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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)
Autoren: Bernd Tannenbaum
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internen Krieg einzusetzen. Kira hatte inzwischen gelernt, dass das absolut verboten war, aber niemand schien sich sicher zu sein, ob der Klanlord der Tomaren die alten Gesetze auch weiterhin beachten würde.
    Dann ergriff Marla das Wort. „Wir wissen nicht, was Kermo und seine Verbündeten tun werden. Aber solange wir nicht geeint sind, ist Herm aus Kaldarra hier nicht länger sicher.“ Verdutzt sah Tyr die alte Runenleserin an. „Er soll uns verlassen, jetzt?“ Auch die anderen Anwesenden schienen erstaunt über Marlas Entscheidung und auch Kira nahm sich nicht davon aus. „Ich bin sicher, sie hat einen Plan. Nicht wahr, Marla?“ Kira hatte gesprochen ohne nachzudenken und jetzt waren alle Augen auf sie gerichtet. „ Verflucht, ich muss lernen, mich besser zu beherrschen. Wenn dieser kaldarrische Sturkopf mich nur nicht ständig in neue Schwierigkeiten bringen würde. “ Zu ihrer Überraschung wies Marla sie nicht für ihre Unhöflichkeit zurecht, sondern grinste sie offen an. „Oh ja, mein Kind. Das habe ich. Komm herein, Ise.“
    Mit aufgerissenen Augen und offenem Mund starrte Kira auf Ise, wie sie mit wogenden Schritten das Zelt betrat. Ihr sauberes und perfekt gekämmtes Haar fiel in Wellen auf ihre Schultern und die Männer im Zelt schienen jede ihrer Bewegungen zu verfolgen, während sie langsam neben Marla trat. Wütend biss sich Kira einmal mehr auf ihre Lippen. Ein Blick in den polierten Kessel, der an der Seite der Feuerstelle stand zeigte ihr das eigene Spiegelbild, dreckige ungekämmte Haare und in Blut getränkte Kleidung. „ Wie hat sie es nur geschafft, so schnell wieder so gut auszusehen? “
    Mit einer Handbewegung sorgte Marla wieder für Ruhe im Zelt. „Herm wird nach Meronis gehen, zu den Sternensingern. Dort wird man unsere Prophezeiungenbestätigen. Ise wird ihn begleiten, Kermo kann sich uns nicht länger verschließen, wenn seine eigene Tochter die Prophezeiung bestätigt.“ Kira konnte förmlich spüren, wie ihr Kopf rot anlief. „ Ise und Herm, zusammen nach Meronis. Erst Bera und jetzt sie, bei allen Monden, wofür bestraft mich das Schicksal? “ Zustimmendes Nicken und Murmeln raunte durch das Zelt, sie würde es nicht mehr verhindern können.
    Dann stand Tyr auf und wandte sich zu Herm. „Dann ist es beschlossen. Mein Klan wird Herm Wyrmtöter, seine ehrenwerte Gefährtin Kira und Ise, Tochter des Kermo zur Grenze bringen. Von dort an können sie der großen Handelsstrasse zur Grenzstadt Paitai folgen, dem Sitz der Sternensinger.“
    Sich wieder unter Kontrolle bringend trat Kira zurück an Herms Seite, aber nicht ohne ihn vorher mit einem der Blicke zu belegen, die nur Frauen auf Männer werfen können. Sein ängstliches Zucken zeigte ihr, dass sie die gewünschte Wirkung hinterlassen hatte. Schließlich stellte sich Marla zu Tyr und wandte sich ebenfalls Herm zu. „Also gut. Ich habe dir einige Antworten versprochen.“
    <==>
    „Was soll das heißen, Ihr habt Zweifel?“ Wütend fuhr Rakul den in kostbaren grünen Roben gekleideten Mann im Spiegel an, der sich als Tirist vorgestellt hatte. Das Auftauchen des ihm bisher unbekannten Magiers als Reaktion auf seinen Ruf hatte Rakul unangenehm überrascht. Er hatte sich früher gut mit Telsoma, dem alten Erzmagier des grünen Turms verstanden. Doch nun musste er hören, dass Telsoma bereits seit zwei Jahren tot war und ein ihm Unbekannter den Sitz desgrünen Erzmagiers eingenommen hatte. Als ob das nicht schon irritierend genug war, zweifelte dieser schwarzhaarige Magier nun auch noch Rakuls Entschluss an, den Rat der Türme einzuberufen.
    „Wenn ich Euch richtig verstehe, ist die Barriere doch in diesem Moment wieder stabil. Und es gibt keine Anzeichen über ein Erwachen der schwarzen Magier, Ihr könnt uns weder eine Leiche noch einen Gefangenen zeigen. Wieso also sollten wir nun aktiv werden, nur wegen einer kleinen Unregelmäßigkeit?“
    Die ignoranten Worte des grünen Magiers steigerten die Wut Rakuls noch weiter. „Eine Unregelmäßigkeit? Die Barriere bricht eine volle Nacht lang zusammen, Tausende von Dunkelgeistern rasen durch die Welt, töten wahllos Menschen und Ihr nennt das eine Unregelmäßigkeit?“ Das zustimmende Nicken von Krimhall, der roten Erzmagierin beruhigte Rakul ein wenig, er hatte sie schon seit Beginn der Diskussion auf seiner Seite. Das seltsam alterslos wirkende Gesicht der Führerin des roten Turms zeigte Falten der Irritation auf ihrer Stirn, die seinen eigenen vermutlich äußerst
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