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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander
Autoren: Kinley MacGregor
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keine Macht auf der Erde, die mich dazu bewegen könnte, Euch nach England zu bringen. Jetzt macht kehrt und trollt Euch Eurer Wege ...«
    Sie versteifte sich. »Das kann ich nicht.«
    »Ihr meint, Ihr wollt nicht.«
    »Nein«, widersprach sie und zerknitterte beunruhigt den Stoff ihres Schleiers zwischen ihren Fingern. »Ich meine, dass ich nicht zurückgehen kann.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich eine Nachricht zurückgelassen habe, in der steht, dass ich mit Euch durchgebrannt bin.«

2. Kapitel
    An seiner Miene konnte Nora deutlich ablesen, dass sie gerade die schrecklichsten Worte ausgesprochen hatte, die sich der Mann nur vorstellen konnte. Sein Gesicht wurde merkwürdig fleckig, und ein Gemisch aus Zorn, Abscheu und Unglauben zeichnete sich auf seinen Züge ab.
    »Was, zum Teufel, meint Ihr damit, Ihr habt eine Nachricht hinterlassen?«
    Von dem zornigen Funkeln seiner eisblauen Augen her zu schließen, hatte sie damit eindeutig das Falsche gesagt.
    Plötzlich hatte Nora Angst, was nicht oft geschah. Ihr Vater sagte immer wieder, sie sei ohne einen Funken Furcht im Leib geboren worden.
    Aber im Augenblick klopfte ihr das Herz schneller beim Anblick seines mühsam beherrschten Zornes. Ewan MacAllister war kein kleiner Mann, und sie hatte keine Idee, wie gefährlich er wäre, wenn man ihn reizte.
    »Ich hatte keine andere Wahl«, beeilte sie sich zu erklären und hoffte, seine Wut wenigstens ein bisschen zu dämpfen.
    »Frau, wir alle haben mehrere Möglichkeiten zur Wahl.« Ewan stand auf, zuckte jedoch sofort zusammen, weil ein heftiger Schmerz durch seinen Kopf schoss.
    Die Felldecke glitt an seinem nackten Körper hinab, als er sich mit dem Handballen die Augen rieb und wieder fluchte.
    Nora keuchte auf und fuhr herum, sie kehrte ihm den Rücken zu, obwohl ein winziger, unartiger Teil von ihr all die ungezähmte Kraft und gebräunte Haut anstarren wollte.
    Er war wirklich ein grimmig anzusehender Mann.
    Von roher, ungezügelter Kraft und rauer Schönheit.
    Sie hörte ihn weiter fluchen, dann das Rascheln von Stoff und schließlich, wie er sich etwas anzog. Die ganze Zeit spürte sie seinen finsteren Blick in ihrem Rücken. Er war heiß, machtvoll und beängstigend, und er ließ sie erbeben.
    »Wie konntet Ihr nur etwas so verflucht Hirnloses tun?«, fragte er barsch. »Was hat Euch derart den Verstand verwirrt, dass Ihr ausgerechnet auf mich verfallen seid, um zu behaupten, ich sei mit Euch durchgebrannt?«
    »Bitte«, erwiderte sie mit flehender Stimme. »Ich kann Ryan MacAren einfach nicht heiraten. Er ist egoistisch und arrogant. Er stinkt, als ob er nicht wüsste, wozu es Wasser und Seife gibt. Er riecht nach Eiern ...« Sie erschauerte bei der Erinnerung daran. »Er isst gerne rohe Eier, was an und für sich schon eine widerwärtige Angewohnheit ist, doch wenn ich darüber nachdenke, ist es vermutlich noch das Netteste an ihm. Ich würde eher sterben, als ihn zu ehelichen.«
    Ewan knurrte wieder. »Das letzte Mal, als eine Frau diese Worte zu mir gesagt hat, habe ich ihr geglaubt, und das hat zu einer Fehde geführt, die für den Tod unzähliger Männer und Frauen auf beiden Seiten verantwortlich ist. Es hat meinen Bruder das Leben gekostet und seine unsterbliche Seele, und meinen Vater hat es ins Grab gebracht. Jetzt frage ich Euch, warum sollte ich mich darum scheren, was mit Euch geschieht, zumal ich Euch gar nicht kenne?«
    Nora war von seinen Worten ehrlich verblüfft. »Jemand anders ist schon einmal mit Euch vor Ryan MacAren davongelaufen und hat damit eine Fehde für die MacAllisters heraufbeschworen?«
    Er ging um sie herum, um sie finster zu mustern. Eine Ader pochte an seiner Schläfe, während er seine Augen unheilverkündend zusammenkniff. »Versucht Ihr etwa, mich noch weiter zu erzürnen?«
    »Nein. Ich versuche, Euch überhaupt nicht zu ärgern. Ich bin nur hier, um Eure Hilfe zu gewinnen. Ich kann Euch entlohnen, wenn das Eure Sorge ist.«
    »Ich habe keinen Bedarf an Eurem Geld.«
    Ewan hatte nie zuvor in seinem Leben eine Frau wie sie getroffen. Wie konnte sie es wagen, einfach hier hereinzuspazieren und so etwas von ihm zu verlangen?
    Sie konnte nicht mehr Verstand als eine Kichererbse haben. Welche Frau würde alleine das Haus eines Mannes betreten und ihn, einen völlig Fremden wohlgemerkt, bitten, sie von ihren Eltern und vom rechten Wege wegzubringen?
    Während er sie anstarrte, fragte er sich, wie sehr sie Isobail wohl glich.
    Wie weit würde sie gehen, um sich seiner Hilfe zu
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