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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander
Autoren: Kinley MacGregor
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dass Ihr so groß gewachsen seid?«
    Ein amüsiertes Funkeln trat in seine Gletscheraugen. »Mit jeder Menge Brustmilch.«
    Nora keuchte unwillkürlich auf. »Es bereitet Euch große Freude, andere vor den Kopf zu stoßen, nicht wahr?«
    Seine Züge wurden weicher, sodass er fast wie ein Junge aussah. Charmant. Aber es dauerte nicht lange, und sein Gesicht zeigte wieder den finsteren Ausdruck, an den sie sich allmählich gewöhnte. »Was mir Freude bereitet, ist von anderen in Ruhe gelassen zu werden. Ich habe herausgefunden, dass sie vor den Kopf zu stoßen, andere oft dazu bewegt, meine Nähe zu fliehen.«
    »Ich habe schon angeboten zu gehen.«
    Er schnaubte nur. »Kommt, wir können uns genauso gut gleich auf den Weg machen. Je eher ich Euch bei Lochlan abliefere, desto eher bin ich wieder zurück.«
    »Um Trübsal zu blasen?«
    Er versteifte sich. »Ich blase keine Trübsal.«
    »Oh, verzeiht bitte. Seht Ihr, da wo ich herkomme, bedeuten nach unten gebogene Mundwinkel eine finstere Miene, und wer eine finstere Miene aufsetzt und sich dabei von allem und jedem zurückzieht, der bläst Trübsal. Ich nehme an, hier in Eurer Höhle ist alles genau umgekehrt und ein Stirnrunzeln steht für sonnigste Laune.«
    »Redet Ihr immerzu so viel?«
    »Aye, besonders wenn jemand, gewöhnlich Männer, mich zu ignorieren versuchen.«
    Er bedachte sie mit einem komisch verwunderten Blick. »Was für eine wundervolle Eigenschaft!«
    Sie ignorierte seinen Sarkasmus. »Das denke ich persönlich auch. Und meine Tante nennt es charmant.«
    »Eure Tante Eleanor?«
    »Aye.«
    »Und wann, bitte, seid Ihr nach England gereist, um sie zu treffen?«
    »Niemals. Meine Mutter verträgt lange Reisen nicht, sodass Eleanor in den vergangenen Jahren mehrmals bei uns zu Besuch gewesen ist.«
    »Weiß davon irgendjemand in Schottland?«
    »Mein Vater weiß es immer, so wie auch unsere Dienstboten, aber sonst zieht Eleanor es vor, in Verkleidung zu reisen. Es scheint, als sei einmal etwas Unangenehmes vorgefallen, als sie als Königin unterwegs war. Jetzt sorgt sie dafür, dass niemand weiß, wer sie in Wahrheit ist.«
    »Ich verstehe.«
    Er sagte die Worte zwar, aber sie konnte erkennen, dass er sie nicht ernst meinte. Er glaubte, sie sei verrückt. Nun gut, sie war schon Schlimmeres genannt worden. Wenn er sie für unbedarft hielt, ließ er sich vielleicht dazu verleiten, ihr den Rücken zuzukehren, während sie ihrer Wege ging.
    Es war eine nähere Überlegung wert...
    Er führte sie aus der Höhle.
    »Seid Ihr jemals in England gewesen?«, erkundigte sie sich, als sie ihre Schritte beschleunigen musste, um sie seinen ausholenden anzupassen. »Meine Mutter sagt, London ist schmutzig, im Sommer unerträglich heiß und völlig überlaufen.«
    Ewan stöhnte laut, während er die Tür zu seinem Heim versperrte. Es würde eine lange Reise werden, wenn sie die ganze Zeit weiter so vor sich hin schwatzte. Sein Kopf fühlte sich jetzt schon an, als ob er gleich platzen würde.
    Er drehte sich um. Sie stand so dicht hinter ihm, dass er sie fast umgerannt hätte.
    Sie errötete ganz reizend und trat zur Seite. »Brechen wir auf?«
    Sein Gesicht zu einer Grimasse verziehend, rieb er sich mit der Hand die Stirn.
    »Schmerzt Euch Euer Kopf?«
    Er hielt inne, öffnete ein Auge und schaute sie an. »Aye.«
    »Hier«, sagte sie, fasste ihn am Arm und führte ihn zu einem Felsblock am Wegrand. »Setzt Euch und lasst mich helfen.«
    Misstrauisch verzog er das Gesicht. »Was könnt Ihr tun?«
    »Ihr werdet überrascht sein. Mein Vater sagt, es sei eine Gabe, die der Herr mir verliehen hat, um den Schaden wieder gutzumachen, den ich anrichte.«
    Bei diesen Worten vertieften sich die Falten auf Ewans Stirn, aber er setzte sich. »Ist Euer Vater immer so streng mit Euch?«
    »Nein, er ist ein guter Mann. Ich neige nur von Zeit zu Zeit dazu, ihn aus der Fassung zu bringen.«
    Sobald er saß, begann sie mit den Fingern durch seine Haare zu fahren und seine Kopfhaut zu massieren.
    Himmel, fühlte sich das gut an. Ihre Hände waren warm und sanft, und unter ihren Fingern verschwand der Schmerz allmählich.
    Schon nach einer kurzen Weile war Ewan viel entspannter und wesentlich ruhiger. Das schmerzende Band um seine Stirn lockerte sich.
    Daran konnte man sich leicht gewöhnen. Zum ersten Mal fiel ihm der angenehme Duft auf, der ihr anhaftete. Sie roch nach frischem Flieder und warmem Sonnenschein, ein Duft, der so anziehend war wie die Dame selbst.
    Sie war ein hübsches
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