine Rolle, was ihn dazu getrieben hatte, und es spielte genauso wenig eine Rolle, was die Lady dabei empfand.
    Sich nur vorzustellen, dass ihm in Zukunft die Möglichkeit verwehrt blieb, sich ihr auf diese Art zu nähern, war keine wünschenswerte Option. Im Grunde war sich Aaron zwar sicher, dass er das Fräulein gar nicht haben wollte, aber sie in den Armen eines anderen zu wissen, war harmlos ausgedrückt zum Kotzen.
    Natürlich könnte er versuchen, dieser seltsamen Faszination auf den Grund zu gehen, um diesen Grund dann zu bekämpfen. Doch dafür müsste er erst einmal die Gelegenheit erhalten, sich jederzeit in ihrer Nähe aufzuhalten. Wenn er nicht um sie werben wollte, gab es da wohl keine Möglichkeit. Diesen Gedanken konnte er sich getrost aus dem Kopf schlagen, da ihr Vater ein solches Ansinnen jetzt kaum noch dulden würde.
    Aaron glaubte auch nicht, dass die Maid von dieser Idee zu begeistern war. Schließlich hatte er sich ihr gegenüber nicht nur einmal schlecht benommen. Seine Manieren und seine Ritterlichkeit ins Feld zu führen, würde jetzt nichts mehr bringen.
    Er konnte nur auf die Danber-Methode zurückgreifen, die laut seinem Vater immer funktionierte, wenn man eine Frau für sich beanspruchen wollte. Diese Methode fragte nicht nach der Zustimmung von Vätern. Und ganz besonders fragte sie nicht nach der Zustimmung einer Lady. Warum also nicht etwas anwenden, was in seiner Familie schon oft zum Erfolg geführt hatte?
    Auch wenn man ihm bisher das Temperament der Danber abgesprochen hatte, so würde er sich dieser Methode jetzt bedienen. Denn er wusste endlich, was das Danber-Motto in diesem Fall für ihn bereithielt. Ein Danber kümmerte sich nicht um die Schwierigkeiten, die ein Plan machte, er schaffte sie ganz einfach beiseite.
* * *
    Aaron hatte sich genau überlegt, wie er die Sache anpacken sollte. Der Plan funktionierte auch soweit, bis er in die heiße Phase kam, erst dann traten die ersten Probleme auf. Wenn es um Lady Rebekka ging, dann funktionierten Pläne eben nicht mehr ganz so, wie man sie sich ausgedacht hatte.
    Er wusste, dass das Mädchen ihn kaum
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