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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
Autoren: Carola Wimmer
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läuft mit ungebremstem Tempo Richtung Marktplatz. Wenn Jakob ihm jetzt nicht folgt, wird er ihn aus den Augen verlieren. Jakob gibt sich einen Ruck und läuft los. Bis zum Marktplatz hofft er noch, dass Ronnie ihm entgegenkommt. Aber Ronnie kommt nicht. Jakob muss weiter.
    Dabei hat er große Schwierigkeiten, dem Mann mit der Glatze zu folgen. Denn obwohl der Mann keineswegs rennt, wächst der Abstand zwischen ihnen bedenklich. Das liegt daran, dass der Verdächtige, ohne links und rechts zu gucken, durch die Straßen läuft. Leute, die ihm entgegenkommen, weichen ängstlich aus. Aber Jakob schafft es und bleibt ihm auf den Fersen. Die Verfolgung führt ihn in eine Gegend, die er bisher noch nicht kannte. Die Wohnhäuser sind Lagerhallen gewichen. Hinter einem kaputten Stacheldrahtzaun liegt eine Müllhalde, die einzige Wiese ist durch Papierabfälle und leere Getränkedosen verschmutzt. Jakob wird es zunehmend unheimlich. Als sich der Verdächtige an einer Ampel für einen kurzen Moment umdreht, fällt sein Blick auf Jakob. Den durchfährt es heiß und kalt. Sobald die Ampel grün wird, läuft der Mann weiter. Jakob ist unschlüssig. Er möchte nicht ein zweites Mal von dem Mann gesehen werden. Deshalb verlangsamt er seinen Schritt und versucht, hinter geparkten Autos Deckung zu finden.
    Mittlerweile hat der Mann mit dem blauen Mantel über dem Arm einen Imbisswagen erreicht. Jakob duckt sich hinter einen Müllcontainer und beobachtet, wie er seine Bestellung aufgibt, einen Geldschein über den Tresen schiebt und wartet. Da spürt Jakob plötzlich eine Hand auf seiner Schulter. Er zuckt vor Schreck zusammen und dreht sich um.
    »Hat es einen bestimmten Grund, dass du den Imbiss beobachtest, mein Junge?«, fragt ihn ein älterer Herr in einer schäbigen roten Jacke.
    »Nein!«, ruft Jakob. »Ich beobachte gar nicht den Imbiss.«
    »Ach, dann also Klaus-Kuno!«, sagt der Mann und nickt verständnisvoll. »Hat er dir was geklaut?«
    »Nein, ich bin hier nur zufällig«, windet sich Jakob.
    »Mit Klaus-Kuno ist nicht zu spaßen«, warnt ihn der alte Herr. Dann packt er Jakobs Kragen, zieht ihn näher an sich heran und flüstert aufgeregt: »Der hat auch mir schon mal die Brieftasche geklaut. Der stiehlt Autos, Fahrräder, Kinderwagen, alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Deshalb nennt man ihn ja auch Klau-Kuno! Und nicht Klaus-Kuno. Du verstehst?«
    »Ja, klar: Klau-Kuno«, wiederholt Jakob und versucht, sich loszureißen. Doch der alte Herr packt nun auch noch sein Handgelenk mit festem Griff und lässt es nicht mehr los. Ängstlich schaut Jakob in Richtung Imbiss. Dummerweise kreuzen sich sein und Klau-Kunos Blick, der durch das Gerangel aufmerksam geworden ist. Als Nächstes sieht Jakob, wie Klau-Kuno grimmig seinen Mantel weglegt und mit starrem Blick in seine Richtung marschiert. Vor lauter Angst gelingt es Jakob endlich, sich von dem alten Herrn loszureißen. Er läuft los, so schnell er kann. Ohne sich umzuschauen, rennt er den Weg zurück, den er gekommen ist. Sein Ziel: die Reinigung. Dort wo Ronnie auf ihn wartet! In Sicherheit.
    Je näher Jakob dem Marktplatz kommt, desto mehr schwindet die Angst. Sie macht einem herrlichen Triumphgefühl Platz: Er hat den Dieb! Es gibt keinen Zweifel: Klau-Kuno hat den Weihnachtsengel gestohlen. Und er, Jakob, ist ihm auf die Schliche gekommen!
    Als Jakob die Reinigung erreicht, ist Ronnie nicht dort. Also läuft er zu ihm nach Hause, wie sie es für diesen Fall verabredet haben.
    »Ich hab den Dieb«, ruft Jakob aufgeregt, als Ronnie ihm die Türe öffnet. Dann erzählt er ihm von seiner Begegnung mit Klau-Kuno.
    »Ist ja irre«, sagt Ronnie. »Als ich zurückkam, habe ich noch eine Weile gewartet. Der andere Mantel wurde auch abgeholt. Aber diesen Verdächtigen können wir ja dann abhaken.«
    »Glaube schon«, sagt Jakob und reibt sich die Hände. Doch dann besinnt er sich. »Wer hat denn den anderen blauen Mantel abgeholt?«, will er wissen.
    »Ach, der kann es überhaupt nicht gewesen sein«, antwortet Ronnie. »Der zweite Mantel wurde kurz nachdem ich wiederkam abgeholt. Und zwar von dem netten Herrn Bröhn.«
    Haben Ronnie und Jakob stichhaltige Beweise gegen Klau-Kuno in der Hand?





A ls Jakob Laura auf dem Weg zur Schule ausführlich von ihren Ermittlungen und Ronnies Beobachtung erzählt, ist Laura entrüstet. »Auf was wartet ihr noch?«, fragt sie. »Der nette Gerd Bröhn ist ja wohl auf gar keinen Fall der Dieb! Geht zur Polizei und zeigt diesen
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