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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
Autoren: Carola Wimmer
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kleinlaut und schaut an sich herunter. »Meint ihr, ich soll das Kleid gleich in die Waschmaschine stecken? Oder muss es eher in die Reinigung?«
    »Kann man nicht alles in der Maschine waschen?«, fragt Jakob stirnrunzelnd.
    »Nein, manche Stoffe müssen in die chemische Reinigung. Dicke Gardinen, Papas guter Anzug, Mäntel und so«, erklärt Laura, während sie ihr Kleid auf weitere Flecken untersucht.
    Jakob schaut Ronnie an. Ein Lächeln breitet sich nach und nach auf seinem Gesicht aus. »Dann haben wir ja doch eine Spur!«, ruft er.
    Laura schaut irritiert. Aber Ronnie versteht sofort. »Na klar! Der Dieb hat seinen Mantel bestimmt in die Reinigung gebracht!«
    Werden Jakob, Ronnie und Laura den Dieb jetzt überführen?





J akob weiß heute nicht, was er als Erstes tun soll. Auf der einen Seite will er so schnell wie möglich den Westflügel der Burg reparieren. Zum anderen möchte er den Dieb des Weihnachtsengels aufspüren.
    »Ich finde, wir sollten zuerst unserer neuen Spur nachgehen«, findet Ronnie, als sich Jakob mit ihm in der großen Pause bespricht. »Wir besuchen gleich nach Schulschluss die Reinigung an der Lämmchengasse und fragen, wer einen blauen Mantel abgegeben hat.«
    »Ist das auch wirklich die einzige Reinigung in Rhodenberg?«, will Jakob wissen.
    »Ja. Ich habe im Internet nachgesehen. Wenn der Dieb sich die Mühe gemacht hat, den Mantel in einer Nachbarstadt in die Reinigung zu bringen, haben wir natürlich Pech«, sagt Ronnie.
    »Okay«, willigt Jakob ein. »Wollen wir Laura noch Bescheid sagen?«
    »Laura hat genug um die Ohren«, winkt Ronnie ab, »außerdem ist das jetzt wirklich nur ein Klacks und mit etwas Glück haben wir heute Nachmittag den Dieb.«
    Doch die Jungen haben sich die Detektivarbeit zu leicht vorgestellt. In der Reinigung steht neben der freundlichen Angestellten Frau Singvogel auch die Chefin und Inhaberin Frau Bullbeisser hinter dem Tresen. Sie ist in der ganzen Stadt für ihre rüde Art bekannt. Als Ronnie sie höflich nach Besitzern von blauen Mänteln fragt, reagiert sie sofort pampig.
    »Was ist denn das für eine Frage?«, schimpft sie. »Schon mal was von Datenschutz gehört? Meine Kunden haben ein Vertrauensverhältnis zu mir! Das ist wie beim Arzt, da ist auch Schweigepflicht angesagt. Wie kommt ihr überhaupt drauf, hier hereinzuspazieren und mich auszufragen? Unglaublich, das.«
    »Aber … es geht doch um den verschwundenen Weihnachtsengel«, stammelt Jakob. »Wir wollen doch den Dieb finden.«
    »Papperlapapp! Weihnachtsengel! Ihr Hobbydetektive! Schulbubenschnüffler! Fragt mich nicht nach meinen Kunden aus, versteht ihr!«, keift Frau Bullbeisser.
    Jakob und Ronnie starren sich mit offenem Mund an. Eine solche Reaktion haben sie nicht im Traum erwartet.
    Im Rückwärtsgang verlassen sie wie begossene Pudel das Geschäft.
    Als sie wieder auf der Straße stehen, fühlt sich Jakob regelrecht benommen. »Also mit der ist nicht gut Kirschen essen«, sagt er.
    »Was machen wir denn jetzt?«, fragt Ronnie, während sie unschlüssig auf der Straße stehen.
    Da tritt Frau Singvogel aus der Reinigung. »Ich mache jetzt Mittagspause, wollt ihr vielleicht mitkommen?«, flüstert sie unauffällig.
    Jakob versteht nicht. Warum soll er mit Frau Singvogel Mittagspause machen? Aber Ronnie hat sich ihr bereits angeschlossen. Verwirrt trottet Jakob hinterher.
    Beim Bäcker setzt sich Frau Singvogel mit den Jungen in eine schwer einsehbare Ecke. »Ihr sucht also den Dieb des Weihnachtsengels?«, fragt sie.
    »Ja! Und wir sind uns sicher, dass er nach dem Diebstahl einen blauen Mantel bei Ihnen in der Reinigung abgegeben hat!«, erklärt Ronnie.
    »Wenn das so ist, kann ich euch vielleicht helfen«, sagt Frau Singvogel. »Ich kenne zwar keine Namen, wir verteilen ja nur Nummern. Aber sobald ich zurück in der Reinigung bin, kann ich nachschauen, ob es noch blaue Mäntel gibt, die vor Weihnachten abgeholt werden müssen.«
    »Das wäre wahnsinnig nett«, bedankt sich Jakob.
    Gemeinsam begleiten sie Frau Singvogel zurück zur Reinigung. Dann müssen sie einige Minuten warten. Schließlich kommt Frau Singvogel gut gelaunt wieder aus dem Geschäft. »So«, sagt sie. »Für heute ist ein Mantel fertig geworden. Morgen werden es zwei sein.«
    Jakob und Ronnie sind nun wieder zuversichtlich. Sie bedanken sich überschwänglich und ziehen sich in den gegenüberliegenden Buchladen zurück. Während sie so tun, als würden sie die Inhaltsangaben auf den Buchrücken lesen,
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