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Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Titel: Der widerspenstige Ritter (German Edition)
Autoren: Natascha Artmann
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Glück, bis dahin nicht mehr als ein paar zögerlichen Tropfen ausgesetzt zu sein.
    Der ungeplante Stopp hatte zumindest den Vorteil, dass er die Lady aus ihrer unbequemen Position befreien konnte. Was er auch sofort tat, als er mit Rufus sicher den Unterstand erreichte. Doch das zwang ihn natürlich auch dazu, die Fesseln der Maid und ihren Knebel zu entfernen. Nun gab es nichts mehr, was Lady Rebekka davon abhalten würde, ihm die Hölle heiß zu machen.
    Doch erst einmal wurde Aaron mit tränenfeuchten Augen konfrontiert, denen er sich nicht entziehen konnte, während er alle Fesseln löste. Damit konnte Aaron viel weniger umgehen, als wenn er sich gegen ihre Vorwürfe hätte wehren müssen. Denn Tränen passten so gar nicht zu dem abenteuerlustigen Mädchen. Und das er dafür verantwortlich war, passte nicht zu dem, was er sich erhoffte. Da er diesen Zustand herbeigeführt hatte, musste er auch die Verantwortung dafür übernehmen und sich entschuldigen.
    Die Frage war nur, wie man sich für etwas entschuldigte, was man gar nicht ungeschehen machen wollte. Nicht dass sie weinte, sondern das er sie bald da haben würde, wo er sie haben wollte. Wie erklärte man noch dazu, dass man das, was man vor kurzem noch unbedingt loswerden wollte, jetzt hoffte sein eigen zu nennen?
    Trockene Fakten stellten zumindest schon einmal ein paar Tatsachen klar. Außerdem konnte es nicht schaden, die Lady wissen zu lassen, was auf sie zukommen würde. Das war schließlich etwas, das er ihr früher oder später sowieso hätte erklären müssen. Also warum nicht den kleinen Zwischenstopp nutzen, um ein paar Dinge zu klären.
    Was allerdings für Aaron eine klare Sache war, hinterließ bei Rebekka nur ein großes Fragezeichen.
    „Ich bringe Euch auf meine Burg, Lady Rebekka“, sagte dieser Satz in Aarons Augen schon alles aus.
    Das fand Rebekka nicht, und wunderte sich deshalb auch. „Warum?“, war in ihren Augen eine berechtigte Frage.
    „Weil ich beschlossen habe Euch zu behalten.“
    Für Rebekka hörte sich das wie der Auftakt zu einer Liebeserklärung an. Doch wie der Ritter diese Absicht darlegte, klang es dann kein bisschen romantisch.
    „Ich habe mich an Euch gewöhnt. Außerdem erfüllt Ihr all die Anforderungen, die mein Vater für eine Danber-Braut als vorteilhaft erachtet.“
    „Seid Ihr vollkommen verrückt? Ihr glaubt doch nicht, mit der Aussage, eine Maid erfüllt alle Vorrausetzungen für eine Heirat, könnt Ihr jemanden ungefragt in eine Ehe zwingen. Denkt Ihr nicht, Ihr habt da eine Kleinigkeit übersehen?“
    Dass Rebekka von dieser Begründung nicht gerade überwältigt war, musste sie nicht noch deutlicher zeigen. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass es eine andere Maid gab, die von einer solchen Behandlung besonders angetan gewesen wäre. Außerdem war sie keine Trophäe, die man sich aneignete, sie wollte gefälligst gefragt werden, wenn es um den weiteren Verlauf ihres Lebens ging.
    Ihre Frage nach der Kleinigkeit, die er vergessen hatte, führte Aaron jedoch auf eine ganz falsche Spur. Er winkte ihren Einwand einfach ab, und hatte dafür die passende Erklärung.
    „Wenn Ihr unsere Väter meint, braucht Ihr Euch keine Gedanken zu machen. Vergesst sie einfach. Sie werden sich mit der Zeit mit den Tatsachen abfinden.“
    Dafür gab es nur eine passende Antwort.
    „Sie vielleicht, ich aber nicht!“
    Das sollte selbst diesen sturen Ritter auf die richtige Spur lenken. Nur gefiel diesem der Einwand nicht. Schließlich war er mittlerweile all das, was sie sich einmal von einem idealen Mann erwartet hatte. Und darum erinnerte er sie an ihre eigenen Worte, die sie genau an diesem Ort, bei ihrer ersten Begegnung geäußert hatte.
    „Ich erzähle Euch nicht ständig, was für eine liebreizende Maid Ihr seid und wie wunderbar Eure Augen strahlen“, zählte er einen Punkt auf, den sie an Edelmännern ganz besonders angeprangert hatte.
    Die Sache war nur die, dass diese Aussage aus einem Mund eine ganz andere Bedeutung erhielt, die Rebekka nicht besonders freundlich aufnahm.
    „Danke, dass Ihr mich darauf hinweist, dass Ihr mich nicht so seht“, lag Sarkasmus in dieser Erwiderung.
    „Ich benehme mich in Eurer Gegenwart schon seit längerer Zeit nicht mehr wirklich ritterlich oder korrekt“, fuhr er unbeirrt fort, genau das Falsche zu sagen.
    „Das ist mir nicht entgangen“, biss Rebekka dieses Mal die Zähne zusammen, um ihm ihre aufkommende Wut nicht zu zeigen. Wenn er jetzt noch etwas vorbringen
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