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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss
Autoren: Deborah Martin
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Lissy!“ platzte er heraus. „Das wird nicht wieder Vorkommen! Wenn ich mich das nächste Mal zum Fenster hinauslehne, werde ich sehr vorsichtig sein. Ich . . . ich meinte, wenn ich das nächste Mal in der Nähe eines Fensters bin.“
    „Das rate ich dir!“ Felicity sah die beiden anderen Drillinge feixen und fügte an: „Solltet auch ihr den Tatterich bekommen, dann wird es mir ein Vergnügen sein, euretwegen den Arzt kommen zu lassen.“
    Diese Bemerkung ernüchterte die Brüder.
    „Jetzt trollt euch. Und seid um Himmels willen leise beim Spielen.“
    Sie regten sich nicht. Ansel warf Felicity einen sehnsüchtigen Blick zu. „Vielleicht könntest du zu uns kommen und uns eine Geschichte erzählen.“
    „Über den Pfau, der Drachen frisst“, fügte William hoffnungsvoll hinzu. Pfauen und ausgefallene Kreaturen waren im Moment seine große Leidenschaft.
    „Nicht diese Geschichte“, warf George ein. „Erzähl uns die, in der der böse Ritter vom Pferd in den Matsch fällt und seine Rüstung verliert.“
    Georgies Begeisterung versetzte Felicity einen Stich ins Herz. „Ich kann jetzt nicht, Schätzchen. Ich muss den Artikel zu Ende schreiben. Mr. Pilkington schickt Mr. Winston her, der ihn abholen soll, und den kann ich nicht warten lassen.“ „Ich mag Mr. Winston nicht“, äußerte Ansel abfällig. „Er sollte in den Matsch fallen. “
    Sie hatte den bösen Ritter tatsächlich Mr. Winston nachempfunden, auch wenn sie Ansel das nicht sagen mochte.
    „Er riecht schlecht und ist hässlich“, meinte George. „Wenn er dich ansieht, möchte ich ihm am liebsten einen Schwinger verpassen. Er ist ein ekelhafter Kerl!“
    „Georgie! “ Felicity versuchte, eine schockierte Miene aufzusetzen, doch das fiel ihr schwer, weil die letzte Bemerkung des Bruders erstaunlich zutreffend war. „Mäßige deine Ausdrucksweise, oder ich wasche dir den Mund mit Seife aus! “ Als Georgie grinste, fuhr sie fort: „Wenn ich weiterhin für die Zeitung schreiben will, müssen wir nett zu Mr. Winston sein, ganz gleich, wie unsympathisch er uns ist. “
    „Aber ich hasse ihn!“ rief George aus. „Wir alle hassen ihn, nicht wahr?“
    „Ja, wenn er hier wäre, würde ich ihm eins auf die Nase geben!“ stimmte Anselgrimmig zu.
    „Ich würde ihn mit einem Schwert aufspießen“, meinte William in einem Ton, als benutzte er tagtäglich eins.
    „Ich würde . . James hielt inne. Er war nicht so blutrünstig wie seine Brüder. „Nun, irgendetwas würde ich tun.“
    „Nein, das würdest du nicht. Ich würde es dir nicht erlauben. “ Bei dem Gedanken, wie ihre kleinen Zinnsoldaten den ölig daherredenden Mr. Winston malträtieren wollten, musste Felicity ein Lächeln unterdrücken. „Ich sage euch etwas. Wenn ihr euch im Kinderzimmer in der nächsten Stunde ordentlich benehmt, dann verspreche ich euch, dass ich euch beide Geschichten erzählen werde, die über den Pfau, der den Drachen frisst, und die über den bösen Ritter.“ „Hurra!“ brüllten die Drillinge und rannten ins Kinderzimmer zurück.
    James schaute die Schwester an. „Ich verspreche dir, diesmal besser auf sie Acht zu geben. “
    „Das weiß ich.“ Sie schenkte ihm ein mütterliches Lächeln. „Du bist ein guter Junge und mir eine große Hilfe. So, und nun troll dich.“
    Strahlend lief er hinter den Brüdern her.
    Felicity drehte sich um und war froh, dass Mrs. Box sich in den nächsten Tagen um die Geschwister kümmern wollte, solange sie nicht im Haus weilte. Sie musste ihren Zinnsoldaten entkommen, besonders den Drillingen.
    Rasch kehrte sie in das zugige Arbeitszimmer zurück, setzte sich an den vor dem Fenster stehenden Schreibtisch und schaute auf das halb vollgeschriebene Blatt Papier. Wo war sie stehen geblieben? Ach ja! „Und was Rat in modischen Fragen betrifft, so sollte man die fachmännische Meinung des Duke of Pelham berücksichtigen, der den Standpunkt vertritt, das, was junge Mädchen zum Bändigen ihrer Leidenschaft bräuchten, sei dieses mittelalterliche Instrument, ein Keuschheitsgürtel. Dann käme es nicht dauernd dazu, dass junge Paare durchbrennen.“
    Felicity wusste sehr gut, dass junge Mädchen den leidenschaftlichen Herzog meiden mussten. Ihm hätte man einen Keuschheitsgürtel anlegen sollen. Dann hätte jede Frau gejubelt. Aber um wirklich auf der ganzen Linie Erfolg haben zu wollen, hätte man ihm auch die Hände binden und ihn knebeln müssen.
    Dieser Gedanke war so unterhaltsam, dass Felicity sich zurücklehnte und die
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