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Der wahre Hannibal Lecter

Titel: Der wahre Hannibal Lecter
Autoren: Jaques Buval
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dieses Mannes sind so unvorstellbar und grauenhaft, dass man sie nicht wiedergeben möchte. Wie kein anderer Täter in der Geschichte Großbritanniens ist er ständig davon besessen, zu verletzen und zu töten. Der Regisseur des Filmes ›Das Schweigen der Lämmer‹ hätte sicher seine Freude an der Lebensgeschichte dieses Mannes. Man versucht, diesen Fall nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Sicher zu Recht.«
    In seinem Brief vom 26. Dezember 2000 schreibt er: »Du musst dir beim Schreiben deiner Bücher im Klaren darüber sein, Jaques, dass die nächste Generation der Serienkiller von dem Kaliber der Amerikaner J. Dahmer und T. Bundy oder der Engländer D. Nielson und P. Sutcliffe traurigerweise noch arbeiten, wie man so sagt, und dass es nur vom Zeitpunkt ihrer Entdeckung abhängt, wann sie der Öffentlichkeit vorgeführt werden. Ich glaube nicht daran, dass irgendein Buch über mehrfache Mörder, vergangene oder derzeitige, zufällig gelesen von gerade arbeitenden Mördern, den Funken Demut und Menschlichkeit in ihnen entzünden kann, der sie mit dem Menschenschlachten oder der Zerstörung aufhören lässt oder sie ermutigt, sich ihrer Gefangennahme und der daraus folgenden Inhaftierung auszuliefern. Es kann sein, dass du mit dem oben Erwähnten nicht übereinstimmst. Das ist dein unwiderrufliches Recht, Jaques. Und meine eigene Überzeugung, die ich oben zum Ausdruck gebracht habe, ist nicht unveränderbar oder fixiert. Ich betrachte mich als einen durchschnittlichen Menschen. Jemand mit einer größeren Intelligenz oder Erfahrung kann folglich meine Überzeugung ändern, wenn er einen anderen Blickwinkel zum Ausdruck bringt…«

»Der leibhaftige Satan«

    25 Jahre strengste Isolationshaft hat er bereits verbüßt. Er lebt in einem »Käfig« ohne Fenster. Die Einrichtung ist aus Pappe.
    Man will dem Monster nicht mehr die kleinste Möglichkeit geben, hinter diesen Mauern Gewalt anwenden zu können, gegen wen auch immer. Man ist sich sicher, er würde keine Gelegenheit auslassen. Aus dem einst verspotteten, lispelnden jungen Mann ist ein schreibgewandter und bibelfester Häftling geworden. Jedes seiner Worte ist überlegt und klug gewählt, wie all seine Briefe beweisen.
    »Er ist ein Ungeheuer ohnegleichen, er ist nicht einzuschätzen«, beschreibt ihn ein Gefangenenwärter aus der Strafanstalt Wakefield, dem Gefängnis mit dem härtesten Strafvollzug, den England zu bieten hat. »Unheimliche Angst erfüllt einen, wenn man nur die Klappe an seiner Zellentür öffnen muss. Er strahlt eine Aura des Schreckens aus. Man weiß, dieser Mensch ist zu allem fähig. In seinen Augen kann man die Lust zu töten sehen. Ich möchte nicht viel über ihn sagen, aber ich bin davon überzeugt, in ihm wohnt der Teufel.«
    Nach einer kurzen Pause fährt er fort. Fast beschwörend gibt er zu verstehen: »Er ist der leibhaftige Satan. Tausende Gefangene habe ich in meiner langen Dienstzeit kommen und gehen sehen. Mörder, ja auch Serientäter. Aber unter all diesen war keiner wie er.«
    Dies ist die ungekürzte Meinung eines von hunderten Gefängnisangestellten der Strafanstalt, in der »der wahre Hannibal Lecter« verwahrt wird.
    Und dieser Gefangene wird wohl nie mehr das Licht der Freiheit erblicken dürfen. Wie selten ein Täter dieses Kalibers hat er sich damit abgefunden, dass man ihn nach Jahrzehnten in einem Sarg innerhalb der Gefängnismauern »verscharren« wird. Er ist erst 47 Jahre alt, hat fast sein ganzes Leben in Heimen und Gefängnissen verbracht. Er war ständig einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt. Er blickte voll Freude in die Augen der Menschen, die er getötet hat.
    Er droht, in Kürze einen Wärter zu töten, wenn er keine besseren Haftbedingungen erhält. Und er wünscht sich einen Wellensittich. Wenn ihm dieser Wunsch nicht erfüllt wird, will er sich das Leben nehmen, so hat er es zumindest angekündigt.
    Man ist sich bei der Gefängnisleitung sicher, seine Taten könnten eine Fortsetzung erleben – so wie »Das Schweigen der Lämmer«.

Englands harter Strafvollzug

    Ein erster warmer Regentropfen rinnt langsam an dem Zweig herab. Die Natur erwacht, aber das weiße, fast jungfräulich anmutende Kleid des Frostes aus der vergangenen Nacht lässt ein Verweilen nicht zu. Noch will sich die Kälte des langen Winters der wohligen Wärme der neuen Jahreszeit nicht ergeben. Stößt sie zurück wie einen unliebsamen Gast.
    Bedächtig und still versuchen die ersten Sonnenstrahlen den
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