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Der verrueckte Feuerspuk

Der verrueckte Feuerspuk

Titel: Der verrueckte Feuerspuk
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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versuchte mit aller Macht, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.
    „Sie haben meinen Bruder zu sehr erschreckt“, plapperte sie, um Zeit zu gewinnen, und zog vorsichtig das Buch unter Max’ T-Shirt hervor.
    „Mein Kellner hat mich darüber informiert, dass zwei Kinder seit über einer Viertelstunde auf dem Klo verschwunden sind“, sagte die Frau und starrte Max und Paula aus kalten Augen an. „Was habt ihr hier zu suchen? Und wie seid ihr überhaupt hier reingekommen? Ich war mir sicher, ich hätte das Büro abgeschlossen …“
    Inzwischen lag das Buch wieder auf dem Schreibtisch. Paula legte einen Arm um ihren kleinen Bruder, der mittlerweile zu zittern begonnen hatte. Am liebsten hätte Paula sich irgendwo verkrochen und sich Augen und Ohren zugehalten. Aber sie war die große Schwester und hatte die Verantwortung. Für Max kratzte sie ihren ganzen Mut zusammen: „Wir … wir haben die Toilette nicht gefunden und … uns verlaufen …“
    Die Frau verzog keine Miene.
    Plötzlich ging alles sehr schnell. Fußgetrappel von mehreren Menschen näherte sich. Die Frau wirbelte auf dem Absatz herum. Fast gleichzeitig stürzte Kommissar Gruber in das Zimmer und verstellte der Frau den Fluchtweg.
    „Polizei!“, rief er. „Sie sind verhaftet!“
    Die Moosbrogers, Kommissar Gruber, Paula, Max, Sherlock, Lilly, Dr. Kuckelkorn, Frau Hagedorn und einige andere Hotelgäste hatten sich im Speisesaal des Klosterhotels versammelt.
    „Frau Kratz ist der Feuermönch?“, fragte Herr Moosbroger ungläubig. „Frau Kratz vom Hotel Seeblick? Ja, aber warum denn?“
    „Sie wollte Sie wohl als Konkurrenten ausschalten“, erklärte Kommissar Gruber.
    „Da haben Sie Ihr Gespenst!“, höhnte Wolf Rabowski in Richtung von Frau Fallini.
    Die zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern und säuselte: „Sie können denken, was sie wollen. Aber ich spüre immer noch die Anwesenheit eines Gespenstes. Es ist hier in diesem Raum.“
    Paula, Max und auch Sherlock konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wenn Frau Fallini wirklich ein Gespenst spürte, dann niemand anderen als Sherlock Freiherr von Schlotterfels.
    „Schade, dass ich nicht dabei sein konnte“, hüstelte Julius, der schon etwas besser aussah als am Tag zuvor.
    „Es war euer Glück, dass ihr Julius nach dem Weg gefragt habt. So konnte er uns sagen, wo wir nach euch suchen mussten“, wandte sich Kommissar Gruber an Max und Paula. „Was ihr da gemacht habt, war mehr als riskant! Das hätte ganz schön ins Auge gehen können!“
    „Wohl wahr“, sagte Frau Hagedorn kopfschüttelnd. „So etwas ist viel zu gefährlich für Kinder. Ganovenjagd ist etwas für Erwachsene!“
    „Wie gut, dass wir Sherlock dabeihatten, sonst müssten wir ja jetzt ein schlechtes Gewissen haben“, zischelte Paula ihrem Bruder zu.
    „Ganz recht. Ich passe schon auf euch auf!“, sagte Sherlock leise.

Eine schöne Überraschung
    Eine Woche später hatte sich die ganze Aufregung wieder gelegt. Die Kuckelkorns und Frau Hagedorn waren mit den Gespenstern im Gepäck ins Schlossmuseum zurückgekehrt. Frau Hagedorn war heilfroh, wieder ungestört und in ihrem eigenen Bett schlafen zu können. Paula und Max genossen die restlichen Ferien gemeinsam mit Sherlock und Lilly in vollen Zügen. Jede freie Minute verbrachten die Geschwister mit den beiden Gespenstern. Bei gutem Wetter saßen sie am Seerosenteich und lauschten Sherlocks Erzählungen von vergangenen Zeiten. Und wenn es regnete oder zu kalt wurde, schlichen sie sich in das geheime Zimmer.
    Dr. Kuckelkorn wartete täglich darauf, dass ein Lkw vor dem Museum hielt und die antiken Möbel lieferte, die er bei Xaver Brauninger gekauft hatte. Und dann kamen sie endlich – die lang ersehnten Antiquitäten. Während die Möbelpacker noch ausluden, überbrachte der Postbote einen Brief vom Klosterhotel.
    Ihr lieben Kuckelkorns,
    wir hoffen, ihr seid gut in eurem Barockschlösschen angekommen!
    Bei uns kehrt so langsam wieder Ruhe ein. Zum Glück hat uns der ganze Wirbel um den Feuermönch nicht nachhaltig geschadet. Im Gegenteil: Nachdem die Geschichte in der Zeitung gestanden hat, können wir uns vor Hotelgästen gar nicht mehr retten. Aber das haben wir nur euch zu verdanken, Max und Paula. Hättet ihr nicht Frau Kratz, die Chefin des Hotels Seeblick, als Täterin überführt, sähe es für uns jetzt sehr schlecht aus. Als kleines Dankeschön haben wir unserem Brief vier Eintrittskarten für einen Freizeitpark ganz in eurer Nähe
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