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Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Titel: Der widerspenstige Ritter (German Edition)
Autoren: Natascha Artmann
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zwischen sich und dem Heim seines Vaters bringen, bevor er Zeit hatte, sich mit der erbosten Maid auseinanderzusetzen.
     
    Rebekka wusste nicht so genau, ob sie eher entsetzt oder wütend sein sollte. Sie würde sich für ein eindeutiges Gefühl auch erst dann entscheiden, wenn sie hinter den Sinn dieser ganzen seltsamen Aktion kam.
    Ihr ihren Widerstand mit der Drohung von Küssen austreiben zu wollen, war zudem eine Methode, die sie so gar nicht einordnen konnte. Vor allem aber beschämte es sie, dass sie kurz daran dachte, eine solche Aktion zu provozieren. Da der Ritter dieses Vorgehen als Strafe sah, empfand er es für sich wohl so. Das verletzte Rebekka. War es wirklich so furchtbar, sich ihr auf sanfte Weise zu nähern?
    Sie konnte sich diese Frage nicht selbst beantworten. Und eine Erklärung von Sir Aaron zu verlangen, kam dank ihrer momentanen Lage nicht in Frage. Vor allem wollte sie nicht, dass er dachte, sie stachle ihn mit Absicht dazu an, sie zu küssen. Es wäre zu beschämend, wenn er sie verdächtigte, sie genoss etwas, was er für die größte Zumutung auf Gottes Erdboden hielt.
    Darum war sie auch der Aufforderung nachgekommen sich ruhig zu verhalten. Aber, und das nahm sie ihm wirklich übel, sie wie einen Mehlsack über sein Pferd zu werfen, ging eindeutig zu weit.
     
    Der Triumpf, keinen einzigen Verfolger ausmachen zu können, als er mit seiner Beute am Rande des Waldes, den er auf seinem Weg durchqueren musste ankam, schmeckte ein wenig schal. Mehr und mehr wurde sich Aaron jetzt darüber klar, was er der Lady antat, die er eigentlich für sich gewinnen wollte. Er musste sie mit seinem brutalen Verhalten extrem verschüchtert haben, da sie keinen Versuch unternommen hatte, noch einmal zu protestieren oder sich gegen seine Behandlung zu wehren.
    Vielleicht hatte sie aber auch bei seinem groben Vorgehen, sie einfach über sein Pferd zu legen, das Bewusstsein verloren. Ein Gedanke, der ihm ganz und gar nicht behagte. Er musste sie so schnell er konnte aus dieser unbequemen Lage befreien. Außerdem musste er zusehen, dass sie einen Unterschlupf fanden, da sich seit dem Verlassen der Danber-Burg eine dunkle Wolke über ihnen zusammen braute.
    Ein Gewitter hatte er bei seinen Vorbereitungen nicht mit einkalkuliert. Aber er konnte dies nicht einfach ignorieren, wenn das bedeuten würde, die Maid durch strömenden Regen reiten zu lassen. Die Lady außer ihm, auch noch den Naturgewalten auszusetzen, würde das endgültige Aus seiner Bemühungen einläuten.
    Zum Glück kam ihm der Gedanke, dass er eine ähnliche Situation schon einmal erlebt hatte. Damals, als er in der Scheune im Wald vor einem Gewitter Schutz gesucht hatte. Der Tag, an dem er die Lady, die er jetzt für sich haben wollte, kennengelernt hatte.
     
    Rebekka hatte es schon längst aufgegeben, sich an Hand der Umgebung ihren Standort vorstellen zu wollen. Es war einfach zu anstrengend, aus ihrer Position heraus den Kopf zu haben. So blickte sie nur auf die Beine des Pferdes und den Untergrund, den diese beschritten. Viel konnte sie dabei natürlich nicht erkennen, nur dass sie nach einiger Zeit über Waldboden trabten, anstatt der Wiesen, die vor der Danber-Burg zu finden waren.
    Dass ein tiefes Grollen ein Gewitter ankündigte, hatte sie noch in der Burg registriert. Aber selbst wenn damit ein Platzregen einhergehen würde, konnte sie dagegen nicht viel unternehmen. Sie befand sich nicht in der Lage zu protestieren, wenn der Ritter beschloss, das drohende Unwetter zu ignorieren.
    Der Grund für ihre Fügsamkeit war einfach zu erklären. Sie wollte nicht Sir Aarons ganz spezieller Strafe ausgesetzt sein, wenn sie sich gegen ihn auflehnte. Denn sie fand es ganz entsetzlich sich vorzustellen, dass ein Kuss als Bestrafung missbraucht werden sollte. Sie kam damit zurecht, sich von einem Kuss verführen oder sogar bedrängen zu lassen. Es als Strafe anzusehen, fand sie hingegen ganz schrecklich. Die Vorstellung alleine, dass Sir Aaron sie damit beschämen könnte sie so zu behandeln, trieb ihr die Tränen in die Augen. Und diese Tränen mischten sich dann mit dem Regen, der nun doch mit den ersten Tropfen sein Kommen ankündigte.
     
    Er brauchte für sich, die Maid und sein Pferd einen Unterstand. Dafür gab es in der Nähe nur eine einzige Möglichkeit, die er auch bereits angesteuert hatte, als ihm klar wurde, dass er mit seiner Beute nicht durch den zu erwartenden Regen reiten konnte. Er beeilte sich, sein Ziel zu erreichen und hatte
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