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Der verrueckte Feuerspuk

Der verrueckte Feuerspuk

Titel: Der verrueckte Feuerspuk
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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gar nichts zu bestellen. Hier schwimmt noch genug herum!“
    „Du bist eklig!“ Paula verzog angewidert das Gesicht. Entschlossen schob sie ihren Stuhl zurück und hielt nach einem saubereren Tisch Ausschau. Zum Glück hatte sie ausreichend Auswahl, denn nur einer der vielen Tische war von einem älteren Pärchen besetzt.
    „Hat mit dem anderen Tisch etwas nicht gestimmt?“, fragte der Kellner, als er zu Max und Paula kam, die sich gerade umgesetzt hatten.
    „Hier ist die Aussicht einfach besser“, behauptete Max. Er wollte verhindern, dass Paula durch übermäßiges Gemecker die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Schließlich waren sie sozusagen in geheimer Mission unterwegs. Und wenn Paula zu einer Schimpfkanonade ansetzte, war es aus mit „geheim“.
    Wenig interessiert nickte der Kellner. „Was darf es denn sein?“
    „Cola“, sagte Paula wenig begeistert. Sie konnte sich gut vorstellen, wie die Gläser aussehen würden. Da konnte die von Frau Hagedorn verbotene Cola noch so göttlich schmecken, Paula würde keinen Schluck herunterbekommen. Das wusste sie jetzt schon.
    „Eine Apfelschorle“, sagte Max.
    Der Kellner verschwand.
    „Grundgütiger! Wo habt ihr mich denn hingeführt? Das ist kein Ort für meinesgleichen. Eine Zumutung ist das! Habt ihr das bekleckerte Hemd von diesem Diener gesehen? Unfassbar.“ Freiherr von Schlotterfels konnte nicht anders, er musste seinem Unmut einfach Luft machen.
    „Okay, Herr Kommissar“, sagte Paula. „Was machen wir jetzt?“
    Max legte die Stirn in Falten und tippte sich mit dem Zeigefinger ans Kinn. Paula kannte diese Geste. Max’ Superhirn arbeitete mal wieder auf Hochtouren. Und gleich würde er Sherlock und ihr einen ausgeklügelten Plan servieren.
    Max setzte sich kerzengerade hin, studierte die Terrasse und versuchte durch die Fenster ins Innere des Hotels zu schauen. „Wir müssten uns im Hotel ein wenig umsehen“, brummelte er nachdenklich.
    „Toll, darauf bin ich auch schon gekommen“, schnappte Paula.
    Max erstarrte in der Bewegung und schaute von Paula zu Sherlock und Lilly und wieder zurück. Paula biss sich auf die Unterlippe. Na bitte. Es war so weit.
    „Wir müssen ganz dringend aufs Klo“, sagte Max.
    Paula starrte ihren Bruder ungläubig an. „Beide gleichzeitig?“
    „Warum denn nicht?“
    „Und ich?“, fragte Freiherr von Schlotterfels.
    „Sie kommen natürlich mit“, erwiderte Max. „Und Lilly auch. Sie ist die Wichtigste in meinem Plan. Wenn es hier eine Spur gibt, wird Lilly sie erschnüffeln.“
    Tatendurstig schwebte Lilly vor Max’ Beinen, machte Männchen und hechelte aufgeregt.
    „Dann mal los!“, gab Paula das Zeichen zum Aufbruch.
    Beinahe wären sie an der Terrassentür mit dem Kellner zusammengestoßen, der ihre Getränke auf einem Tablett balancierte.
    „Wo wollt ihr denn hin?“, fragte er prompt und fluchte leise, weil bei seinem Ausweichmanöver Cola auf sein Hemd geschwappt war.
    „Auf die Toilette“, antwortete Max schnell. „Wo ist die denn?“
    „An der Theke vorbei, rechts in den Korridor und dann die zweite und dritte Tür rechts“, gab der Kellner Auskunft und trat ohne jedes weitere Wort auf die Terrasse hinaus.
    Max und Paula bedankten sich und gingen hinein. Ein muffiger Geruch schlug ihnen entgegen.
    Die Toiletten befanden sich in einem dunklen Gang. Kaum waren die Geschwister dort abgetaucht, kramte Max in seiner Hosentasche und hielt Lilly das Streichholzbriefchen unter die Nase. „Und jetzt such, Lilly!“
    „Ja, such!“, rief auch Sherlock.
    Erst reckte Lilly ihr zitterndes Näschen in die Luft, dann senkte sie es auf den staubigen Boden herab. Scheinbar ziellos lief sie im Zickzack über den verdreckten Linoleumboden.
    „Da gibt es bestimmt eine Menge zu erschnüffeln“, bemerkte Paula angewidert.
    Plötzlich jagte Lilly los. Paula, Max und Sherlock hinterher. Lilly sauste eine Holztreppe in die erste Etage hinauf und einen weiteren dunklen Flur entlang, auf dem links und rechts verstaubte Kommoden und verblichene Bilder die Wände zierten. Lilly hatte eine Spur! Vor einer Tür mit der Aufschrift „Privat“ stoppte das Hündchen und kratzte wie wild am Holz herum.
    Paula drückte die Türklinke herunter, aber es war abgeschlossen. „So eine verdammte Hühnerkacke!“, fluchte sie.
    Max ging auf die Knie. „Super, Lilly! Du hast deine Sache ganz klasse gemacht!“
    Lilly wedelte stolz mit dem Schwanz.
    „Ja, fein, Lillylein, ganz fein!“, lobte Freiherr von Schlotterfels, nahm
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