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Der verrueckte Feuerspuk

Der verrueckte Feuerspuk

Titel: Der verrueckte Feuerspuk
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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ich mich nicht ab!“
    „Aber vielleicht könnten Sie trotzdem mit dem Feuermönch reden? Von Gespenst zu Gespenst?“, überlegte Max laut.
    „Ich?“ Entsetzt tippte sich Freiherr von Schlotterfels mit dem Zeigefinger gegen die Brust.
    „Versuchen könnten Sie es doch mal!“, erwiderte Max.
    „Natürlich könnte ich das“, gab das Gespenst großspurig zurück. „Allerdings bezweifle ich, dass dieser Flegel die Sprache eines Adligen versteht. Daher halte ich eine solche Unterredung für sinnlos.“
    Paula und Max wussten natürlich, dass Freiherr von Schlotterfels nur nach einer guten Ausrede suchte, um nicht mit dem Feuermönch sprechen zu müssen.
    „So kommen wir nicht weiter“, sagte Max schließlich. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Draußen dämmerte es bereits. Am kleinen Teich im Hof des Klosters quakten die Frösche. „Wir sollten heute Nacht abwechselnd Wache halten. Freiherr von Schlotterfels, Sie haben den halben Tag geschlafen. Würden Sie die erste Wache übernehmen?“
    „Wohlan!“, sagte Freiherr von Schlotterfels. Er nahm Lilly auf den Arm. „An uns kommt niemand vorbei!“ Dabei warf er seinem Hündchen einen entschlossenen Blick zu.
    „Und nicht einschlafen!“, mahnte Paula.
    Empört plusterte sich das Gespenst auf, dass die Knöpfe seiner Weste bedrohlich spannten. „Für wen hältst du mich? Für einen pflichtvergessenen Lump? Ich, Sherlock Freiherr von Schlotterfels, habe noch nie meine Aufgaben vernachlässigt!“
    Wenig später lagen Max und Paula im Bett, während Sherlock und Lilly lautlos zwischen Fenster und Zimmertür hin und her schwebten und auf alle Geräusche lauschten.
    „Glaubst du, dass er heute Nacht wirklich kommt? Der Feuermönch, meine ich?“, flüsterte Paula Max leise zu und zog die Decke wie zum Schutz gegen böse Geister bis zur Nasenspitze.
    Statt eine Antwort zu geben, zuckte Max nur mit den Schultern. Er wusste auch nicht mehr, was er glauben sollte. Max warf sich auf die Seite und beobachtete Sherlock und Lilly. Es musste doch eine logische Erklärung für alles geben! Und wenn diese sonderbare Frau Fallini hinter dem ganzen Schlamassel steckte? Sie schien immerhin die Einzige zu sein, die sich überhaupt nicht vor dem Auftauchen eines verrückten Gespenstes fürchtete …
    „Ich kann nicht einschlafen, wenn da draußen ein irres Gespenst herumgeistert und vielleicht Feuer legen will!“, rief Paula und schwang die Beine aus dem Bett.
    „Ich auch nicht“, sagte Max.
    „Endlich Verstärkung, Lilly!“, freute sich Freiherr von Schlotterfels, als Paula an der Tür Stellung bezog und Max zu ihm ans Fenster trat.
    „Feuer! Feuer!“
    Schon beim ersten Ruf von Frau Hagedorn schreckte Max hoch. Ihm taten alle Knochen weh. Irgendwann in dieser Nacht waren sie alle vier auf dem harten, kalten Steinboden eingeschlafen.
    Max schüttelte Paula, bis sie die Augen aufschlug. „Aufwachen!“, brüllte er. „Es brennt!“
    „Was?“, kreischte Paula. Mit einem Satz war sie auf den Beinen.
    Max krabbelte zu dem schnarchenden Gespenst und schrie ihm aus Leibeskräften ins Ohr: „Es brennt!“
    „Wie belieben?“ Im ersten Moment war Sherlock ganz benommen. Doch dann war er mit Lilly auf dem Arm der Erste an der Tür. Durch das Fenster fiel ein zarter orange flackernder Lichtschein.
    Gerade als Sherlock aufgeregt durch die Tür schweben wollte, wurde diese aufgerissen. Es war Dr. Kuckelkorn.
    Beim Anblick der angsterfüllten Gesichter seiner Kinder hob er beschwichtigend die Hände. „Es ist alles in Ordnung!“, sagte er und schloss Max und Paula in die Arme. „Keine Gefahr! Irgend so ein Witzbold hat ein Holzfloß auf dem Teich im Innenhof in Brand gesteckt. Sonst ist nichts passiert!“
    „Nichts passiert?“, schrillte Frau Hagedorns Stimme hinter ihm auf. „Diese Moosbrogers wissen einfach nicht, wann Schluss ist mit ihrem Hokuspokus! Aber das kann ich Ihnen sagen, Herr Dr. Kuckelkorn, entweder wir reisen morgen ab oder ich kündige!“
    „Liebe Frau Hagedorn“, setzte Dr. Kuckelkorn an und wandte sich zu der Haushälterin um. „Wir können morgen über alles reden, aber jetzt muss ich sehen, ob ich meinem Freund Peter irgendwie helfen kann.“
    Das Floß auf dem Teich brannte lichterloh. Hätte Paula es nicht besser gewusst, hätte sie das Wasser in dem orangeroten Lichtschein für glühende Lava gehalten.
    Sie schaute sich ängstlich um und entdeckte Julius bei seiner Mutter. Er hatte sich in eine Decke gewickelt und beobachtete mit
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