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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)
Autoren: Bernd Tannenbaum
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ihn schließlich Erschöpfung ergriff und Dunkelheit umhüllte.
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    „Das war nicht die Prophezeiung, niemals. Was ich gestern Nacht gesehen habe, war ein Dämon aus dem finstersten Abyss, aber niemals unser Erlöser.“ Wütend stand Kermo in der Mitte des Steinkreises und deutete auf Herm, der erschöpft neben dem scheinbar schlafenden Reißer saß. Marla hatte ihn gefunden, bewusstlos mitten auf der Ebene, auf der er hunderte Dunkelgeister von ihrem Fluch befreit hatte. Seine neue pelzige Begleiterin hatte sich wärmend neben ihn gelegt und ihn nicht aus den Augen gelassen. Erst, als er wieder aufgewacht war, hatten sich ihm Marla und ihre Begleiter nähern können. Dann gaben sie ihm etwas Wasser und Essen, bevor sie Herm zum heiligen Steinkreis brachten. Jetzt war er hier, inmitten tausender Barbaren, die darüber debattierten, ob er ein Erlöser oder ein Dämon war.
    Marla hatte einen langen Vortrag gehalten über die alten Prophezeiungen und wie sie eine nach der anderen erfüllt worden waren. Offenbar hatten die Klanlords und die Runenleser aus dem Rat der Neun am Ausgang der Höhle gewartet, um zu beurteilen, ob Herm die letzte Prophezeiung erfüllen würde oder nicht. Aber dann hatten die Dunkelgeister angegriffen und das Chaos war ausgebrochen.
    „Mein Sohn war dort, in der Höhle, verletzt und nur mühsam gerettet von seiner Schwester. Wo war da der große Erlöser? Hat er ihnen geholfen? Nein, er hat sich mit einer Bestie verbündet und ist Amok gelaufen inmitten unter uns.“ Herm konnte spüren, dass Kermos wütende Worte bei vielen anderen Klanlords auf fruchtbaren Boden fielen. Der Klanlord der Tomaren hatte viel Einfluss und verstand es, mit der Angst der Menschen zu spielen. „Sei kein Narr, Kermo. Soweit ich mich erinnere,war er außerhalb der Höhle ein weit nützlicherer Verbündeter. Oder hättest du die Bergspinne an seiner Stelle erlegen können?“ Marla war seit Beginn der Zusammenkunft sein Fürsprecher gewesen und hatte sich gegen Kermos Anschuldigungen gestellt. Herm verstand nicht, warum sie so fest daran glaubte, dass er die Prophezeiungen erfüllt habe, aber er war trotzdem dankbar für die mächtige Verbündete.
    „Ich will nicht leugnen, dass er gekämpft hat. Wer hätte das nicht, von Angesicht zu Angesicht mit einer Bergspinne. Aber bin ich der Einzige hier dem auffällt, dass die Dunkelgeister zusammen mit ihm hier aufgetaucht sind? In hundert Generationen ist niemals von so einem Vorfall berichtet worden, über Eintausend unserer Brüder und Schwestern sind gefallen. Und wer sagt mir, dass er sie nicht gerufen hat? Seine Magie ist uns unbekannt und schwarz wie die Nacht, ich sage nach wie vor, er ist ein Dämon.“
    Mit festen Händen umschloss Herm den Griff seiner Yamasu, die nun wieder beruhigend auf seinem Schoß lag, während die Debatte um ihn herum weitergeführt wurde. Er hatte die mächtige Waffe vermisst und ein Gefühl der Beruhigung hatte ihn durchflossen, als Kira sie ihm zurückgegeben hatte. Nach dem, was er gehört hatte, hatten Horden von Dunkelgeistern das Lager der Klankrieger angegriffen, die Zeltgruppen am Rand hatte es besonders hart getroffen. Kira, die in Tyrs Lager gewesen war, wurde bereits von der ersten Welle der Monster in Kämpfe verwickelt und hatte Persias Erzählungen zu Folge beinahe im Alleingang ihr Leben und das ihrer Tochter in stundenlangem Kampf beschützt, bis Hilfe gekommen war. Ein Blick zu Kira, die scheinbar reglos hinter ihm stand zeigte Herm, dass ihr Zorn auf ihn noch nicht verflogen war. „ Wenn ich nur wüsste, was sie hat? Ich werde die Frauen wohl nie verstehen. “ Das amüsierte Lachen der Reisserin in seinem Hinterkopfignorierend versuchte er sich wieder auf die Redner zu konzentrieren und warf dabei einen kleinen Käfer, der vor ihm durch den Sand gelaufen war zu seiner Echse, die noch immer auf seiner Schulter saß und den Imbiss mit einem dankbaren Kopfnicken quittierte. „ Wenn dieser Irrsinn hier vorbei ist, muss ich unbedingt wieder etwas kochen. Einen frischen Fisch in Weißwein und dazu gutes Brot. “ Der Gedanke an gutes Essen hob augenblicklich seine Laune, was auch umgehend von einem erwartungsvollen Knurren in seiner Magengegend begleitet wurde.
    Schließlich betrat Teschokk die Mitte des Steinkreises, woraufhin das wilde Stimmengewirr verstummte und einer angespannten Stille wich. Das Auftreten des großen Kriegers, der bei allen Klans großen Respekt genoss, war offenbar von vielen der Anwesenden
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