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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander
Autoren: Kinley MacGregor
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Niemals.«
    Was für seltsame Ideen diese Frau hatte. Wer hatte so etwas jemals gehört? Für eine Frau schickte es sich, zu tun, was man ihr sagte, und sich dem Willen ihres Vaters und später dem ihres Gatten zu beugen, einem Mann, den ihr Vater für sie ausgesucht hatte.
    Gott stehe ihnen bei, wenn alle Frauen es sich mit einem Mal in den Kopf setzten, selbst zu denken.
    Er jedenfalls würde nie wieder einer Frau helfen, sich den Wünschen ihrer Familie zu widersetzen.
    »Und dafür seid Ihr bereit, Euer Leben aufs Spiel zu setzen?«, erkundigte er sich.
    »Wenn jemand vorhätte, Euch wegzusperren und keine Beachtung zu schenken, Euch zwar ein Ohr zu leihen, aber nicht wirklich zuzuhören, was Ihr zu sagen habt, würdet Ihr das hinnehmen?« Nachdem sie sich kurz in der Höhle umgeschaut hatte, schien sie ihre Meinung zu ändern. »Nun, vielleicht würdet Ihr das tun, aber ich nicht. Ich habe Verstand und möchte ihn benutzen dürfen.«
    Ewan schüttelte ungläubig den Kopf. »Wo habt Ihr nur solche verrückten Ideen her?«
    Darauf ging sie nicht ein. »Ihr habt recht deutlich gemacht, dass Ihr mir nicht zu helfen wünscht. In Ordnung.
    Ich werde Euch nicht länger stören. Jetzt geht zur Seite und lasst mich aufbrechen. Vor mir liegt eine lange Reise und ...«
    »Ihr bleibt hier.«
    »Wie bitte?«
    »Ihr habt mich gehört. Ich werde Euch nicht gestatten, eine Reise zu beginnen, auf der Euch alles Mögliche zustoßen kann - bestenfalls, dass Euch Gewalt angetan wird, schlimmstenfalls, dass Ihr umgebracht werdet.«
    »Was mit mir geschieht, geht Euch nichts an.«
    »Lady«, begann er barsch und drohend, »in dem Augenblick, da Ihr meinen Namen auf ein Stück Pergament setztet und mich zu Eurem Verlobten erklärtet, habt Ihr begonnen, mich in Euer Leben hineinzuziehen. Was, dachtet Ihr, würde geschehen, wenn Euch ein Leid zustößt? Euer Vater, wer auch immer es ist, würde meinen Kopf fordern, weil ich zugelassen habe, dass Euch etwas passiert ist. Wie Ihr selbst gesagt habt, wir sind aneinander gekettet.«
    Sie wand sich, als hätte sie nicht so weit vorausgedacht. »Vielleicht glauben sie es gar nicht«, erwiderte sie hoffnungsvoll. Sie nickte bestätigend, als hätte sie sich gerade selbst davon überzeugt. »Schließlich haben wir uns nie zuvor getroffen. Je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich, sie werden vermutlich kein Wort davon glauben.«
    »Doch«, entgegnete er düster.
    »Woher wollt Ihr das wissen?«
    »Vertraut mir, mein Glück wird nichts anderes zulassen.«
    Ewan knurrte erneut. Sie schien diese Wirkung auf eine Menge Männer zu haben, wenn sie mit ihr sprachen. Obwohl sie wirklich nicht verstehen konnte, warum alle die Geduld mit ihr verloren.
    Nora verfolgte, wie er ein paar Sachen zusammenraffte. »Was tut Ihr da?«
    »Ich bereite mich darauf vor, Euch zu meinem Bruder zu bringen.«
    »Warum?«
    »Weil Ihr nicht einfach hier bei mir bleiben könnt.«
    Sie stemmte sich die Hände in die Hüften. »Ich möchte aber nicht zu Eurem Bruder. Ich muss zu meiner Tante.«
    »Nach England.«
    »Aye.«
    Ewan machte eine Pause, um sie anzusehen. »Und wer, bitte schön, ist diese teure Tante, bei der ich Euch Eurem Wunsch gemäß abliefern soll?«
    Nora zögerte. Das Wissen darum konnte ihr leicht mehr schaden als nutzen. Sie musste stets auf der Hut sein, wem sie das anvertraute - die Konsequenzen konnten ernst werden.
    »Wenn ich Euch das sage, müsst Ihr erst bei Eurer Seele schwören, dass Ihr mich nicht zu meinem Vater zurückbringt.«
    »Fein. Ich schwöre bei dem Restchen von Seele, das ich noch besitze, dass ich Euch nicht zu Eurem Vater zurückschaffen werde.«
    Sie nahm einen tiefen Atemzug und hoffte, er würde seinen Schwur nicht brechen. »Meine Tante ist Eleanor von Aquitanien.«
    Ewan quittierte diese Enthüllung mit einem ungläubigen Lachen.
    Himmel, was für eine Ladung Schwachsinn das jetzt wieder war! Er hatte nie etwas Lächerlicheres gehört.
    Diese Frau, wer auch immer sie war, war einfach einmalig, eine so großspurige Behauptung aufzustellen. »Königin Eleanor von England ist Eure Tante?« »Aye.«
    Das Mädchen war verrückt, es gab keine andere Erklärung. Da war nichts mehr zu tun. Dass sie die Nichte der englischen Königin sein sollte, war vollkommener Wahnsinn. »Dann bin ich der Sohn Wilhelms des Eroberers.«
    »Es ist mir eine Freude, Euch kennen zu lernen, William Rufus.«
    Ewan fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, obwohl er sie ihr eigentlich um den Hals
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