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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
Autoren: Carola Wimmer
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einfach mal auf, was für oder gegen die Verdächtigen spricht.«
    »Der eine ist offenbar ein Ganove, er hat schon mal geklaut. Der andere ist ein netter Ladenbesitzer«, sagt Laura.
    Mehr fällt auch Ronnie und Jakob so schnell nicht ein. Grübelnd sitzen sie vor dem Blatt Papier und suchen nach Argumenten.
    Da fällt Laura noch etwas ein. »Der einen hat einen netten Namen, der andere einen doofen«, sagt sie.
    »Das gilt nicht«, sagt Ronnie. »Was hat denn der Name mit einem Verbrechen zu tun?«
    Laura zuckt die Schultern. »War nur ’ne Idee«, sagt sie.
    »Wir müssen unbedingt logisch bleiben«, sagt Ronnie und schüttelt energisch den Kopf.
    Jakob, der die ganze Zeit auf das Papier gestarrt hat, hebt plötzlich den Kopf. Triumphierend schaut er in die Runde.
    »Vielleicht hat der Name ja doch etwas mit dem Verbrechen zu tun«, sagt er und betrachtet noch ein mal das Blatt Papier aus der Nähe. Dann schüttelt er ungläubig den Kopf. »Dass uns das nicht schon früher aufgefallen ist«, keucht er.
    »Was denn? Erzähl!«, ruft Ronnie und nimmt das Blatt aus Jakobs Händen, um ebenfalls einen genauen Blick darauf zu werfen.
    »Siehst du es nicht?«, fragt Jakob.
    Ronnie schüttelt den Kopf.
    »Ordne doch mal bei Gerd Bröhn die Buchstaben neu«, gibt Jakob Anweisung. »Aber mach aus dem Ö ein O und ein E!«
    Nun reißt Laura Ronnie das Papier aus der Hand und rätselt. »Greb Droehn, Dorb Grehne, Borger Drehn.« Dann hat sie plötzlich eine Eingebung. Sie holt tief Luft. »Ach du Schreck. Ich habe es. Anders zusammengesetzt ergibt sich aus Gerd Bröhn der Name unserer Stadt – Rhodenberg!«
    Kann das Zufall sein?





E s ist der letzte Samstag vor dem Weihnachtsfest. In der Rhodenberger Innenstadt ist der Teufel los. Alle Einwohner sind auf den Beinen, um letzte Besorgungen zu machen. Der Himmel ist strahlend blau, die Temperaturen sind unter null Grad gesunken. Jakobs Atem verwandelt sich in kleine Wolken, während er am Marktplatz auf Laura und Ronnie wartet.
    Die Kinder haben verabredet, der merkwürdigen Buchstabendreherei Herrn Bröhns auf den Grund zu gehen. Sie wollen ihn im Dies-und-Das-Laden besuchen und ihn ohne Umschweife direkt nach der Bedeutung seines Namens fragen. Doch bisher steht Jakob allein da. Denn Laura ist mit Mama noch auf der Suche nach Schuhen, die zu ihrem pompösen Riesenrüschenkleid passen.
    Als Laura endlich erscheint, macht sie einen zufriedenen Eindruck. Die Schuhsuche war erfolgreich. Jetzt fehlt nur noch Ronnie.
    Als dieser auch nach einer halben Stunde nicht erscheint, machen sich Laura und Jakob allein auf den Weg. Vom Marktplatz steuern sie direkt die Schäfchengasse an, um Gerd Bröhn in seinem Geschäft zu besuchen.
    Doch gerade als sie in die Gasse einbiegen, sehen sie, wie Gerd Bröhn die Ladentür abschließt und mit seinem Stock in den Händen davonspaziert. Auf seinem Rücken trägt er einen großen, prallen Rucksack.
    »Wo will denn der hin?«, fragt Laura. Jakob zuckt mit den Schultern. Ohne weitere Worte zu verlieren, macht er Anstalten, Herrn Bröhn zu folgen.
    Laura ist erst unschlüssig. »Ich muss nachher zur Generalprobe«, sagt sie. Dann schließt sie sich doch ihrem Bruder an.
    Herr Bröhn läuft strammen Schritts Richtung Stadtgrenze. Jakob bemerkt, dass es bereits dämmert.
    Bald wird die Dunkelheit den Kindern die Sicht nehmen. Aber Jakob und Laura kehren nicht um. Als sie bemerken, dass Herr Bröhn unbeirrt den Berg hinauf der Burg zustrebt, wundern sie sich nicht.
    »Der ist von Rhodenberg und der Burg ja offenbar besessen«, flüstert Laura.
    »Aber was will er da oben?«, fragt Jakob.
    Keuchend erklimmen die Geschwister den Berg. Als sie die Burg erreicht haben, umgibt sie eine unheimliche Schwärze. Nur mit großer Anstrengung können sie vor sich einen Schatten ausmachen, der durch das Torhaus ins Innere des verfallenen Burghofs schlüpft. Jakob nimmt Laura an die Hand und schleicht voran. Vorsichtig setzt er einen Fuß vor den anderen. Einen Augenblick hat Jakob das Gefühl, einen Ast zu streifen, vielleicht ist es auch eine gespannte Schnur, die seinem Schritt kurz Widerstand leistet. Doch noch während Jakob sich fragt, was das wohl gewesen sein könnte, gerät er ins Rutschen. Auf dem feuchten Boden geht es bergab!
    Jakob stürzt und reißt Laura mit sich! Mit einem schrillen Kreischen landet sie noch vor Jakob in einer matschigen Kuhle. Es ist der Keller der Burg. Jakob hat nicht an die Gefahrenstelle gedacht, die er von seinem letzten
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