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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander
Autoren: Kinley MacGregor
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    Er musterte sie lüstern von Kopf bis Fuß, wobei er mehrere bedeutungsvolle Augenblicke auf ihrem Busen verweilte. »Habt Ihr nichts anderes, das Ihr mir anbieten würdet?«
    Sie blinzelte verständnislos, aber dann begannen ihre bernsteinfarbenen Augen Funken zu sprühen.
    Sie keuchte erst auf, dann ließ sie ihren Blick angewidert über ihn wandern. In ihr war keine Falschheit oder Verstellung. Sein Vorschlag hatte sie ehrlich beleidigt.
    »Gewiss nicht«, erklärte sie entrüstet. »Wie durch und durch verderbt Ihr sein müsst, so einen Vorschlag vor einer wohlerzogenen jungen Edeldame zu erwähnen. Wie könnt Ihr es wagen! Aber egal. Ich werde mich einfach allein auf den Weg nach England machen und Euch keinen Moment länger als unvermeidbar mit meiner Gegenwart belästigen.«
    Ihre Worte überraschten ihn ebenso wie ihre indignierte Reaktion.
    Eingeschnappt raffte sie ihre Röcke und bedachte ihn mit einem letzten verächtlichen Blick. »Ihr seid ein grobschlächtiges, nach Ale stinkendes Scheusal. Für einen solchen Mann habe ich keine Verwendung. Ich bin sicher besser dran, wenn ich alleine zu meiner Tante reise, als mich mit jemandem wie Euch abgeben zu müssen. Ich hätte niemals herkommen sollen.«
    Jetzt erst kam ihr der Gedanke?
    Ewan fasste sie am Arm, als sie an ihm vorübereilte. »Wie seid Ihr überhaupt hierher gelangt?«
    Sie starrte vorwurfsvoll auf seine Hand auf ihrem Arm. »Ich bin auf einem Pferd geritten, bis ich an Euren Berg kam, danach bin ich den Rest gegangen.«
    »Und so wollt Ihr auch England erreichen?«
    »Aye. Ich krieche auf Händen und Knien dorthin, wenn es sein muss.«
    »Alleine werdet Ihr es nie schaffen.«
    Sie erwiderte seinen Blick ungerührt. »Dann werde ich eben bei dem Versuch sterben.«
    Er sah schon wieder rot. »Den Teufel werdet Ihr tun. Ich bringe Euch nach Hause zu Eurem Clan.«
    »Niemals.«
    Sein Wangenmuskel zuckte. In seinem ganzen Leben hatte ihn nie eine Frau derart wütend gemacht. Frauen waren in seiner Gegenwart entweder zu verschreckt oder zu lüstern, um mehr zu tun, als zu kichern oder zu nicken. Aber diese hier ... die brachte sein Blut zum Kochen.
    »Ihr denkt, das würde ich nicht?«, fragte er sie.
    Sie wand ihren Arm aus seinem Griff. »Ich denke, Ihr wisst nicht, aus welchem Clan ich bin. Ihr habt keine Idee, wer ich bin, und Ihr könnt mich nicht zu meinem Vater zurückschaffen, wenn ich es Euch nicht verrate, was ich ganz gewiss nicht tun werde.«
    Damit hatte sie ihn sauber ausmanövriert.
    Aber nicht für lange. »Ihr werdet es mir sagen.«
    »Ha!«, erwiderte sie scharf und reckte trotzig ihr Kinn.
    Ewan ballte seine Hände zu Fäusten. Was sollte ein Mann mit so einer Frau anstellen?
    »Warum seid Ihr von allen Männern in Schottland ausgerechnet auf mich verfallen?«, fragte er.
    »Weil Ihr und Eure Brüder die einzigen Männer seid, von denen ich weiß, dass Ryan sie fürchtet. Ich wusste, Sin und Braden MacAllister würden niemals ihre Frauen allein lassen, um mich nach England zu bringen, und Lochlan, der Laird, würde nie einwilligen, mir zu helfen, aus Angst, sich mit meinem Vater und seinem Clan anzulegen. Damit bliebt nur noch Ihr übrig, der niemandem verpflichtet ist. Ich dachte, wenn ich meinem Vater sage, ich sei mit Euch davongelaufen, dann würde niemand sich trauen, mir nachzusetzen.«
    Ewan schimpfte leise über Frauen und ihr hirnloses Ränkeschmieden vor sich hin.
    Dies war ein sich wiederholender Alptraum. Alles schien den Ereignissen mit Isobail so zu gleichen und war doch merkwürdig anders.
    Wie konnte ihm das nur erneut zustoßen? Besonders an diesem besonderen Tag, dem Todestag seines Bruders. »Ihr habt ihnen gesagt, Ihr wäret mit mir durchgebrannt?«, erkundigte er sich.
    »Nun, was sonst hätte ich tun können?«
    »Ihr hättet tun können, wie man Euch geheißen hatte.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist das Eine, was ich nicht tun kann. Oder tun werde.«
    »Warum?«
    »Weil ich mich weigere, nichts als eine nutzlose Zierde zu sein.«
    Ewan quittierte die unerwartete Erklärung mit einem Stirnrunzeln. Obwohl er nicht begriff, weshalb er darauf überhaupt in irgendeiner Form reagierte. Sie verblüffte ihn jedes Mal, wenn sie den Mund aufmachte.
    »Ich bin niemand, den man einfach ignorieren kann oder wie ein Schoßhündchen behandeln, dem man den Kopf tätschelt«, fuhr sie fort. »Es ist schlimm genug, dass mein Vater mich für dumm hält, aber mit so einem Mann verheiratet zu werden ...
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