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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini
Autoren: Carter Brown
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Erklärungen und...«
    »Marian Lopez?« Seine Stimme zitterte
hilflos. »Es ist die Handschrift meiner Frau, nichts auf der Welt könnte mich
darüber hinwegtäuschen !« Er schloß für ein paar
Sekunden fest die Augen und öffnete sie dann wieder zögernd. »Emanuel Lopez — Pferdehändler !«
    Sein Gesicht war aschfarben,
als er sich blindlings umwandte, zu seinem Schreibtisch zurückschlurfte und
sich erleichtert in seinen Stuhl plumpsen ließ. Er griff nach einer Zigarette,
sah dann, wie seine Hand zitterte und besann sich anders.
    Nach einer endlos scheinenden
Zeit hob er den Kopf und blickte mich wie betäubt an. »Wir gaben damals einen
Empfang im Waldorf «, sagte er mit tragisch klingender
Stimme. »Zweitausend Gäste kamen! Goldwyn war da — Mayer war da - deMille war da. Jeder, der in der Filmindustrie irgend etwas bedeutete, war da. Der Pfarrer kam zu mir und
sagte, Marian sei die strahlendste Braut, die er je
gesehen habe !« Er blinzelte einige Male. »Und genau
eine Woche zuvor verbrachte sie die Nacht mit Emanuel Lopez«, ein dumpfes
Stöhnen entrang sich seiner Kehle, »einem mexikanischen Pferdehändler !«
    »Soll ich weiterberichten, Mr.
Monteigne ?«
    »Nein!« Er zitterte bei dem
Gedanken. »Sie haben erstklassige Arbeit geleistet, Mr. Holman, ausgezeichnet !« Er schielte mich verstohlen von der Seite her an. »Ich
werde mich natürlich überall lobend über Ihre fachlichen Qualitäten äußern .« Er kroch eilig aus seinem Stuhl heraus und urn den Schreibtisch herum in einer brillanten — und
unbewußten — Imitation von Graucho Marx.
    »Ihre beruflichen Qualitäten,
Mr. Holman.« Er ließ mir ein geisterhaftes Lächeln zukommen. »Ihre Integrität,
Ihre Geschicklichkeit, Ihre — Diskretion !«
    »Diskretion ist ein Holmansches
Charakteristikum, Mr. Monteigne«, sagte ich bescheiden.
    Er schlug mir dankbar auf die
Schulter. »Dann kann ich mich also unbedingt darauf verlassen, daß diese
Geschichte die vier Wände meines Büros niemals verlassen wird ?«
    »Aber selbstverständlich können
Sie das !«
    »Vielen Dank«, sagte er
erleichtert. »Darf ich Sie hinausbegleiten, mein lieber Junge — ?«
    Miss Peel sah zu, wie wir beide
aus Monteignes Büro auftauchten und wie ein ausgedehnter Abschied,
unterstrichen durch Händeschütteln, Auf-den-Rücken-Klopfen und gegenseitige
Beteuerungen des Wohlwollens, erfolgte. Schließlich stolperte Axel Monteigne in
sein Büro zurück und schloß fest die Tür.
    »Mr. Monteigne scheint heute vormittag irgendwie verändert zu sein«,
sagte Miss Peel mit verwirrter Stimme.
    »Ich glaube nicht, daß er je
wieder ganz der alte sein wird«, sagte ich vergnügt.

ELFTES KAPITEL
     
    I ch muß die Promptheit, mit der Sie
mich auf dem laufenden halten, anerkennen, Mr.
Holman«, sagte der Große Mann. »Wie steht die Angelegenheit ?«
    »Großartig !« sagte ich. »Es ist alles erledigt .«
    »So schnell?«
    »Es konnte nur zu einer
Eruption kommen oder alles sozusagen wegschmelzen«, sagte ich. »In erster Linie
wollte ich mich für Ihre Hilfe bedanken .« Er neigte in
gespielter Bescheidenheit den Kopf. »Und dann muß ich Ihnen sagen, daß ich mich
in Al Fowler getäuscht habe .«
    »Wirklich?« Er schnupperte
bedächtig an seiner frischen Nelke. »Inwieweit, Mr. Holman?«
    »Bei weitem«, gab ich zu. »Es
quält mich, auch nur daran zu denken, wie sehr ich mich getäuscht habe .«
    »Nun«, er lächelte flüchtig,
»ich finde es sehr großzügig von Ihnen, das zu sagen, Mr. Holman .«
    »Ich habe Al versprochen, zu
versuchen, gut Wetter für ihn bei Ihnen zu machen«, sagte ich. »Hoffentlich
habe ich damit Erfolg gehabt .«
    »Davon können Sie überzeugt
sein .«
    »Nochmals vielen Dank«, sagte
ich.
    »Es war mir ein Vergnügen, Mr.
Holman. Leben Sie wohl .« Ich ging bis zu der Tür, die
geradewegs in die polynesische Bar führte, und drehte mich dann noch einmal
kurz um.
    »Ich habe noch eine Kleinigkeit
vergessen .«
    »Mr. Holman?«
    »Als ich Sie neulich nachts
verließ und zu Fowler ging, gab es dort natürlich nichts, was bewiesen hätte,
daß Jenny Holt sich je auch nur auf hundert Kilometer Entfernung dort
aufgehalten hätte. Das einzige, was mir zu tun übrigblieb, war, Joe Kirk
genügend hart zuzusetzen, um ihn davon zu überzeugen, daß ich eine ganze Menge
wußte — und ihn dabei sogar mit einigem Glück etwas einzuschüchtern — und dann
lauthals zu verkünden, ich hätte am darauffolgenden Nachmittag eine Verabredung
in San Diego. In
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