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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini
Autoren: Carter Brown
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Edgar.
    »Er glaubte es nicht«, sagte er
mürrisch. »Er dachte, ich wolle ihn hereinlegen. Dann sagte er, ich solle mich
zum Teufel scheren, und ich hätte gerade noch einen Tag Frist, bevor sie
darangingen, ihr Geld einzukassieren .«
    »War das in Vegas oder Los
Angeles ?« fragte ich.
    »In Los Angeles. Joe war in
dieser Woche dort, damit er aus nächster Nähe alles im Auge behalten konnte«,
sagte Al. »Das brachte mehr Spesen !«
    »Und Jenny?«
    »Es war billiger, sie vom
Kasino fernzuhalten«, knurrte Fowler. »Klar, die drei waren zusammen .«
    »Wo?«
    »Was spielt das für eine Rolle,
Rick ?« knurrte Kirk. »Wir waren in Los Angeles .«
    »Es spielt eine Rolle«, sagte
ich. »In einem Hotel?«
    »Es war ein Motel«, knurrte er,
»ein Stück weiter oben an der Küste .«
    »In Malibu?«
    »Ja, in Malibu.«
    »Ein Motel«, sagte ich langsam.
»Und jeder hatte seinen eigenen Raum ?«
    »Nun...« Kirk zögerte für den
Bruchteil einer Sekunde. »Klar, klar !«
    »Sie lügen, Joe !« krächzte Al. »Ich hab’s doch schon immer gewußt! Sie
hatten das Frauenzimmer bei sich !«
    »Nein«, sagte Joe schnell.
»Edgar hatte das Mädchen bei sich .«
    Edgar lächelte krampfhaft. »Na ja,
Sie wissen doch, wie das so ist«, murmelte er. »Wir kannten uns seit unserer
Kindheit .«
    »Lassen Sie uns auf den
nächsten Tag zu sprechen kommen«, schlug ich vor. »Der Tag mit der letzten
Chance für Edgar, mit irgend etwas aufzuwarten, und die Nacht, in der Jenny ums
Leben kam .«
    Eine Sekunde lang blickten sich
Joe und Edgar an, und ich spürte förmlich, wie die Spannung zwischen den beiden
wuchs.
    »Jenny ging an diesem Tag zum
Strand wie immer«, murmelte Edgar. »Ich und Joe fuhren fort und kamen erst spät
zurück. Wir machten uns keine Sorge — sie war immer so. Sie verschwand immer
wieder einmal und kam in der Nacht nicht zurück, oder blieb auch für eine Woche
weg! Woher sollte ich wissen, daß man am nächsten Morgen ihre Leiche finden
würde !«
    »Wohin sind Sie gefahren, Edgar ?« fragte ich.
    »In der Gegend umher«, sagte er
und zuckte trotzig die Schultern.
    »Lassen Sie sich was Besseres
einfallen, Kleiner !« knurrte ich.
    »Das ist kein großes
Geheimnis«, sagte Kirk mürrisch. »Wir fuhren hierher. Ich versuchte noch immer,
einen Ansatzpunkt zu finden, und für den Fall, daß einem von uns etwas
einfallen sollte, waren wir wenigstens gleich in der Nähe .«
    Lee Rand brummte schwerfällig,
als er sich in seinem Stuhl weiter nach vorn schob, über den Tisch lehnte und
seinen Sohn anstarrte. »Das war der Tag, als Jenny Holts Geburtsurkunde
plötzlich verschwunden war«, sagte er langsam mit ausdrucksloser Stimme. »Ich
brachte Taptoe beinahe zum Wahnsinn, weil er sie
suchen mußte. Aber irgendwie lag sie zwei Tage später wieder auf ihrem
richtigen Platz .«
    »Vielleicht hast du dir das
eingebildet, Dad ?« Edgars Stimme schwankte unsicher.
    »Jemand hat also einen Einfall
gehabt«, sagte Fowler heiser.
    »Joe«, sagte ich freundlich,
»das müssen Sie gewesen sein .«
    »Ich habe überhaupt keine
Einfälle gehabt«, sagte er wütend. »Vielleicht hat dieser verrückte Knilch
Edgar Einfälle gehabt, aber nicht ich .«
    »Ich habe keinerlei Einfälle
gehabt !« schrie Edgar hysterisch. »Sie wollen mir bloß
alles in die Schuhe schieben. Damit vergeuden Sie aber Ihre Zeit, kann ich
Ihnen sagen. Warum soll ich an allem schuld sein? Joe war es, der die ganze
Zeit über drängte !«
    »Halten Sie den Mund !« sagte Kirk bösartig.
    »Ich halte den Mund nicht !« Edgar sprang auf, so daß sein Stuhl hintenüberfiel.
»Jetzt reicht’s mir! Mehr lasse ich mir nicht gefallen! Mein ganzes Leben lang
bin ich herumgeschubst worden !« In ohnmächtiger Wut
schlug er mit der Faust auf den Tisch. »Ich mag nicht mehr! Habt ihr gehört ?«
    Er warf den Kopf zurück und
starrte über die Länge des Tisches hinweg mit vor Haß verzerrtem Gesicht auf
seinen Vater. »Du!« Er spie das Wort förmlich aus. »Ein abgetakelter
Cowboy-Schauspieler! Ewig hast du mir vorgebetet, was ich zu tun und zu lassen
hätte! >Zieh diesen Anzug nicht an, Edgar, er ist ein bißchen zu auffällig !< >Du hast dein Konto in diesem Monat überzogen,
Edgar, also nichts bis Juli!< >Deine Spielschulden sind dein eigenes
Problem, also laß mich damit ungeschoren!< Ich hasse dich!« schrie er
plötzlich. »O Himmel! Wie ich dich hasse!
    Ich will dir noch etwas anderes
erzählen, du heuchlerischer alter Bock! Ich habe mit Jenny ein
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