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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
Autoren: Carola Wimmer
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Klau-Kuno an, sofort!«
    Aber so einfach ist es nicht. Denn Jakob und Ronnie sind gestern Zweifel gekommen. Sollen sie wirklich Klau-Kuno für den Täter halten, nur weil er ein Ganovengesicht hat? Sitzen sie da nicht einfach Vorurteilen auf? Könnte nicht auch Gerd Bröhn der Dieb sein?
    Nach langem Überlegen einigten sie sich schließlich darauf, nicht ohne konkrete Beweise zur Polizei zu gehen. Besonders Ronnie hatte für Fairness plädiert. Schließlich wäre er, Ronnie, damals in Teufels Küche geraten, wenn Jakob gleich mit seinem Verdacht hausieren gegangen wäre. Auch wenn die Polizei den Engel nicht bei Ronnie gefunden hätte, der bloße Verdacht hätte ihm das Leben schwermachen können.
    Nachdem Jakob Laura seine Überlegungen erklärt hat, rümpft sie die Nase. »Und was wollt ihr jetzt machen?«, will sie wissen.
    »Keine Ahnung«, gesteht Jakob. »Nach der Schule kommt Ronnie erst einmal bei uns vorbei, damit wir der Burg den letzten Schliff geben können. Dabei wollen wir noch einmal genau nachdenken.«
    »Dann überlege ich aber mit«, erklärt Laura. »Und du kannst dir sicher sein, wenn ihr nichts unternehmt, dann ich !«
    Jakob muss schlucken. Für einen Moment befürchtet er, dass Laura es ernst meint. Vor seinem geistigen Auge sieht er schon, wie Laura Klau-Kuno mit seiner Lederjacke und seinen Tätowierungen zur Rede stellt. Aber dann beruhigt er sich wieder. Sie werden am Nachmittag schon eine Lösung finden, denkt er zuversichtlich.
    In der Schule findet heute kein regulärer Unterricht mehr statt, denn es ist der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. Ronnie und Jakob haben also schon am Vormittag viel Zeit, den Fall Klau-Kuno noch einmal zu besprechen. Doch sie kommen auch jetzt zu keinem Ergebnis.
    In der letzten Stunde haben Jakob und Ronnie Unterricht bei Frau Krause.
    Frau Krause zündet auf ihrem Lehrerpult eine Kerze an und verteilt Plätzchen, um den Schultag ruhig ausklingen zu lassen. Sie bittet die Kinder, zu erzählen, was sie in der Vorweihnachtszeit erlebt haben.
    Als Jakob an der Reihe ist, erzählt er von seiner Begegnung mit Frau Knukel. Er berichtet von den schönen Nachmittagen in ihrer Wohnung und von ihrer Krankheit. Im Klassenraum wird es mucksmäuschenstill. Alle Kinder hören aufmerksam zu. Manche schauen betrübt zu Boden, andere nicken betroffen.
    »Bei uns zu Hause ist Weihnachten immer sehr schön«, fasst Jakob seinen Bericht zusammen. »Aber die arme Frau Knukel hat niemanden mehr auf der Welt.«
    »Was könnte man da machen? Hat jemand eine Idee?«, fragt Frau Krause. Da meldet sich Ronnie: »Wir könnten Frau Knukel doch alle zusammen eine Weihnachtskarte schreiben!«, schlägt er vor.
    Alle Kinder sind sofort begeistert.
    Frau Krause holt ein riesiges Stück Papier aus dem Kunstraum herbei, das von den Schülern mit bunten Stiften bemalt wird. Ronnie zeichnet einen dicken Schneemann, Jakob einen wunderschönen Weihnachtsengel. Ganz oben auf das Papier schreibt Frau Krause dann noch: »Fröhliche Weihnachten, Ihre 6a!« Anschließend schreiben alle Kinder ihren Namen darunter.
    Jakob freut sich. Denn er ist überzeugt, dass der Brief Frau Knukel gefallen wird. Frau Krause verspricht, den Brief der Kinder persönlich bei der alten Dame in der Schäfchengasse vorbeizubringen.
    Nach Schulschluss trennen sich die Wege der beiden Freunde. Ronnie muss nach Hause zum Mittagessen, verspricht aber, wie verabredet am Nachmittag bei Jakob vorbeizukommen.
    Nach dem Essen macht sich Jakob an die Arbeit. Die Ritterburg ist so gut wie fertig, es fehlt nur noch der allerletzte Schliff. Das Burgtor soll noch mit Gummibärchen verziert werden. Jakob bereitet dafür neuen Klebstoff aus Ei und Puderzucker vor.
    Als Ronnie schließlich erscheint, kann es sofort losgehen. Doch die Jungen haben kaum angefangen, da setzt sich Laura mit verschränkten Armen zu ihnen ins Wohnzimmer.
    »Ich habe gehört, ihr wisst, wer der Dieb ist, wollt ihn aber nicht anzeigen«, sagt sie zu Ronnie.
    Ronnie schüttelt heftig den Kopf. »Nein, wir wissen das doch gar nicht! Wir haben nur einen Verdacht.«
    »Wir brauchen Beweise, Laura«, mischt Jakob sich ein. »Das habe ich dir doch vorhin erklärt. Vielleicht ist ja auch Herr Bröhn der Dieb!«
    Laura lacht auf. »Und dieser Klau-Kuno ist der Weihnachtsmann, oder was?«
    »Gehen wir logisch vor«, sagt Jakob und holt einen großen Zettel. Auf die eine Hälfte des Zettels schreibt er KLAU-KUNO, auf die andere GERD BRÖHN . »Schreiben wir doch
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