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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander
Autoren: Kinley MacGregor
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legen und zudrücken wollte.
    Was sollte er nur mit ihr anfangen?
    Er glaubte ihr nicht einen einzigen Moment. Wenn die Nichte von Eleanor von Aquitanien irgendwo in Schottland war, wüsste es alle Welt.
    »Und Euer Name?«
    »Eleanor, nach meiner Tante genannt, aber man ruft mich Nora.«
    »Und Euer Clan?«
    »Das verrate ich nicht.«
    Zum ersten Mal konnte Ewan ansatzweise Lochlans Erbitterung aus der Zeit nachfühlen, als er sich mit Maggie in den letzten Tagen ihrer Fehde mit dem MacDouglas Clan hatte herumärgern müssen. Bei Lochlan war aber wenigstens Braden erschienen, um ihn zu retten und das Mädchen zu zähmen. Hier war niemand weit und breit, der ihm bei diesem Quälgeist zu Hilfe kommen würde.
    Was sollte ein Mann nur mit einer Frau machen, die einfach keine Vernunft annehmen wollte?
    War es zu viel verlangt, auf himmlischen Beistand zu hoffen?
    Offensichtlich.
    Ewan war sich nicht sicher, wie er weiter vorgehen sollte, aber mit Frauen fertig zu werden war die Spezialität seiner Brüder, nicht seine.
    »Nun gut, Eleanor...«
    »Nora«, verbesserte sie ihn, zuckte aber sogleich unter dem mörderischen Blick zusammen, den er ihr daraufhin sandte.
    »Wisst Ihr«, begann sie leise. »Ich wollte Euch wirklich nicht zur Last fallen. Ich möchte einfach nur zu meiner Tante. Eleanor hat immer gesagt, ich könnte jederzeit zu ihr kommen, wenn es nötig wäre.«
    »Ach ja?«
    »Aye.«
    »Und hat sie sonst noch etwas gesagt?«
    »Keinem Mann bis auf den Herrn, unserem Gott, zu gestatten, mein Verhalten zu bestimmen.«
    Ewan zögerte. Das klang allerdings nach der legendären Königin; was jedoch nichts hieß, außer dass sie von ihr gehört hatte. Es war schlicht ausgeschlossen, dass sie eine Prinzessin war ... oder was auch immer Eleanors Nichte wäre.
    Diese junge Frau war so schottisch wie er.
    Je eher er sie aus seinem Leben entfernte, desto glücklicher wäre er.
    Beseelt von dem Gedanken löschte er das Feuer und raffte notdürftig ein paar Lebensmittel und Plaids zusammen.
    Nora beobachtete, wie sich Ewan zum Aufbruch fertig machte. Ein Teil von ihr wäre am liebsten weggelaufen, aber sie hegte keinen Zweifel daran, dass er sie mühelos einholen konnte. Seine langen Beine bewältigten mit einem Schritt eine Strecke, für die sie drei brauchte.
    Vielleicht konnte Lochlan bestochen oder überredet werden, Ewan zu zwingen, sie nach England zu bringen, oder vielleicht auch einen anderen seiner Männer. Sie musste dieses Land verlassen, ehe ihr Vater sie vermisste und zu suchen begann.
    Sie hatte Frauenbeschwerden vorgeschoben und ihr Bett so hergerichtet, dass es aussah, als ob sie darin schliefe. Sie hoffte, es würden ein paar Stunden vergehen, ehe ihre Mutter nach ihr sehen kam und die Nachricht entdeckte.
    Du hättest die Nachricht nie dalassen dürfen!
    Aye, aber sie hatte nicht gewollt, dass ihr Vater sich übermäßig Sorgen machte. Sie hatte geglaubt, die Erwähnung von Ewans Namen würde ihrem Vater einerseits Furcht einflößen und ihn andererseits beschwichtigen, sodass er sie ziehen ließe oder wenigstens zögerte, bevor er sich an ihre Verfolgung machte.
    Es hatte nicht so idiotisch geklungen, als ihre Zofe ihr geholfen hatte, den Plan zu schmieden.
    Dabei war es eine wirklich dumme Idee, wenn sie noch einmal darüber nachdachte. Aber sie war verzweifelt gewesen, und wie ihre Mutter immer sagte, verzweifelte Menschen tun verzweifelte Dinge. Nicht zu erwähnen, dass ihre Zofe ihr zugeredet hatte, zu Ewan zu gehen.
    Sicher wird ein Mann wie Ewan MacAllister eine Jungfer in Nöten nicht im Stich lassen. Man sagt, alle MacAllisters hätten geschworen, die Unterdrückten zu beschützen, und ich kann mir niemanden vorstellen, der mehr unterdrückt wäre, als eine Frau, die mit Ryan MacAren verheiratet ist. Geht zu ihm, Mylady, und was auch immer Ihr tut, lasst huch nicht von Eurem Vorhaben abbringen.
    Daher war sie jetzt auf dem Gipfel eines Berges mit einem Mann, der so aussah, als würde er sich lieber den Kopf abreißen lassen, als länger mit ihr zusammen zu sein.
    Nora verfolgte Ewans zornige, abgehackte Bewegungen.
    Er sah Furcht erregend aus, aber im Grunde genommen hatte sie keine Angst vor ihm. In seinen Augen war ein Ausdruck tiefer Traurigkeit. Von seiner Schroffheit einmal abgesehen, schien er weder hinterhältig noch bösartig zu sein.
    Wenigstens hörte er ihr zu.
    Teilweise.
    Er trat neben sie, und sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen. »Womit hat man Euch gefüttert,
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