Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verrueckte Feuerspuk

Der verrueckte Feuerspuk

Titel: Der verrueckte Feuerspuk
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
Vom Netzwerk:
herumschnüffeln“, sagte Max leise. „Immerhin ist das hier ein Tatort .“
    „Aber es ist nun mal die einzige Möglichkeit, etwas herauszufinden“, belehrte Paula ihren Bruder und angelte mit einem Stock nach einem verkohlten Holzbrett.
    Plötzlich fing Lilly wie wild an zu bellen.
    „Hast du etwas aufgespürt, Lilly?“, rief Freiherr von Schlotterfels und schwebte zu seinem Hund. Paula und Max folgten ihm. Gerade in dem Moment zog Lilly einen quadratischen, flachen Gegenstand unter einem Buchsbaum hervor.
    Völlig verzückt klatschte Freiherr von Schlotterfels in die Hände. „Meine Lilly! Feiner Hund! Was bist du doch für eine Spürnase!“
    „Darf ich?“, fragte Max höflich und hielt Lilly die ausgestreckte Hand hin. Mit einem zustimmenden „Wuff!“ ließ Lilly den Gegenstand in Max’ Hand fallen und schüttelte sich.
    Aufgeregt lugte Paula über Max’ Schulter. „Was ist das für ein Ding?“
    Als Max es aufklappte, erkannten sie, was es war.
    „Ein Streichholzbriefchen!“, rief Paula und ihr Herz schlug so heftig, dass sie dachte, die anderen müssten es hören.
    „Ein Streichholzbriefchen“, bestätigte Max. Dann las er den Schriftzug vor: „Hotel Seeblick.“
    „Lilly hat einen Hinweis gefunden!“, jubelte Sherlock.
    „Und ob!“, rief Max. „Diese Streichhölzer könnte der Täter verloren haben. Und sie führen uns direkt in das Hotel Seeblick!“
    Sherlock schüttelte verwirrt den Kopf.
    „Freiherr von Schlotterfels, ich glaube, Sie hatten Recht!“, rief Paula. „Ein Gespenst würde kein winziges Holzfloß anbrennen.“
    „Und ein Gespenst würde auch keine Streichhölzer vom Hotel Seeblick benutzen“, fügte Max hinzu. „Das Gespenst von Mönch Sebastianus ist seit wenigen Sekunden aus dem Rennen.“
    Paula seufzte erleichtert auf. Ein böser Mensch war zwar gefährlich, aber ihn konnte die Polizei verhaften – ein böses Gespenst nicht.
    Sherlocks Wangen glühten vor Stolz. „Na, seid ihr auch endlich hinter den Schwindel gekommen? Das hat aber gedauert!“ Er schüttelte den Kopf. „Selbstverständlich war mir der Sachverhalt vom ersten Augenblick an klar. Kein Gespenst würde so einen Budenzauber veranstalten! Mit blutrotem Wachs und brennenden Holzflößen, tsss, tsss … So stellen sich Menschen eben vor, dass Gespenster spuken.“
    Paula grinste. Sie wusste ja, dass auch Sherlock – zumindest am Anfang – auf den Schwindel hereingefallen war. Im nächsten Moment riss sie Max das Streichholzbriefchen aus der Hand.
    „He, kannst du nicht fragen?“, beschwerte sich Max.
    „Keine Zeit!“, antwortete Paula und sprang wie eine Gämse die Stufen zum Kloster hinauf. „Los, kommt! Wir fahren ins Hotel Seeblick!“
    Bevor sie aufbrachen, statteten sie Julius noch einen Besuch ab. Sie ließen sich von ihm den Weg zum Hotel Seeblick erklären. Dann liehen sie sich ein paar Fahrräder vom Hotel aus.
    „Du wirst besser!“, rief Max Paula zu, als sie die Räder startklar machten.
    „Wobei?“, fragte Paula.
    „Beim Problemlösen“, antwortete Max. „Wenn du so weitermachst, dann wirst du doch noch Klassenbeste bei den Textaufgaben.“
    Paula zog die Nase kraus. „Schön wär’s ja …“
    Max drehte sich zu dem Gespenst um, das im Damensitz auf dem Gepäckträger thronte. „Und sie wollen wirklich nicht mitfahren?“
    Sherlock schoss in die Höhe. „Grundgütiger, nein! Das ist mir eine viel zu holprige Angelegenheit. Lilly und ich schweben!“

Der Feuermönch
    Das Hotel Seeblick lag, wie der Name vermuten ließ, direkt am See. Vom Klosterhotel aus konnte man es nur deswegen nicht sehen, weil ein Wäldchen die Sicht versperrte. Das Hotel war total heruntergekommen. Der Putz blätterte von den Wänden. Die Feuchtigkeit hatte grüne Flecken an die Hausmauern gemalt.
    „Sapperlot noch eins!“, rief Sherlock, als er mit flatternden Rockschößen zur Landung ansetzte. „Was für eine Behausung! Auf dem Dach fehlen mehr Ziegel, als vorhanden sind. Dieses marode Gebäude steht doch wohl leer, oder?“
    Das tat es nicht. Als Paula und Max die wackligen Stufen zur Hotelterrasse hochstiegen, lehnte ein Kellner gelangweilt am Rahmen der Terrassentür und las in einer Zeitung. Er schaute nicht mal auf, als sich seine neuen Gäste an einen der Tische setzten.
    „Igitt, mein Stuhl klebt“, sagte Paula.
    Max rührte mit einem liegen gelassenen Strohhalm in einer Cola-Milch-Eis-Pfütze herum, die sich auf der Tischplatte gebildet hatte. „Eigentlich brauchen wir uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher