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Der verrueckte Feuerspuk

Der verrueckte Feuerspuk

Titel: Der verrueckte Feuerspuk
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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matten Augen das schwimmende Feuerfloß. Die Kuckelkorns und Frau Hagedorn standen auf der Treppe, die in den Innenhof des Klosters führte. Bestürzt beobachteten sie Herrn Moosbroger, der mit einem Wasserschlauch das brennende Floß löschte.

    Frau Hagedorn hatte die Arme schützend um Max und Paula gelegt und schüttelte immer wieder den Kopf. „Das schlägt ja wohl dem Fass den Boden aus! Jetzt reicht’s! Morgen reisen wir ab.“
    In Gedanken feilte Frau Hagedorn wahrscheinlich an der Rede, die sie den Moosbrogers zum Abschied halten wollte. Denn nur so war es zu erklären, dass sie von dem folgenden Wortwechsel keine Silbe mitbekam.
    „Wie überaus ordinär“, näselte Sherlock hochmütig.
    „Was meinen Sie?“, flüsterte Paula.
    „Kein Gespenst, das etwas auf sich hält, würde so ein mickriges Feuer entfachen! Das ist schier unvorstellbar! Meine Freunde, hier stimmt etwas nicht!“
    Max hielt nach Feodora Fallini Ausschau. Schließlich entdeckte er sie. Die Geisterseherin stand einige Meter von ihnen entfernt zwischen den anderen Gästen. Sie schaute Max direkt an. Max lief es eiskalt den Rücken hinunter. Hatte er gerade dem wahren Feuermönch in die Augen geblickt?
    Das Feuer war schnell gelöscht. Herr Moosbroger gab Entwarnung. Alle Gäste und das Personal durften wieder auf ihre Zimmer gehen.
    Herr Kuckelkorn brachte seine Kinder zu Bett. Er gab ihnen einen dicken Gutenachtkuss. „Macht euch keine Sorgen. Ich passe die ganze Nacht auf euch auf!“ Dr. Kuckelkorn beugte sich über Max und, ohne es zu ahnen, über Sherlock und Lilly, um Paula in die Arme zu schließen. „Buh, euer Bett steht aber in einer zugigen Ecke. Da fühlt man sich fast wie zu Hause“, scherzte er. „Auch wenn ich nicht glaube, dass heute Nacht noch mal etwas passiert, bleibe ich bei euch.“ Er drückte Paula, die ganz tief einatmete.
    Sie liebte es, wie ihr Vater roch. Es war eine Mischung aus Büchern und Rasierwasser.
    Dann nahm Dr. Kuckelkorn Max in die Arme. „Morgen Früh nehme ich mir meinen Freund Peter Moosbroger zur Brust. Ich glaube, da ist ein klärendes Gespräch fällig.“ Er ließ Max los und deckte ihn zu. „Und vielleicht solltet ihr mir dann auch noch mal eure Geschichte von dem Feuermönch erzählen.“
    Max, Paula und auch Sherlock nickten. Innerhalb von Sekunden waren die Freunde eingeschlafen. Dr. Kuckelkorn schloss die Zimmertür ab und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

Eine heiße Spur
    Am nächsten Morgen wurden die Kuckelkorns und die Gespenster von einem heftigen Klopfen an der Zimmertür geweckt.
    „Dr. Kuckelkorn!“, brüllte Frau Hagedorn.
    Völlig verschlafen rappelte sich Dr. Kuckelkorn hoch und stakste mit steifen Beinen zur Tür.
    „Guten Morgen, Frau Hagedorn“, gähnte er und fuhr sich durch die Haare. „Was ist denn los?“
    „Guten Morgen, Herr Doktor“, sagte Frau Hagedorn und schob sich an ihm vorbei. „Max! Paula! Aufstehen! Wir reisen sofort ab!“
    „Och Mann, ich will schlafen“, knurrte Paula und zog sich die Decke über den Kopf.
    Max räkelte sich. „Was ist denn los?“
    „Sapperlot noch eins! Was habt ihr nur für dreistes Personal?“, moserte Sherlock Paula ins Ohr und legte sich einige Perückenlocken über die Augen.
    Frau Hagedorn verschränkte die Arme vor der Brust. „Letzte Nacht sind die Moosbrogers zu weit gegangen. Für Klamauk dieser Art fehlt mir wirklich das Verständnis!“
    Verschlafen schielte Paula unter ihrer Bettdecke hervor.
    „Es ist mir vollkommen egal, wem diese Moosbrogers jetzt wieder die Schuld für den Vorfall geben – ob diesem Feuermönch, ihrem Sohn, diesem ungezogenen Bengel, oder sonstwem. Wie ich gestern Nacht bereits sagte: Jetzt ist Schluss. Wir reisen heute ab!“
    Dr. Kuckelkorn rieb sich über seine Bartstoppeln. „Ich möchte erst noch mit Peter reden.“
    „Wir kommen mit“, entschied Paula, sprang aus dem Bett und schlüpfte in ihre Sachen.
    Doch Frau Hagedorn wollte nichts mehr davon hören. „Ich packe. Je früher wir von hier wegkommen, desto besser!“
    Schon von Weitem konnten Dr. Kuckelkorn, Max, Paula und die Gespenster die aufgeregten Stimmen hören. Ein paar Hotelgäste, die die Löschaktion der letzten Nacht aus dem Schlaf gerissen hatte, hatten sich in der Eingangshalle versammelt. Sie redeten und brüllten auf Herrn Moosbroger ein. Wolf Rabowskis Stimme übertönte alle anderen.
    „Meine sehr verehrten Gäste“, setzte Herr Moosbroger an und lächelte gezwungen. „Bitte, beruhigen Sie
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